SV Stahl Finow Abteilung Segeln Rotating Header Image

Werbellinseeregatta

Hinweis zur Werbellinseeregatta

Am Sonnabend findet in der Nachbarschaft unseres Geländes eine Feier am Askanierturm statt, dazu wird am Sonnabend ab 10:00 Uhr die Straße nach Wildau (direkte Zufahrt) gesperrt und quasi zur Fußgängerzone umgewandelt.

Falls jemand doch später kommen sollte: dann bitte vom anderen Ende die Einbahnstraße in der falschen Richtung befahren, das ist an dem Tag ausdrücklich genehmigt worden. 

Im folgenden Bild ist die Zufahrt von Norden ab Eichhorst grob skizziert:

66. Werbellinseeregatta


Tino Baldewein von Stahl Finow 2. bei der Landesmeisterschaft und 3. der Deutschen

Eine hervorragende Teilnahme und sehr gute bis anspruchsvolle Segelbedingungen machten die 66 . Auflage der traditionsreichen Werbellinsee-Regatta der Segler zu einem vollen Erfolg für die Gastgeber vom Sportverein Stahl Finow e.V.

79 Boote, d.h. aber auch 176 Seglerinnen und Segler aus fünf Bundesländern, hatten sich angemeldet, und waren nicht nur mit Boot und Trailer, sondern ggf. auch mit Ehefrau (bzw. -mann oder Partner/in), Wohnwagen und Zelt angereist, so dass das Gelände der Segler gar nicht genug Platz für alle hatte und auch auf das unweit gelegene Kanu-Gelände von Stahl Finow ausgewichen werden musste. Die meisten Teilnehmer waren natürlich aus Brandenburg und Berlin gekommen, denn die Werbllinseeregatta 2018 war in den beiden stärksten Klassen 20er Jollenkreuzer und Pirat zugleich als Brandenburger Landesmeisterschaft ausgeschrieben. Aber auch aus Mecklenburg-Vorpommern waren viele Sportsfreunde dabei, dazu einige aus Sachsen-Anhalt und Sportsfreund Jörn Otromke sogar aus Hamburg.

Die zahlenmäßig meisten Boote starteten in der Klasse Pirat mit 27 Teilnehmern, danach kam die „Königsklasse“ der 20er Jollenkreuzer mit 20 Meldungen vor den 17 Teilnehmern in der Jugendklasse 420er. Hier wirkte offenbar das kurz zuvor bei Stahl Finow durchgeführte Trainingslager positiv nach, denn sogar der Landestrainer war zur Betreuung seiner Schützlinge vor Ort. Besonders erfreut war der Abteilungsleiter Toralf Reinhardt aber auch über die Meldung von elf XY-lon, denn dadurch konnten in allen genannten vier Klassen Ranglistenwertungen erfolgen. Nach den Problemen im Vorjahr hatte der Verein seine Aufmerksamkeit insbesondere auf diese Klasse gelegt und organisiert, dass alle fünf eigenen Boote an den Start gingen, wenn auch z.T. mit „geborgten“ Besatzungen; die im Übrigen mit den drei gemeldeten 15er-Jollenkreuzer zusammen über den Kurs gingen.

Geplant waren fünf Wettfahrten, um so einen Streicher (der schlechtesten Platzierung) zu erreichen, entsprechend ging es nach der Eröffnung durch den Veranstaltungsleiter Mario Drechsler am Samstagvormittag auch zeitnah auf den See und der Tag hatte es seglerisch „in sich“. Stetig auffrischende, dazu drehende Winde aus westlichen Richtungen bis zur Stärke 6 (und Böen darüber) verlangten den Sportlern einiges ab. Immerhin regnete es nur ein bisschen und zeitweise schien auch die Sonne.

Gesegelt wurde am Sonnabend im Up-and-Down-Modus, d.h. vom ersten Start (pünktlich um 11.00 Uhr) ging es auf eine lange Kreuz zur Boje 1 , dann nach Backbord-Rundung zur Ablauftonne 2 und dann Vorwind zum Gate (Tor) aus den Bojen 3 un 4, d.h. hier konnten die Segler selbst entscheiden, ob sie mit Backbord die linke oder mit Steuerbord die rechte Tonne runden, und dann noch eine Runde mit 1-2-Gate und auf einer kurzen Kreuz ins Ziel. Für die schnellen 20er gab es dann sogar noch eine dritte Runde. Und hier zeigte sich das unterschiedliche seglerische Können auch deutlich. In vier von fünf Klassen waren die Sieger der ersten Wettfahrt letztlich auch die Sieger in der Gesamtwertung. Lediglich in der Jugendklasse war das Bild anders. Bei den stärkeren Winden am Samstag siegte dreimal das Team Maxime Brevart und Titus Schildhauer von den Potsdamer Adlern, musste den Gesamtsieg aber bei den leichteren Winden am Sonntag noch an die Berliner Paco Melzer und Elias Falke weiter reichen, die vom Gewicht hier dann offenbar bevorteilt waren.

Zu den mäßigen bis frischen Winden kamen Wellen bis zu 50 Zentimetern und vor allem aufgrund von Drehern und plötzlichen Windlöchern, aber natürlich auch Manöver-Fehlern etc. gingen doch einige Sportsfreunde unfreiwillig mit ihren Booten baden. Zum Glück wurde aber niemand ernstlich verletzt, auch wenn in diesem Jahr erstmalig eine Crew von zwei Krankenschwestern mit auf einem Betreuungsboot eingesetzt war. Während vor allem die Jugendboote aber z.B. auch Toralf Reinhardt mit der von ihm genutzte Ixylon nach der Kenterung ihre Boote schnell wieder aufrichteten und weiter segeln konnten, mussten zwei Boote auch mit Motorboothilfe wieder nach oben gedreht werden, da es die Sportsfreunde nicht mehr allein schafften. Aber Sicherheit war nach den Erfahrungen vom Vorjahr groß geschrieben und so waren genügend Sicherungsboote vor Ort.

Im Übrigen wurde auch sehr fair gesegelt, so dass die Schiedsrichter-Crew um Anne-Gritt Denda kaum einzugreifen brauchte. Es war auch offensichtlich genügend Wind für alle da, so dass niemand auf die Idee „unerlaubten Vortriebs“ kam.

Letztlich schaffte Wettfahrtleiter Olaf Winkelmann drei Wettfahrten am Sonnabend unter regulären Bedingungen, wobei jeweils kurz nach dem Ende der Wettfahrt bereits der Start zur nächsten folgte, kaum dass eine Pause dazwischen lag. Das hieß von ca. 10.00 – 16.30 Uhr durchgehende körperliche Belastung für die Seglerinnen und Segler und soll bei einigen Teilnehmern zu einer deutlich verkürzten Teilnahme an der abendlichen Disko geführt haben…

Am Sonntag war dann bereits um 10.00 Uhr der nächste (=vierte) Start und entweder, weil sie zu spät aufgestanden oder losgefahren waren oder zu lange an der „viel zu kleinen“ Slipp-Anlage gewartet hatte oder jetzt der Wind zu schwach war; jedenfalls schafften es nicht alle Segler pünktlich zum Start, der gegenüber der Polizeibucht erfolgte. Diese Segler wurden entsprechend für die Wettfahrt DNS (=Did not start) gewertet und konnten segeln oder Pause machen, bis die fünfte Wettfahrt begann. Aufgrund der etwas schwächeren Winde von nur noch bis zu drei Windstärken mit einigen wenigen Böen –auch aus westlichen Richtungen, hatte der Wettfahrtleiter jetzt statt Up-and-Down wieder klassische Dreieckskurse mit „verkürztem Lineal“ auslegen lassen, d.h. gesegelt wurde jetzt Startkreuz zur Boje 1, dann Raumschoot zur 2, Raumschoot anderer Bug zur 3, wieder Kreuz zur 1 , Down zur 4 und Kreuz ins Ziel. Dieser Kurs bevorzugte die gleitschnelleren Boote und sollte neben der taktisch anspruchsvollen Kreuz insbesondere die Bootsbeherrschung mit dem Spinnaker als Zusatzsegel belohnen. Deutlich wurde dieser Unterschied vor allem im Jugendbereich (siehe oben), bei den anderen Klassen setzten sich auch am Sonntag mehr oder weniger die „erfahrenen Regatta-Hasen“ durch.

Letztendlich siegte bei den 20-Jollenkreuzern die aus mehreren Vereinen gemischte Mannschaft von Armin Eismann, Michael Rehberg und Bernd Muschke. Besonders stolz aber ist der Verein Stahl Finow naturgemäß auf sein Mitglied ,den Skipper Tino Baldewein (Boot 1165) , der mit der Crew aus Matthias Markowski und Rene Vollmering, den zweiten Platz in der Gesamtwertung und bei der Brandenburger Landesmeisterschaft erreichte – mit einem 1., einem 2., einem 3 und zwei 4. Plätzen. Nach dem 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften vor wenigen Wochen hat Tino Baldewein seine Extraklasse damit wieder eindeutig unter Beweis gestellt. Platz 3 ging an Jörg Witte, Karsten Schulz und Carsten Sumpf auf Boot 1449. Bei den langsameren 20er Jollenkreuzern in der Kategorie C siegte zudem mit Jasmin Schmidt als Steuerfrau ebenfalls ein Boot (1409) vom Gast gebenden Verein, wobei die junge Powerfrau mit Maik (dem Jugendwart) und Stephan Jäckel zwei gute Crew-Mitglieder hatte. Dabei hatte sie letztlich den zweiten Stahl Finower Hendrik Reinhardt mit Crew Sybille Bach und Jörn Otromke (Boot 1256) aber letztlich nur aufgrund des Streichers düpiert.

Landesmeister bei den Piraten wurden Marko und Thomas Anderssohn (Beil 4317) vom Schwielochsee, die allerdings in der Gesamtwertung nur Dritte hinter den Mecklenburgern Bernd Höft und Burkhard Rieck (Beil 4433) sowie den Berlinern Donald und Phyllis Lippert (Beil 4263) wurden, die sich wiederum zusätzlich den Horst-Bierbrauer-Gedenkpokal um die schnellste erste Kreuz sichern konnten. Stahl Finow- vertreten durch Petra Ploschenz und Aileen Laska- verzeichnete hier leider einen 25. Platz als bestes Gesamtergebnis in dieser Traditionsklasse.

Der Sieg von Patrick Langer und Tim Kletting (beide Brandenburg) bei den 15er-Jollenkreuzern war mit fünf Siegen in fünf Wettfahrten ungefährdet, allerdings waren sie im Feld mit dem XY-lon durchaus nicht immer die schnellsten. Hier siegten die Lindower Thomas Heide und Mike Bartel mit drei Siegen und einem Zweiten (sowie einem Dritten als Streicher) allerdings ebenso ungefährdet vor zwei Booten vom Potsdamer Segelverein. Bestes Boot von Stahl Finow wurde hier Toralf Reinhardt mit Thomas Berner (SVEW) auf Platz 6, wobei der Verein aber immerhin fünf eigene Boote ins Rennen geschickt hatte. Zur Jugendbootklasse 420er seien hier noch die Platzierungen der Gastgeber ergänzt: Bestes Boot von Stahl Finow wurde Julie Bailleu gemeinsam mit Clara Rietz vom PSV auf Platz 8, dahinter kamen Hans Reinhardt und Florian Berner (SVEW) auf Platz 11, Tom-Luca Voigt und Nils Grosse auf Platz 12 sowie Joelle Bailleu und Helene Ploschenz auf Platz 14; angesichts der Konkurrenz durchaus achtbar!

In seinen Schlussworten dankte der Abteilungsleiter Segeln deshalb vor allem noch einmal den zahlreichen Mitgliedern der Unterstützungs-Crew, ohne deren Engagement das Segel-Event wörtlich „ins Wasser gefallen“ wäre, sowie dem neuen Caterer Marian Hanke vom 1. FV Stahl Finow bzw. Restaurant am Wasserturm, und lud die Sieger und Platzierten zur 67. Werbellinseeregatta 2019 ein. Fünf Wanderpokale sind schließlich zu verteidigen oder weiter zu geben.

(alle Ergebnisse unter www-stahl-finow-segeln.de)

Toralf Reinhardt

64. Werbellinseeregatta 2016

Unter Spinnaker
Knapp 100 enthusiastische Segler und Seglerinnen trafen sich am vergangenen Wochenende zur nunmehr schon 64. Werbellinseeregatta des Sportvereins Stahl Finow e.V. in der Wildauer Bucht und unterstrichen damit erneut die Bedeutung dieses Termins im Regattakalender.

Gemeldet waren genaue 93 Segler/Innen aus 21 Vereinen, die auf 37 Booten starteten. Die 19 Jollenkreuzer (Drei-Mann-Besatzung) sowie die 18 Piraten (Zwei-Mann-Besatzung) vertraten dabei die Seglerelite aus den Bundesländern Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen, wobei es in beiden Bootsklassen in erster Linie um die Vorbereitung auf die anstehenden Deutschen Meisterschaften ging.

Wettfahrtleiter Olaf Winkelmann vom Gast gebenden SV SF hatte in diesem Jahr offenbar Glück mit dem Wetter und eine gute Nase für den Wind. Am Sonnabend ließ er beide Felder nacheinander jeweils drei Wettfahrten segeln, für die Jollenkreuzer den so genannten Olympischen Kurs mit Zusatzdreieck und für die kleineren Piraten den Kurs ohne Dreieck.

Mit dem ersten Start ging es um 11.00 Uhr für die Kreuzer auf die ca. neun Kilometer lange Strecke zwischen Altenhof und Spring. Bei frischem Westwind brauchten die schnellsten Boote nur knapp eine Stunde bis ins Ziel und auch die langsamsten nur ca. zwanzig Minuten länger. Aufgrund einer leichten Drehung des weiter auffrischenden Windes (bis Stärke 5) mussten dann die Bojen in Luvrichtung noch einmal etwas verlegt werden, bevor es ohne Pause in die Wettfahrten zwei und drei ging. Der Wind hielt durch und auch ein kurzer Regenschauer zwischendurch war zwar unangenehm, beeinträchtigte den Ablauf aber nicht weiter. Pünktlich um 15.26 Uhr passierte das letzte Boot die Ziellinie und nahm Kurs auf den Hafen –keine Minute zu früh.
Denn unmittelbar danach kam eine Wetterfront aus Richtung Westen über den See, die es in sich hatte. Nach einem kurzen Starkregen fegte eine Windböe mit bis zu acht Stärken über den See. Zum Glück hatten die meisten Boote jetzt bereits den rettenden Hafen erreicht. Die wenige noch auf dem See verbliebenen Jollen und Kreuzer aber mussten „abwettern“, d.h. die Segel einholen oder streichen und schützende Uferbuchten aufsuchen, um Sachschäden oder Schlimmeres zu verhindern.
Die ebenfalls völlig durchnässten Bojenleger- und Schiedsrichter-Crews schleppten diese Boote dann im Nachgang in den Hafen. Die offenbar sicherheitshalber unmittelbar alarmierte und sehr schnell vor Ort erscheinende Wasserschutzpolizei, die natürlich über die Regatta informiert war, musste so glücklicherweise nicht eingreifen. Dennoch Danke der Umsicht!

Am Sonntag dann folgten noch zwei weitere Wettfahrten in beiden Klassen, bei etwas schwächerem, aber drehendem Wind, ebenfalls aus westlichen Richtungen. Statt Regen herrschte jetzt dauerhafter Sonnenschein, so dass Material und Segelzeug zwischen 10.00 Uhr und 12.30 Uhr wieder trocken gesegelt werden konnten. Denn auch in der Nacht hatte es noch mehrfach stark geregnet.
Bei den 20er-Jollenkreuzern waren wieder einige „alte Bekannte“ am Start, die sich auch über alle fünf Wettfahrten ein äußerst spannendes Rennen um Sieg und Platzierung lieferten und tatsächlich erst mit der letzten Wettfahrt darüber entschieden. Beispielhaft siegte die Berliner Crew um Christian Friedrich (Boot 1400, Segel-Vereinigung Unterhavel) mit sieben Punkten und darunter zwei Siegen nur mit einem Punkt Vorsprung vor der Berliner Crew um Jens Magdanz (Boot 1320, Segel-Club Argo) mit ebenfalls zwei Siegen. Und auch der Dritte im Bunde war ein Berliner: Punktgleich zum Zweiten, aber mit nur einem Sieg kam Jörg Witte auf dem Boot 1441 mit seiner Crew in die Schlusswertung. Bestes Brandenburger Team wurde die Crew um den Vorsitzenden der Klassenvereinigung Andreas Hirsch von Einheit Werder auf Platz 5 (20 Punkte).

Die Gastgeber selbst waren bei den 20er-Jollenkreuzern auch mit fünf eigenen Teams am Start, konnten aber aufgrund ihres Materials mit den Spitzenseglern naturgegeben nicht mithalten. Um dies zumindest zum Teil auszugleichen, wurde zusätzlich der Rennwert des jeweiligen Bootes berücksichtigt. D.h. es wurde für jeden Teilnehmer die gesegelte Zeit individuell gemessen und mit dem so genannten Yardstick-Faktor multipliziert, eine ordentliche Leistung für Zielschiff und Org-Büro (neudeutsch: „Raceoffice“).
Dadurch wurde insbesondere für die langsameren Boote ein Ausgleich für die ersegelten Platzierungen erreicht. Um dies auch zu dokumentieren wurden abschließend die Teams der langsamen Boote noch in einer gesonderten Wertung geehrt, denn beispielsweise erreichten die Stahl Finower um Stefan Lauk (Boot 779) aufgrund des hervorragenden seglerischen Könnens insgesamt damit Platz acht und ließen damit drei deutlich schnellere Boote hinter sich. Und selbst die langsamste Crew um den 84-jährigen (!) erfahrenen Skipper Hansi Gerlach (Holzboot 465, Rennwert 114!) ließ in der Gesamtwertung noch fünf schnellere Boote hinter sich. Darunter im Übrigen auch ein Boot mit sehr geringem Yardstick-Faktor, denn dessen Crew hatte am Sonntag zweimal nacheinander einen Frühstart gemacht und nicht korrigiert. Dies bedeutete die jeweilige Disqualifikation und damit den letzten Platz in der Wettfahrt.

Ältester 20er an der Bojek
Ansonsten hatte die Hauptschiedsrichterin Annegret Denda vom SC Schwielochsee zum Glück wenig zu tun. Es gab keine Proteste und größeren Regelverstöße. Unbestätigten Informationen zufolge sollen zwar einige Regattateilnehmer in der zweiten Wettfahrt einmal die falsche Boje gerundet haben. Aber da sich offenbar niemand Anderes dadurch benachteiligt fühlte, wurde dies nur per se mitgeteilt und nicht ausdrücklich angezeigt…
Wesentlich einheitlicher als bei den großen Booten war das Leistungsniveau bei den Piraten. Trotz Stecken von ebenfalls jeweils guten sechs Kilometern kam bei allen Wettfahrten das gesamte Feld innerhalb von wenigen Minuten in Ziel, in der Wettfahrt zwei z.B. innerhalb von nicht einmal vier Minuten. Dabei gab es dann regelmäßig mehrere „Fotofinishs“ , d.h. das gleichzeitige Passieren der Ziellinie durch mehrere Jollen. Bei einer gedachten Linie zwischen einer sich in Wind und Wellen bewegenden Boje und einem auch nicht ganz fest liegenden Zielschiff bedeutete dies Hochspannung für die Zielcrew um Vereinschef Toralf Reinhardt.
Dennoch wurden alle Platzierungen korrekt bestimmt und der Sieg ging verdient an die aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen gemischte Crew Svenja Thoroe und Karsten Bredt mit sechs Punkten aus zwei ersten und zwei zweiten Plätzen. Auch die im Gedenken an den leider viel zu früh verstorbenen Stahl Finower Ausnahmesegler Horst Bierbrauer (u.a. mehrfacher DDR-Meister) ausgesegelte Sonderwertung der jeweils „Ersten Kreuz“ gewann das Team ungefährdet.
Da bei fünf Wettfahrten das jeweils schlechteste Ergebnis gestrichen wird, brauchten die Beiden zur letzten Wettfahrt schon gar nicht mehr anzutreten, da die Zweitplatzierten Marko und Thomas Andersohn vom SC Schwielochsee bereits rechnerisch keine Chance mehr auf den Sieg hatten (Ergebnis: 10 Punkte). Dritter wurde übrigens die Berlin-Brandenburger Crew Detlef Hegert und Mathias Haase (13 Punkte).
Stahl Finow war in dieser Klasse diesmal nur mit einem Team vertreten: Regattaobmann Christopher Jantz und Jugendwart Christian Eckart zeigten, dass sie das seglerische Einmaleins durchaus beherrschen und kamen in dem starken Feld auf Rang sechs in der Bierbrauer-Wertung und Rang zwölf im Gesamtfeld.
Beim Setzen des Spinnakersk
Nächster Termin wohl nicht nur für diese beiden Piratensegler ist jetzt die Deutsche Meisterschaft in zwölf Tagen auf dem Schwielochsee. Es wurde sich bereits zum Kräftemessen verabredet.

Toralf Reinhardt

Pirat H-B-Pokal

Pirat Gesamt

20erJK gesamt

 

63. Werbellinseeregatta 2015 – Ergebnisse

 

Oben ein paar Impressionen von insgesamt 42 teilnehmenden Segelbooten auf dem Werbellinsee, die Ergebnisse sind bei Raceoffice bzw. auf unserer Homepage unter Ergebnisse 2015– zu finden.

Mecklenburger Dominanz in der Traditionsklasse Pirat

Luvkampf 1409 contra 545

Luvkampf 1409 contra 545

Mit ebenso erwarteten wie unerwarteten Ergebnissen endete die diesjährige 62. Werbellinseeregatta der Segler am Nachmittag des 10.08. .
In einer bisher in Brandenburg noch nicht gesehenen Dominanz holten sich die Segler aus Mecklenburg-Vorpommern in der Traditionsklasse Pirat die Plätze 1 bis 3 und zugleich gewann bei den größten Booten, den 20er Jollenkreuzern, erwartungsgemäß die Berlin-Schweriner Crew Jens Magdanz/Stefan Mädicke/Frank Sekura mit drei Siegen in Folge. Bei den XY-lon Jollen konnten Steffen Rach/Antje Weichert an ihren Vorjahreserfolg nahtlos, aber erst nach hartem Kampf, anknüpfen und in der Jugendklasse der 420er Jollen gewannen Niklas Fiedler und Alexander Petzold vom Segelclub Schwielochsee.

Bei hervorragenden Segelbedingungen trafen sich am vergangenen Wochenende über 100 Segler aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Sachsen zur traditionellen 62. Werbellinseeregatta im Schorfheider Ortsteil Eichhorst. Es galt, in den vier Bootsklassen 20er Jollenkreuzer, XY-lon, Pirat und 420er Jolle die Besten zu ermittelten. Da in jeder Einzelklasse mindestens zehn Boote zum Start gemeldet waren, konnte die Wertung auch in die jeweiligen Ranglisten mit einfließen.
Gekämpft wurde entsprechend hart, aber fair! Insgesamt musste die Schiedsrichter-Crew um Anne-Gret Dender vom Schwielochsee nur zwei Proteste aus vier Wettfahrten behandeln!
Nach der Eröffnung durch Hanno Schwager, den Abteilungsleiter Segeln vom Gast gebenden Verein Stahl Finow e.V. , ging es am Sonnabendvormittag unmittelbar auf`s Wasser.
Den ersten Start in der Klasse der 20er Jollenkreuzer (größte deutsche „Einheitsklasse“ mit 20 qm Segelfläche) schaffte der Wettfahrtleiter Ron Wiesner vom Nachbarverein Yachtclub Schorfheide Joachimsthal pünktlich um 11.00 Uhr und im festgelegten Fünf-Minuten-Abstand folgten die anderen Bootsklassen in der üblichen Reihenfolge (XY-lon, Pirat, 420-er), d.h. kleiner werdend.
Da die Wettfahrtleitung sich erstmals in der langen Geschichte der Werbellinseeregatten für die moderne „Top-and-Down“-Kurs-Variante entschieden hatte, mussten die einzelnen Bootsklassen diesmal unterschiedlich viele Runden zurücklegen.
Zu ersten Wettfahrt mit sechs Knoten Windgeschwindigkeit aus Südost ließen Ron Wiesner und Regattachef Christoph Laska die Kreuzer drei Runden und die anderen Bootsklassen jeweils zwei Runden segeln.
Pro Runde bedeutete das nach dem Start an sich eine Startkreuz zu einem Tor aus der ersten + zweiten Boje (=Top), dann einen Down-Kurs (Vorwind-Kurs = Wind von hinten) zum zweiten Tor (Boje 3 +4) und noch eine Kreuz zum ersten Tor. Start und Ziel liegen bei diesem Wettfahrtsystem entsprechend zwischen den Toren, der Start näher zum Tor 1 und das Ziel näher zum Tor 2, so dass immer mit einer Kreuz gegen den Wind gestartet werden musste und auch die letzten Meter ins Ziel immer als Kampf gegen den Wind verlaufen.
Das zweite Tor lag zunächst unmittelbar vor dem Spring, so dass bei dem strahlenden Wetter am 09.08. zahlreiche Zuschauer auf ihre Kosten kamen und auch noch den Zieldurchgang nach dem jeweiligen Wettfahrtende gut mit verfolgen konnten, denn die Zielcrew um Toralf Reinhardt lag nur ca. 300 Meter in Luv.
Nach der ersten Wettfahrt frischte der Wind dann auf acht, zeitweise auch zehn, Knoten auf und dreht zunächst auf Süd, so dass – zum Nachteil der Zuschauer- Start, Ziel und die beiden Tore weiter auf den See verlegt und gedreht werden mussten. Nach dem 2. Start der 20er Jollenkreuzer (gegen 12.00 Uhr) sowie der XY-lon-Klasse dreht der Wind jedoch weiter Richtung West, so dass aus dem Top-and-Down-Kurs ein bloßer Halbwind-Kurs geworden war, d.h. die Boote konnten jeweils quasi direkt zwischen den Toren hin und her fahren, ohne noch groß manövrieren bzw. kreuzen zu müssen. Deshalb brach der Wettfahrtleiter unmittelbar in der Startphase der Klasse Pirat die gesamt Wettfahrt ab, natürlich zum Leidwesen der Führenden und zur Freude der Anderen.
Start- und Zielschiff mussten ihre Anker lichten und genauso wie die Bojen erneut gedreht werden, diesmal fast genau auf West und das hielt dann auch für die nächsten beiden Wettfahrten. Aufgrund des weiter zunehmenden Windes erhöhte der Wettfahrtleiter nun aber auch für die XY-lon und die Piraten die Anzahl der Runden auf Drei und ließ außerdem die Tore weiter auseinander legen. Dadurch war es anders als zuvor möglich, den gesamten westlichen Seebereich für die Regatta zu nutzen.
Zwei Boote mussten in dieser Zeit aufgeben. Bei einem kleineren Zusammenstoß war bei einer XY-lon der Mast verbogen worden und auch ein 420er musste aufgeben. Ein weiterer Zwischenfall wurde noch am Nachmittag protokolliert: Ein unbeteiligter Motorbootfahrer hatte offenbar in Unkenntnis seiner Pflicht, sich grundsätzlich von Segelbooten und speziell von Regattafeldern frei zu halten, einen 20er Jollenkreuzer des Feldes behindert und war von diesem touchiert worden.
Ansonsten setzten sich jetzt in allen vier Klassen bei den aus Segler-Sicht Top-Bedingungen (Sonnenschein, ein paar Regentropfen und genügend Wind!!!) die stärksten Crews durch und legten im Prinzip mit den beiden Nachmittagswertungen die Gesamtreihenfolgen fest. Die vierte Wettfahrt am Sonntagvormittag mit dann sogar zeitweise 13 Knoten Windgeschwindigkeit und dann wieder wie am Samstagvormittag aus Südost änderte in keiner Klasse mehr den Gewinner, hatte aber durchaus noch Einfluss auf die folgenden Plätze:
Bei den 20er Jollenkreuzern dominierte in den Wettfahrten 1 bis 3 wie nach den Vorjahresergebnissen bereits erwartet das Berlin-Schweriner Team (Boot 1320) mit Skipper Jens Magdanz und der Crew aus Stefan Mädicke und Frank Sekura mit drei unangefochtenen Siegen. Lediglich in einer Wettfahrt waren sie einmal am ersten Tor noch nicht Erster gewesen.
Und da ab vier gesegelten Wettfahrten das schlechteste Ergebnis gestrichen wird, brauchte die Crew am Sonntag für den Gesamtsieg nicht einmal mehr anzutreten.
Gerade dies schien die anderen Mannschaften am Sonntagvormittag aber doppelt zu motivieren. Die Nerven waren dabei so angespannt, dass so viele Bootsführer gleichzeitig einen Frühstart machten, dass diese durch die Wettfahrtleitung nicht mehr eindeutig erkannt werden konnten und so noch einmal komplett neu gestartet werden musste. Bei dem gesegelten Olympischen Punktsystem – bei dem pro Platz ein Punkt vergeben wird und die Plätze an die Segler mit den wenigsten Punkten gehen- war hier natürlich die Chance für eine starke Verbesserung gegeben.
Und Platz 2 ging so an den Sieger aus Wettfahrt 4 und damit ebenfalls an ein gemischtes Team aus Berlin und Potsdam (Boot 1165) mit Tino Baldewein, Matthias Markowski und Markus Jänicke. Punktgleich, aber in Wettfahrt 4 nur Zweiter, erreichte die Berliner Crew von Boot 1369 mit Lutz Junker, Arwed Meyer und Daniel Wächter insgesamt Platz 3.
Die Segler von Stahl Finow konnten hier nicht mithalten, allerdings eindeutig auch aufgrund des Bootsmaterials. Bestes Team wurde der Feuervogel (Boot 1409) von Stahl Finows Jugendwart Christian Eckart mit Crew Sarah Bessel und Maik Jäckel auf Platz 9. Es folgte –als gemischtes Team mit den Seglern aus Altenhof- Boot 309 sowie auf den weiteren Plätzen die Boote 465, 545 und 862; letzteres nur mit zwei Sportlern besetzt, nämlich Skipper Burkhard Josek und Vorschoter Hanno Schwager, dem Abteilungsleiter Segeln.
Bei den XY-lon konnten Steffen Rach und Antje Weichert vom Segelclub Krüpelsee auf dem Boot 2529 an ihren Vorjahreserfolg anknüpfen. Mit zwei Siegen am Sonnabendnachmittag und einem Dritten am Sonntagvormittag erreichten sie fünf Punkte und konnten den sechsten Platz aus der ersten Wettfahrt als schlechtestes Ergebnis streichen. Mit jeweils sieben Punkten, aber unterschiedlichen Einzelergebnissen folgten die Boote 4744 aus Lindow (Thomas Heide und Frank Steinmeyer) sowie 76 vom Sternberger Seglerverein aus Mecklenburg –Vorpommern. Segler vom Werbellinsee waren hier in diesem Jahr leider nicht am Start.
Bei 26 Booten in der Traditions-Klasse Pirat ist zumindest dies kein Frage; Wertungsfaktor 1,15! Ansonsten zeigten hier die Sportsfreunde aus Mecklenburg-Vorpommern eindeutig, dass sie –bei (viel) Wind- hervorragend segeln können (und je mehr desto besser) und holten sich die Plätze 1 bis 3. Aber auch hier lagen am Sonntag die Nerven blank- ebenso wie zuvor bei den 20er Jollenkreuzern war die Ungeduld bzw. der Siegeswille so hoch, dass nach einem Frühstart ein zweiter Versuch erforderlich wurde.
Mit sogar vier Siegen in Folge durch die Rostocker Crew Bernd Höft/Burkhard Rieck (4433) zeigten sich aber auch unter den Mecklenburgern noch Klassenunterschiede. Platz 2 und 3 gingen ebenso eindeutig nach Teterow; Platz 2 an Boot 4434 mit Ines Pingel-Heldt und Thomas Heldt und Platz 3 an Benjamin Schnepf und Fabian Jäckel. Beste Brandenburger wurden zwei Teams vom Schwielochsee; Boot 4168 mit Volkmar und Anja Kiene auf Platz 5 sowie Boot 4317 mit Marko und Thomas Anderson auf Platz 6. Und immerhin ein Segler von Stahl Finow hielt hier die Fahne hoch. Mit Boot 3798 und Vorschoter Stefan Henschel wurde Skipper Martin Sieker vom Gastgeber immerhin 25. und somit nicht Letzter!
Wie in jedem Jahr wurde auch in diesem mit der Horst-Bierbrauer-Sonder-Wertung für die „Schnellste erste Kreuz“ an unseren leider viel zu früh verstorbenen Piraten-Segler gedacht. Von den Ergebnissen gingen hier sogar die ersten vier Plätze in unser nördliches Nachbarland und zwar ähnlich der Gesamtwertung und Platz 5 an die Andersons. Wer mehr wissen will, alle Ergebnisse unter: www.stahl-finow-segeln.de.
Spannend in diesem Jahr war aber auch die Jugendklasse. Neben der Frage nach Sieger und Platzierten, ging es hier für die ambitionierten Jungsegler vor allem darum, ob ein zehntes Boot als Teilnehmer gefunden werden kann, um die Regatta für die Rangliste zu werten. Letztendlich ist dies am Sonnabendvormittag noch gelungen und mithin freuten sich Niklas Fiedler und Alexander Petzold vom Schwielochsee über ihren ersten Platz mit vier Punkten (Platz 3 gestrichen, gewertet zwei Siege und ein zweiter Platz) doppelt. Der zweite Platz ging an ihre Trainingskameraden Moritz Rüster und Jonas Noske vom Scharmützelsee und Platz 3 an die Florian und Annalena Weichert vom Krüpelsee. Vom Gast gebenden Verein erreichten hier Carl Duhn und Alexander Wehrmeister einen aller Ehren werten 6. Platz unmittelbar vor ihren Trainingsgefährten Florian und Lukas Reichstein vom Yachtclub Schorfheide Joachimsthal.

Entsprechend waren letztendlich (fast) alle Sieger und Platzierten mit einem außerordentlichen Segel-Event zufrieden, lobten die Organisation und Gastfreundschaft am Werbellinsee, die –neben Wind und Wettkampf- bei der Anreise –trotz Triathlon- und Einweisung in die Plätze beginnt, sich über eine funktionierende Versorgung, stets saubere Toiletten fortsetzt und ein freundliches und kompetentes Org-Büro wie professionelle Wettkampfleitung definiert. Und so meldeten sich nach der Siegerehrung und dem traditionellen Abschiedsgruß des Abteilungsleiters „Goode Wind – (Antwort) Ahoi!!!“ bereits die ersten Teilnehmer zur 63. Werbellinseeregatta im August 2015 an.

Auf dem Gelände der Segler aber begann bereits während der Abreise der Wettkampfteilnehmer die Anreise zum nächsten Saisonhöhepunkt, dem diesjährigen Trainingslager der Kinder und Jugendlichen.

Toralf Reinhardt

Piraten auf Vorwind

Piraten auf Vorwind

XY-lon auf Vorwind

XY-lon auf Vorwind

Ergebnisse der 62. Werbellinseeregatta sind online

Werbellinseeregatta2014
Die Siegerehrung ist vorbei, die Teilnehmer sind auf dem Heimweg und das Gelände vom Segelhafen wird gleich wieder von den Kindern des Trainingslagers in Beschlag genommen. Wer sich noch die Ergebnisse der Regatta ansehen möchte, der wird auf der Ergebniss-Seite fündig.

Werbellinseeregatta in der Presse

Unsere Regionalzeitung Märkische Oderzeitung (MOZ) hat unsere Pressemitteilung zur Veröffentlichung von Beiträgen in der Print- und auch in der Online-Ausgabe genutzt. Online wurde der Artikel mit einer Reihe von Bildern garniert.

Im Artikel zu sehen sind ein Bild vom gekenterten 20er Jollenkreuzer R1193:
R1193

Das zweite Bild zeigt unsere 420er-Crew Lukas und Hans, die den 5. Platz belegten:
420-54023
beide Bilder: © MOZ / Thomas Burckhardt

Im Beitrag Segler kämpfen gegen Welle und Sturmböen gibt es dann noch eine umfangreiche Bildgalerie.

Für alle Interessierten noch zur Erinerung, heute Abend beginnt der mp-tec Cup | German Open der 20er-Jollenkreuzer. Ab Morgen und bis zum Wochenende wird dann gesegelt.

Luftbild aus Startvorbereitung der 61. Werbellinseeregatta

In Vorbereitung des mp-tec Cup | German Open der 20er-Jollenkreuzer wurden durch Dr. Schliebenow (www.luftbild-Barnim.de) einige Probeflüge mit dem Kamera-OktoKopter zur ersten Wettfahrt der 61. Werbellinseeregatta durchgeführt.

Das Bild zeigt ganz gut, was uns beim mp-tec Cup | German Open der 20er-Jollenkreuzer erwartet und es zeigt auch, wie ruhig der See zum Start der 1. Wettfahrt war.

Regatta 001 30Prozent
Bild: Dr. Schliebenow (www.luftbild-Barnim.de)

Pressebeitrag zur 61. Werbellinseeregatta 2013

Bild 2 Werbellinseeregatta

Im unmittelbaren Vorfeld der German Open 2013 der 20er Jollenkreuzer fand mit der diesjährigen 61. Werbellinseeregatta am 10.-11.08. bereits ein Segelwettbewerb auf höchstem Leistungsniveau und unter zum Teil außergewöhnlichen Bedingungen statt.

Insgesamt 202 Seglerinnen (Teilnahmerekord!) von 66 Vereinen aus Deutschland und der Schweiz traten in 89 Booten in vier Klassen gegeneinander an und ermittelten dabei in den Bootsklassen Pirat und Ixylon (Segelzeichen XY) zugleich die Brandenburger Landesmeister.

Diese hohe Teilnehmerzahl resultierte neben dem Faktum „Landesmeisterschaft“ auch darauf, dass bereits 24 Jollenkreuzer mit jeweils drei Mann Besatzung angereist waren, um im sportlichen Wettstreit das Revier und die aktuelle Form der Gegner vor der GO kennen zu lernen.

Nach der Eröffnung durch den stellvertretenden Abteilungsleiter Segeln Mario Drechsler, sollte es deshalb am Samstag auch schnell aufs Wasser gehen. Doch zum Verdruss der Sportler fehlte zunächst der nötige Wind und Wettfahrtleiter Olaf Winkelmann verfügte erst einmal „Startverschiebung an Land“. Gegen 11.00 Uhr begann der Wind dann jedoch etwas stärker zu wehen und auch eine im Wesentlichen gleich bleibende Richtung zu halten. Entsprechend konnten die Bojen für den Kurs gelegt werden und um 12.00 Uhr erfolgte der erste Start der 20er Jollenkreuzer sowie in Fünf-Minuten-Abständen der übrigen Bootsklassen Ixylon, Pirat und 420er.

Bei eigentlich eher schwachen ein bis drei Windstärken und leicht pendelnder Richtung kamen fast alle Boote gut über den Kurs und auch in der vorgegebenen Normzeit ins Ziel, ein 20er Jollenkreuzer allerdings kenterte offenbar in einem Moment der Unaufmerksamkeit und musste aufgrund der langwierigen Bergungsmaßnahmen aufgeben.

Gesegelt wurde in der Werbellinseeregatta der traditionelle, so genannte „Olympische Kurs“ aus Dreieck-Schleife-Dreieck, der den Bedingungen des Sees am besten angepasst ist. Dabei wurde in der ersten Wettfahrt bereits der langsamsten Klasse, den 420ern, das Schlussdreieck erlassen. In der folgenden zweiten Wettfahrt wurde dies auch für die Klasse der Piraten notwendig.

Aufgrund des tendenziell eher nachlassenden Windes hatte der Wettfahrtleiter zudem den gesamten Kurs auf dem See mehrere Hundert Meter weiter in Richtung Altenhof verlegt und zudem etwas seitlich gedreht. Dennoch war die Gesamtstrecke insbesondere für die Klasse der Ixylon sehr lang, fast hätte es kein Boot in der vorgegebenen Richtzeit von 90 Minuten vom Start (15.20 Uhr) bis in Ziel geschafft.

Letztlich rettete ein Auffrischen des Windes ab ca. 16.40 Uhr die Wettfahrtswertung, stellte aber zugleich die Teilnehmer wie die Betreuer vor außerordentliche Herausforderungen.

Denn das Auffrischen war Vorbote einer von Westen in kurzer Zeit heranziehenden Gewitterfront aus Donner, Regen und Starkwind!

Der Wind frischte binnen weniger Minuten auf fünf bis sechs Stärken mit Böen bis Windstärke Sieben auf und entsprechend entwickelte sich dazu eine Welle aus West. Diese Wand aus Wind führte unmittelbar zur Kenterung von sieben Booten, darunter einem weiteren 20er Jollenkreuzer. Das Schweizer Boot, das kurz zuvor noch durchs Ziel gegangen war, befand sich dabei kurz vor dem Südostufer des Sees und konnte deshalb erst unter vielen Schwierigkeiten nach dem Abwettern und einer vorübergehenden Sicherung durch Motorboote vor Ort wieder geborgen werden.

Zugleich wurde durch die Welle die Verankerung des Zielschiffes, das bei ca. 45 Metern Tiefe mit 70 Metern Leine vor Anker lag, aus dem Grund gerissen und das Zielschiff drohte ab- und auf einen unmittelbar auf der Ziellinie gekenterten 420er zuzutreiben. Auch eine Unterstützung durch ein Schlauchboot am Bug des Zielschiffes reichte zunächst nicht, um die Situation zu stabilisieren und als dies der Kapitän mit eigener Motorleistung versuchte, wickelte sich auch noch die Leine des Heckankers um die Motorschraube des Zielschiffes.

Während der Skipper dann persönlich unter Wasser mit einem Messer die Manövrierbarkeit des Zielschiffes wieder herstellte und dabei einen Anker mit Trosse einbüßte, bewahrte die Crew doch ihre Übersicht und konnte auch in dieser Situation alle Zieleingänge –allerdings zum Teil in Luv statt in Lee- bei nur zwei kleineren Fehlern weitestgehend korrekt vermerken, so dass die Wertung in allen vier Klassen erfolgen konnte.

Nach der Gewitterfront allerdings flaute der Wind total ab und eine weitere Wettfahrt war am Samstag nicht mehr möglich. Die meisten, auch die gekenterten Boote, hatten es noch geschafft aus eigener Kraft in den Hafen zu kommen. Neben dem Schweizer Team musste lediglich noch eine Ixylon durch die Bergungscrew um Wulf Klünder und Frank Bernau geborgen werden. Die Sportsfreunde vom Sportverein Einheit Werder waren vor Altenhof so ungünstig gekentert, dass ihre Mastspitze dort im Seeboden feststeckte.

Durch die professionelle Vorbereitung im Verein und das gute Zusammenspiel aller Betreuungsboote, waren jedoch in keinem Fall Personenschäden und auch nur geringe Sachschäden zu verzeichnen und fast alle Boote nahmen an den beiden Folgewettfahrten wieder teil.

Unter wesentlich stabileren Windverhältnissen folgten diese am Sonntag von 10.00 bis ca. 13.00 Uhr, wobei Wettfahrtleiter Olaf Winkelmann diesmal nach den Erfahrungen vom Vortag auch für die Ixylon den Kurs verkürzt hatte. Der Wind, der zeitweise auf vier Stärken aufgefrischt hatte, reichte diesmal für alle vier Klassen, um in Normzeit und unter Normbedingungen beide Kurse zu absolvieren und entsprechend auch im fairen Wettkampf die Besten ihrer Klasse auszulesen. Hauptschiedsrichterin Anne-Grit Denda mit ihrem Team musste insgesamt nur einen Protest verhandeln.

Fast nicht anders als erwartet siegte das Berlin-Mecklenburger-Team um Doppel-Olympia-Segler Thomas Flach (mit Sven Diedering und Harald Schaale als Vorschoter) mit Boot 1399 dabei in der Klasse der 20er Jollenkreuzer. Mit einem dritten Platz und drei Siegen ist hier bereits ein Favorit für die kommende German Open erkennbar. Die besten Besatzungen vom Heimatverein Stahl Finow kamen hier auf die Plätze 20 bis 22.

Die beste Serie als solche aber wurde durch die sächsische 420er Besatzung Paulina und Richard Struthoff (Verein Lausitzer Seenlandschaft) gesegelt, die unter allen Bedingungen in allen vier Läufen gesiegt hatten, jeweils unmittelbar vor dem besten Brandenburger Team Nieklas Fiedler und Alexander Petzold vom Schwielochsee. Beste Stahl Finower waren hier erneut Lukas Wiese und Vorschoter Hans Reinhardt auf Platz 5 von 16 gemeldeten Booten.

In der Klasse der Piraten dagegen holte sich mit Christopher Jantz von Stahl Finow gemeinsam mit Daniel Salewski vom Schwielochsee –obwohl in den Einzelläufen nur mit zwei Vierten und zwei Zweiten gewertet- den Gesamtsieg und damit die Landesmeisterschaft! Gemeldet waren hier 29 Boote. Elfter in dieser Klasse wurde übrigens der langjährige Teilnehmer der Werbellinseeregatta Bruno Martens aus Mecklenburg-Vorpommern, der sich in diesem Jahr nach seinem 80.Geburtstag (!) offiziell vom Regattasegeln lossagen will und nach der Ehrung von allen Piraten auch besonders herzlich mit einem Stahl-Finow-Vereinswimpel und allen Unterschriften darauf verabschiedet wurde!

Gesamtsieger und Landesmeister in der Klasse Ixylon wurden bei 20 gemeldeten Booten erneut Steffen Rach und Antje Weichert vom SC Krüpelsee, die mit zwei ersten und einem zweiten Platz in die Wertung gingen. Bei vier Läufen erfolgte in allen vier Klassen jeweils die Streichung der schlechtesten Platzierung und so konnten sie einen 16. Platz (infolge Kenterung in der zweiten Wettfahrt) gut ausgleichen.

Und dort- auf dem Krüpelsee- werden sich am nächsten Wochenende einige der Regattasegler außerhalb der Klasse der 20er Jollenkreuzer wohl das nächste Mal im Wettkampf begegnen, für die 20er folgt jetzt die German Open 2013!

Toralf Reinhardt

Vorsitzender SVSF

Ergebnisse der 61. Werbellinseeregatta 2013

Ohne viele Worte oder Fotos (die folgen später…)

61. Werbellinseeregatta 20er JK
61. Werbellinseeregatta Ixylon
61. Werbellinseeregatta Pirat
61. Werbellinseeregatta 420er