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Werbellinsee

70. Werbellinseeregatta 2022

Kampf der XY-lon (eigentlich Ixylon) an Boje 3 (2. Wettfahrt)

Gute Beteiligung – wenig Wind

Nach den Coronajahren 2019 und 2020 freute sich der Gast gebende Sportverein Stahl Finow e.V., in diesem Jahr wieder zu einer vollwertigen und traditionelle Regatta einladen zu dürfen. Und trotz der im Durchschnitt bundesweit sinkenden Teilnehmerzahlen sowie der Brückensperrung in Eichhorst waren auch zahlreiche Sportsfreunde aus mehreren Bundesländern und (bei den Piraten) sogar aus der Tschechischen Republik dieser Einladung gefolgt.

Insgesamt 155 Seglerinnen und Segler von acht bis über 70 Jahren hatten sich in den vier ausgeschriebenen Bootsklassen mit insgesamt 68 Booten angemeldet. Das stärkste Feld mit 27 Booten trat in der XY-lon Klasse an, darunter neun Boote von Stahl Finow. Bei den größten Booten, den 20er-Jollenkreuzern gingen 19 Boote, darunter acht vom Gast gebenden Verein, an den Start. Und bei den Piraten waren es 17 Jollen, darunter zwei vom Gastgeber. Lediglich bei den Jugendbooten, den 420ern, gingen nur fünf Jollen an den Start, so dass das Quorum von zehn Booten für eine Ranglistenwertung nicht erreicht wurde. Unter den fünf, waren aber auch zwei Boote aus der Jugendgruppe des SVSF.

Die Eröffnung am 13.08.22 durch den Abteilungsleiter Mario Drechsler und den Wettfahrtleiter Olaf Winkelmann erfolgte zwar pünktlich um 09.30 Uhr, dann hieß es aber erst einmal Startverschiebung an Land. Der Wind fehlte einfach und so wurde zunächst der „Antwortwimpel“ gesetzt. Gut eine Stunde später begann es etwas aufzufrischen und der Wettfahrleiter verlängerte die Startverschiebung nicht, sondern legte mit dem Startschiff „Werbellinsee“ vom Jachthafen des Vereins ab und gab damit zugleich das Signal für den allgemeinen Aufbruch.

Der Wind entwickelte sich positiv. Ab ca. 11.30 Uhr wurden dauerhaft mehr als fünf Knoten Windgeschwindigkeit (Minimum für eine Regel konforme Wettfahrt) gemessen, nur die Richtung war problematisch. Nord-Ost! Bei der Form des Werbellinsees eine äußerst anspruchsvolle Windrichtung.

Um einen Regel konformen Kurs legen zu können, war der Wettfahrtleiter also gezwungen, den Start kurz vor den Süßen Winkel und die Wendemarke 1 hinter der neu betonnten Wasserstrecke in die Nähe der Polizeibucht zu legen. Das bedeutete ein mehrfaches Durchqueren der Fahrwasserstraße (?) in jeder Wettfahrt und für alle Boote.

Gesegelt wurde für die drei kleineren Bootsklassen ein Dreieck mit Schleife sowie einem Zusatzdreieck für die 20er Jollenkreuzer, also fast der alte „Olympische Kurs“, allerdings um eine Tonne 4 zum Auseinanderziehen der Bootsklassen vom Vorwind- und vom Raumschootkurs ergänzt. Nach einigen kleineren Korrekturen an der Bojen konnte ziemlich genau um 12.00 Uhr tatsächlich zur ersten Wettfahrt gestartet werden, zur Disziplinierung der Segler mit der Flagge U anstelle des „Blauen Peters“ sowie einem Pin-End-Boot anstelle einer Starttonne.

Tatsächlich gab es infolge bei allen Wettfahrten nur einen einzigen Frühstart und keinen allgemeinen Rückruf.

Die erste Wettfahrt konnte bei dem insgesamt leichten Wind erfolgreich absolviert werden, auch wenn dieser zwischenzeitlich zeitweise nachließ und Richtung Ost drehte, mit einzelnen Ausreißern bis Süd-Ost. Entsprechend wurde nach Ende der ersten Wettfahrt unmittelbar eine zweite versucht. Aufgrund der Winddrehung war natürlich zuvor eine Drehung des Kurses und eine Verlegung von Start- und Zielschiff erforderlich, was Zeit kostete. Dann ging es an den Start und die 20er Jollenkreuzer und die XY-lon schafften es. Dann aber ließ der Wind radikal nach, so dass der Wettfahrleiter die gesamte Wettfahrt abbrechen musste, da keine regulären Bedingungen mehr vorhanden waren. Und der Wind wurde nicht mehr, so dass nur die Rückfahrt, besser der Rückschlepp, in den Hafen möglich war. Nach 17.00 Uhr wurde es noch ein wenig besser, aber nicht mehr Segel fähig. Insofern rettete nur die Band zum Abend hin die Stimmung der Seglerinnen und Segler.

Am folgenden Sonntag, den 14.08., musste also noch einiges aufgeholt werden, um relevante Ergebnisse, d.h. in erster Linie Ranglistenpunkte zu ersegeln. Entsprechend wurde pünktlich um 09.00 Uhr abgelegt und zunächst sah es gut aus. Der Wind wehte in etwa aus Richtung Altenhof in Richtung Süßer Winkel und mithin wurde ein ähnlicher Kurs ausgelegt wie am Vortag. Aber gegen 10.00 Uhr schlief der Wind wieder ein, also erneut Flaute und Startverschiebung, diesmal aber auf dem See!

Aber Stahl Finow und allen angereisten Regattateilnehmern lächelte diesmal das Wetterglück, gegen 11.00 Uhr kam wieder Wind auf. Und der Wettfahrleiter reagierte sofort, ließ unmittelbar starten und kurz nach 12.40 Uhr konnte eine zweite erfolgreiche Wettfahrt mit gewertetem Zieldurchgang „abgehakt“ werden. Dann setzte Olaf Winke nach kurzer Beratung mit seiner Crew noch einen drauf und setzte um 12.45 Uhr erneut das Vorbereitungssignal für die 20er Jollenkreuzer und startete um 12.50 Uhr, 12.55 Uhr und 13.00 Uhr alle drei Ranglisten relevanten Klassen zum dritten Mal (die 420er dann auch noch um 13.05 Uhr) und somit Regel konform und Ausschreibungs gerecht.

Diesmal brauchten auch die 20er nur Dreieck sowie Up-and-down zu segeln und somit konnte in überschaubarer Zeit auch eine dritte Wettfahrt erfolgreich zu Ende gebracht werden, wodurch die ersegelten Ergebnisse zugleich Ranglisten wertig wurden.

Ein besondere Dank gilt an dieser Stelle dem Sportsfreund Mario Grüne mit seiner 20er Crew, der -weit zurück liegend- durch seine Aufgabe in der zweiten Wettfahrt den rechtzeitigen Neustart zur dritten überhaupt erst ermöglicht hatte.

Siegerin in der Klasse der 20er Jollenkreuzer wurde Yvonne Muschke mit Crew Bernd Muschke und Stefan Henkel vom Segelclub Argo e.V. vor Fabian Lemmel mit Crew Konstantin Arnhold und Harald Ludwig von der Berliner Seglervereinigung 1903 e.V. und vor Tino Baldewein von Stahl Finow mit Crew Matthias Markowski-Huhn und Rene Vollmering.

Anzumerken ist hier, dass die Werbellinseeregatta in dieser Klasse die letzte große Regatta vor der Europameisterschaft in der Schweiz war und die Besten natürlich unmittelbar danach vom Werbellinsee aus tatsächlich dorthin fuhren…

Bei den XY-lon siegten Volker Schön und Claudia Müller vom Sternberger Seglerverein vor Uwe Hein und Ulf Hollenbach vom Potsdamer Seglerverein sowie Mike Bartels und Stefan Claus von den Lindower Regatta Seglern. Die Stahl Finower Segler belegten hier (nur?, nein immerhin!) die Plätze 19 – 27. Beste waren Volker Keuchel und Arne Siedler.

Sieger bei den Piraten wurden Detlef Hegert und Sarah Hempel (übrigens mit drei dritten Plätzen in drei Wettfahrten!) vor Rex und Rico Rychlitzki aus Werder und Donald und Phyllis Lippert vom Yachtclub Berlin Grünau. Beste Segler von Stahl Finow wurden Christopher Jantz und Christian Eckart auf Platz 5.

Obwohl ohne Ranglistenwertung, hatten auch die Jugendboote um Punkte und Platzierungen gekämpft. Mit drei Siegen ging hier verdient der erste Platz nach Werder an Malte Marquardt und Jiss Ole Görrissen. Und mit zwei zweiten Plätzen und einem dritten ging auch der zweite Gesamtplatz nach Werder an Maximilian Sautter und Jonathan Pflug. Joelle Bailleu und Ben Lehmann von Stahl Finow aber holten immerhin den dritten Podiumsplatz!

(Alle Platzierungen unter manage2sail.)

Trotz der Brückensperrung in Eichhorst, den widrigen Windverhältnissen und einer verwirrenden Neubetonnung des Werbellinsees mit grünen und roten Fahrwassertonnen mitten durch das Regattagebiet, konnte Abteilungsleiter Drechsler somit am späten Sonntagnachmittag zur Siegerehrung ein positives Gesamtresümee ziehen und die Gäste motiviert zur 71. Werbellinseeregatta am zweiten Augustwochenende 2023 einladen!

Vom Vorwindkurs zur Kreuz

Toralf Reinhardt

Start Trainingslager 2022

Am Sonntag begann das alljährliche Trainingslager vom SV Stahl Finow Abteilung Segeln. In Wildau trafen sich ca. 40 Kinder sowie 16 Betreuer. Die Teilnehmer kamen zum größten Teil vom veranstaltenden Verein, es wurden aber auch Gäste aus Brandenburger und Berliner Vereinen begrüßt.

Die Bedingungen waren schwierig. Der Wind drehte um 360° und war mal weg und wieder da. Die Stimmung auf dem Wasser war trotzdem super.

Letztes Optitraining vor den Sommerferien

Die erste Hälfte der Saison ist gelaufen. Die Optigruppe nutzte das Wetter für ein Abschlusstraining.

Frühjahrsregatta 2022

Die eigentliche Segelsaison ist halbwegs normal gestartet, das Ansegeln verlief fast so wie vor Corona. Nun folgen die Termine schnell hintereinander, die Lust am Segeln führt uns aufs Wasser.

Zur Frühjahrsregatta darf eigentlich alles teilnehmen: Kielboote, Jollen und Jollenkreuzer sind die getrennten Wertungsklassen, die dann per Yardstick verrechnet werden. 25 Boote aus dem Revier hatten für den Start gemeldet und gingen später auch durchs Ziel.

Am Regattatag war der Wind mal wieder launisch, mal angenehm und gleichmäßig, dann gab es wieder große Löcher und das Feld hat sich mit dem nächsten Windfeld zusammengeschoben. So gab es trotz der völlig unterschiedlichen Boote einen vergleichsweise engen Zieleinlauf, der sich gut in den Ergebnissen nachvollziehen lässt.

Nachtrag: 2. Lauf Seekreuzer-Regatta 2021

Der 2. Lauf der Seekreuzer-Regatta fand unter sehr wechselhaften Wetterbedingungen statt, es gab vergleichsweise viel „Grau“ und Winde aus Ost. Die Ergebnisse gibt es unter: https://www.manage2sail.com/de-DE/event/2LaufSKR2021#!/results?classId=Klasse2

und Fotos unter: https://photos.app.goo.gl/rbvU7G7kjFadZDmE9

Frühjahrsregatta 2021 trotz Corona

Streamline

Trotz der andauernden Corona-Pandemie, konnten die Segler des SV Stahl Finow e.V. am vergangenen Samstag ihre geplante Frühjahrsregatta in diesem Jahr erfolgreich durchführen, wenn auch natürlich mit Einschränkungen.

Streamline
Streamline mit Hendrik Reinhardt, Paul und Tobias Dressler

Dass die Segler damit gegenüber anderen Sportarten, auch und gerade den Indoorsportarten im eigenen Verein, privilegiert sind, ist ihnen durchaus bewusst und natürlich auch im Gesamtverein diskutiert worden.

Aber die Besonderheit des Segelsports ist eben neben der relativ geringeren Bedeutung von Alters- oder Geschlechtsspezifik der Abstand, der grundsätzlich zwischen den einzelnen Booten und zum Teil auch an Bord herrschen sollte. Zudem ist die Mannschaftsstärke selbst bei den größten Booten auf dem Werbellinsee mit maximal drei Seglern vorgegeben und wird höchstens durch Mitnahme des Familiennachwuchses überschritten.

Bei den stabilen Inzidenzwerten im Landkreis Barnim, traute sich mithin die Abteilungsleitung Segeln eine Corona-konforme Durchführung eines sportlich fairen Wettbewerbes zu und konnte dies im Gegensatz zum Vorjahr auch kurzfristig stemmen, inklusive Hygienekonzept an Land.

Gemeldet hatten 2021 insgesamt 29 Boote mit über 50 Seglern vom gesamten Werbellinsee und natürlich vor allem vom ausrichtenden Seglerverein. Die Boote wurden von Wettfahrtleiter Lars Schulz zur weiteren Entzerrung in zwei Gruppen geteilt und starteten ab 13.00 Uhr zeitversetzt; einmal die 15 Kielkreuzer und einmal die elf Jollen und drei Jollenkreuzer.

Auf ein vorbereitendes Treffen zuvor an Land wurde verzichtet. Die Vorbesprechungen mussten komplett online durchgeführt werden.

Bei sonnigem Wetter und zwei bis drei Windstärken vorrangig aus Süd-West, aber zum Teil stark drehend, begannen die Wettfahrten unweit des Barschberges mit einer kurzen Kreuz zur Luv-Tonne als Ablauftonne. Dann folgte der lange Vorwind-Kurs bis zur Lee-Tonne unweit der Wasserskistrecke bei Joachimsthal und abschließend die noch längere Kreuz über den gesamten See zurück zum Ausgangspunkt, denn die Start- markierte auch die Ziellinie.

Der härteste Kampf entbrannte von Anfang zwischen den Kielkreuzern „SMY“ (einer Soling unter Regattaobmann Carl Duhn) und „Streamline“ (einem offenen Kielkreuzer unter Schatzmeister Hendrik Reinhardt). Die Streamline startete mit „Frühstart“ und musste korrigieren, also wenden, hinter die Startlinie zurückkehren und ein zweites Mal starten. Die SMY dagegen startete mit „Nullstart“ perfekt und war mithin an der Luv-Tonne das erste passierende Boot. Auf dem langen Vorwind-Kurs gelang es jedoch der Crew der Steamline (außer Reinhardt noch Paul und Tobias Dressler), die SMY abzufangen und auf der Kreuz dann sogar deutlich hinter sich zu lassen. Mit einer gesegelten Zeit von einer Stunde und 31 Minuten (1:31) wurde eine außerordentlich schnelle und rekordverdächtige Runde gesegelt. Der Abstand auf die SMY als 2. Boot betrug im Ziel 13 Minuten, der Abstand zu den langsamsten Booten sogar mehr als eine Stunde!

Das „Blaue Band“ vom Werbellinsee ging damit 2021 eindeutig an die „Steamline“. Glückwunsch!

Der Sieg der Wettfahrt aber ging an die SMY, da die gewertete Wettfahrzeit letztlich nach dem rechnerischen „Rennwert“ der einzelnen Boote berechnet wurde (so genannte „Yardstick-Wertung“). Mithin schrumpfte der Zeitvorsprung von 13 Minuten auf einen Rückstand von 57 Sekunden und schob die „Streamline“ auf Platz 2. (Vielleicht hätte es ohne den Frühstart gereicht?)

Platz 3 bei den Kielkreuzern ging verdient an die Crew von Thomas Weidner mit weiteren zwei Minuten berechnetem Rückstand.

Aber auch bei den Jollen und Jollenkreuzern wurden intensiv gekämpft, wobei auch hier aufgrund der Rennwerte die gesegelten nicht vollständig mit den gewerteten Platzierungen übereinstimmten.

Bei den Jollen wurden sieben der elf Boote von Jugendlichen aus dem Landesstützpunkt Segeln geführt und diese zeigten den erwachsenen Seglern deutlich, wie gut sie ihre Boote bereits beherrschen. Nur mit Mühe und einem gewerteten Vorsprung von ca. zwei Minuten konnten Christopher Jantz und Christian Eckart, u.a. Brandenburger Meister in der Klasse Pirat, den Sieg bei den Jollen holen und die Jugend auf Distanz halten; Platz 2 – 6 aber gingen an Nachwuchssegler vom Verein auf verschiedenen Einhandbooten der Laser-Klassen (in der Reihenfolge: Silas Pachali, Milo Pachali, Edwin Fielitz, Timon Siedler und Tom-Luca Voigt).

Bei den 20er-Jollenkreuzern als abschließender Wertungsgruppe siegte mit letztlich acht Minuten gewertetem Vorsprung verdient ebenfalls ein ehemaliges Mitglied der Stahl Finower Jugendgruppe, nämlich Jasmin Schmidt mit Crew Maik Jäkel vor Nils Hempel mit Crew Henry Hempel und Ulf Ploschenz sowie Martin Sieker mit Crew.

Im Ergebnis war es ein anspruchsvolles Rennen und ein guter Saisonauftakt für den Verein wie auch den diesjährigen Segelsport auf dem Werbellinsee, wenn auch wegen der Corona-Pandemie die Siegerehrung in diesem Jahr nur online stattfinden konnte und auch das übliche gemütliche Zusammensein im Nachgang des Wettkampfes diesmal ausfallen musste.

(Alle Ergebnisse unter www.stahl-finow-segeln.de.)

Toralf Reinhardt

2. Lauf der Seekreuzer-Regatta 2019

Am vergangenen Wochenende gaben sich Wind und Sonne nochmal alle Mühe, die Starter des 2. Laufes der Seekreuzer-Regatta hatten perfekte Segelbedingungen. Die Ergebnisse sind auf der Ergebnisse-Seite zu finden.

66. Werbellinseeregatta


Tino Baldewein von Stahl Finow 2. bei der Landesmeisterschaft und 3. der Deutschen

Eine hervorragende Teilnahme und sehr gute bis anspruchsvolle Segelbedingungen machten die 66 . Auflage der traditionsreichen Werbellinsee-Regatta der Segler zu einem vollen Erfolg für die Gastgeber vom Sportverein Stahl Finow e.V.

79 Boote, d.h. aber auch 176 Seglerinnen und Segler aus fünf Bundesländern, hatten sich angemeldet, und waren nicht nur mit Boot und Trailer, sondern ggf. auch mit Ehefrau (bzw. -mann oder Partner/in), Wohnwagen und Zelt angereist, so dass das Gelände der Segler gar nicht genug Platz für alle hatte und auch auf das unweit gelegene Kanu-Gelände von Stahl Finow ausgewichen werden musste. Die meisten Teilnehmer waren natürlich aus Brandenburg und Berlin gekommen, denn die Werbllinseeregatta 2018 war in den beiden stärksten Klassen 20er Jollenkreuzer und Pirat zugleich als Brandenburger Landesmeisterschaft ausgeschrieben. Aber auch aus Mecklenburg-Vorpommern waren viele Sportsfreunde dabei, dazu einige aus Sachsen-Anhalt und Sportsfreund Jörn Otromke sogar aus Hamburg.

Die zahlenmäßig meisten Boote starteten in der Klasse Pirat mit 27 Teilnehmern, danach kam die „Königsklasse“ der 20er Jollenkreuzer mit 20 Meldungen vor den 17 Teilnehmern in der Jugendklasse 420er. Hier wirkte offenbar das kurz zuvor bei Stahl Finow durchgeführte Trainingslager positiv nach, denn sogar der Landestrainer war zur Betreuung seiner Schützlinge vor Ort. Besonders erfreut war der Abteilungsleiter Toralf Reinhardt aber auch über die Meldung von elf XY-lon, denn dadurch konnten in allen genannten vier Klassen Ranglistenwertungen erfolgen. Nach den Problemen im Vorjahr hatte der Verein seine Aufmerksamkeit insbesondere auf diese Klasse gelegt und organisiert, dass alle fünf eigenen Boote an den Start gingen, wenn auch z.T. mit „geborgten“ Besatzungen; die im Übrigen mit den drei gemeldeten 15er-Jollenkreuzer zusammen über den Kurs gingen.

Geplant waren fünf Wettfahrten, um so einen Streicher (der schlechtesten Platzierung) zu erreichen, entsprechend ging es nach der Eröffnung durch den Veranstaltungsleiter Mario Drechsler am Samstagvormittag auch zeitnah auf den See und der Tag hatte es seglerisch „in sich“. Stetig auffrischende, dazu drehende Winde aus westlichen Richtungen bis zur Stärke 6 (und Böen darüber) verlangten den Sportlern einiges ab. Immerhin regnete es nur ein bisschen und zeitweise schien auch die Sonne.

Gesegelt wurde am Sonnabend im Up-and-Down-Modus, d.h. vom ersten Start (pünktlich um 11.00 Uhr) ging es auf eine lange Kreuz zur Boje 1 , dann nach Backbord-Rundung zur Ablauftonne 2 und dann Vorwind zum Gate (Tor) aus den Bojen 3 un 4, d.h. hier konnten die Segler selbst entscheiden, ob sie mit Backbord die linke oder mit Steuerbord die rechte Tonne runden, und dann noch eine Runde mit 1-2-Gate und auf einer kurzen Kreuz ins Ziel. Für die schnellen 20er gab es dann sogar noch eine dritte Runde. Und hier zeigte sich das unterschiedliche seglerische Können auch deutlich. In vier von fünf Klassen waren die Sieger der ersten Wettfahrt letztlich auch die Sieger in der Gesamtwertung. Lediglich in der Jugendklasse war das Bild anders. Bei den stärkeren Winden am Samstag siegte dreimal das Team Maxime Brevart und Titus Schildhauer von den Potsdamer Adlern, musste den Gesamtsieg aber bei den leichteren Winden am Sonntag noch an die Berliner Paco Melzer und Elias Falke weiter reichen, die vom Gewicht hier dann offenbar bevorteilt waren.

Zu den mäßigen bis frischen Winden kamen Wellen bis zu 50 Zentimetern und vor allem aufgrund von Drehern und plötzlichen Windlöchern, aber natürlich auch Manöver-Fehlern etc. gingen doch einige Sportsfreunde unfreiwillig mit ihren Booten baden. Zum Glück wurde aber niemand ernstlich verletzt, auch wenn in diesem Jahr erstmalig eine Crew von zwei Krankenschwestern mit auf einem Betreuungsboot eingesetzt war. Während vor allem die Jugendboote aber z.B. auch Toralf Reinhardt mit der von ihm genutzte Ixylon nach der Kenterung ihre Boote schnell wieder aufrichteten und weiter segeln konnten, mussten zwei Boote auch mit Motorboothilfe wieder nach oben gedreht werden, da es die Sportsfreunde nicht mehr allein schafften. Aber Sicherheit war nach den Erfahrungen vom Vorjahr groß geschrieben und so waren genügend Sicherungsboote vor Ort.

Im Übrigen wurde auch sehr fair gesegelt, so dass die Schiedsrichter-Crew um Anne-Gritt Denda kaum einzugreifen brauchte. Es war auch offensichtlich genügend Wind für alle da, so dass niemand auf die Idee „unerlaubten Vortriebs“ kam.

Letztlich schaffte Wettfahrtleiter Olaf Winkelmann drei Wettfahrten am Sonnabend unter regulären Bedingungen, wobei jeweils kurz nach dem Ende der Wettfahrt bereits der Start zur nächsten folgte, kaum dass eine Pause dazwischen lag. Das hieß von ca. 10.00 – 16.30 Uhr durchgehende körperliche Belastung für die Seglerinnen und Segler und soll bei einigen Teilnehmern zu einer deutlich verkürzten Teilnahme an der abendlichen Disko geführt haben…

Am Sonntag war dann bereits um 10.00 Uhr der nächste (=vierte) Start und entweder, weil sie zu spät aufgestanden oder losgefahren waren oder zu lange an der „viel zu kleinen“ Slipp-Anlage gewartet hatte oder jetzt der Wind zu schwach war; jedenfalls schafften es nicht alle Segler pünktlich zum Start, der gegenüber der Polizeibucht erfolgte. Diese Segler wurden entsprechend für die Wettfahrt DNS (=Did not start) gewertet und konnten segeln oder Pause machen, bis die fünfte Wettfahrt begann. Aufgrund der etwas schwächeren Winde von nur noch bis zu drei Windstärken mit einigen wenigen Böen –auch aus westlichen Richtungen, hatte der Wettfahrtleiter jetzt statt Up-and-Down wieder klassische Dreieckskurse mit „verkürztem Lineal“ auslegen lassen, d.h. gesegelt wurde jetzt Startkreuz zur Boje 1, dann Raumschoot zur 2, Raumschoot anderer Bug zur 3, wieder Kreuz zur 1 , Down zur 4 und Kreuz ins Ziel. Dieser Kurs bevorzugte die gleitschnelleren Boote und sollte neben der taktisch anspruchsvollen Kreuz insbesondere die Bootsbeherrschung mit dem Spinnaker als Zusatzsegel belohnen. Deutlich wurde dieser Unterschied vor allem im Jugendbereich (siehe oben), bei den anderen Klassen setzten sich auch am Sonntag mehr oder weniger die „erfahrenen Regatta-Hasen“ durch.

Letztendlich siegte bei den 20-Jollenkreuzern die aus mehreren Vereinen gemischte Mannschaft von Armin Eismann, Michael Rehberg und Bernd Muschke. Besonders stolz aber ist der Verein Stahl Finow naturgemäß auf sein Mitglied ,den Skipper Tino Baldewein (Boot 1165) , der mit der Crew aus Matthias Markowski und Rene Vollmering, den zweiten Platz in der Gesamtwertung und bei der Brandenburger Landesmeisterschaft erreichte – mit einem 1., einem 2., einem 3 und zwei 4. Plätzen. Nach dem 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften vor wenigen Wochen hat Tino Baldewein seine Extraklasse damit wieder eindeutig unter Beweis gestellt. Platz 3 ging an Jörg Witte, Karsten Schulz und Carsten Sumpf auf Boot 1449. Bei den langsameren 20er Jollenkreuzern in der Kategorie C siegte zudem mit Jasmin Schmidt als Steuerfrau ebenfalls ein Boot (1409) vom Gast gebenden Verein, wobei die junge Powerfrau mit Maik (dem Jugendwart) und Stephan Jäckel zwei gute Crew-Mitglieder hatte. Dabei hatte sie letztlich den zweiten Stahl Finower Hendrik Reinhardt mit Crew Sybille Bach und Jörn Otromke (Boot 1256) aber letztlich nur aufgrund des Streichers düpiert.

Landesmeister bei den Piraten wurden Marko und Thomas Anderssohn (Beil 4317) vom Schwielochsee, die allerdings in der Gesamtwertung nur Dritte hinter den Mecklenburgern Bernd Höft und Burkhard Rieck (Beil 4433) sowie den Berlinern Donald und Phyllis Lippert (Beil 4263) wurden, die sich wiederum zusätzlich den Horst-Bierbrauer-Gedenkpokal um die schnellste erste Kreuz sichern konnten. Stahl Finow- vertreten durch Petra Ploschenz und Aileen Laska- verzeichnete hier leider einen 25. Platz als bestes Gesamtergebnis in dieser Traditionsklasse.

Der Sieg von Patrick Langer und Tim Kletting (beide Brandenburg) bei den 15er-Jollenkreuzern war mit fünf Siegen in fünf Wettfahrten ungefährdet, allerdings waren sie im Feld mit dem XY-lon durchaus nicht immer die schnellsten. Hier siegten die Lindower Thomas Heide und Mike Bartel mit drei Siegen und einem Zweiten (sowie einem Dritten als Streicher) allerdings ebenso ungefährdet vor zwei Booten vom Potsdamer Segelverein. Bestes Boot von Stahl Finow wurde hier Toralf Reinhardt mit Thomas Berner (SVEW) auf Platz 6, wobei der Verein aber immerhin fünf eigene Boote ins Rennen geschickt hatte. Zur Jugendbootklasse 420er seien hier noch die Platzierungen der Gastgeber ergänzt: Bestes Boot von Stahl Finow wurde Julie Bailleu gemeinsam mit Clara Rietz vom PSV auf Platz 8, dahinter kamen Hans Reinhardt und Florian Berner (SVEW) auf Platz 11, Tom-Luca Voigt und Nils Grosse auf Platz 12 sowie Joelle Bailleu und Helene Ploschenz auf Platz 14; angesichts der Konkurrenz durchaus achtbar!

In seinen Schlussworten dankte der Abteilungsleiter Segeln deshalb vor allem noch einmal den zahlreichen Mitgliedern der Unterstützungs-Crew, ohne deren Engagement das Segel-Event wörtlich „ins Wasser gefallen“ wäre, sowie dem neuen Caterer Marian Hanke vom 1. FV Stahl Finow bzw. Restaurant am Wasserturm, und lud die Sieger und Platzierten zur 67. Werbellinseeregatta 2019 ein. Fünf Wanderpokale sind schließlich zu verteidigen oder weiter zu geben.

(alle Ergebnisse unter www-stahl-finow-segeln.de)

Toralf Reinhardt

Askaniercup 2018 der Segler von Stahl Finow

4. Askaniercup: Spannende Wettkämpfe und sportliche Höchstleistungen

Der 4. Askaniercup war seglerisch anspruchsvoll und organisatorisch ein großer Erfolg für die Segler von Stahl Finow. Nach den Melde-Problemen vom Vorjahr hatten sich in diesem Jahr doch wieder 110 Seglerinnen und Segler von ca. 25 Vereinen aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt zur diesjährigen Regatta in den fünf Bootsklassen Laser Radial, Laser 4.7 sowie Opti A, B und C angemeldet. Stahl Finow selbst war mit 13 Kindern und Jugendlichen bei den Lasern Radial sowie den Opti-Anfängern und Fortgeschrittenen vertreten. Der Askanier-Cup ist traditionell die letzte große Regatta vor dem Saisonwechsel im Sommer, der durch die Deutschen-, Europa- und Weltmeisterschaften bestimmt wird.

Wetterbedingt war die Regatta Kräfte zehrend und anspruchsvoll. Nach den voran gegangenen heißen und trockenen Sommertagen war es deutlich kälter und feuchter. Gesegelt wurde in diesem Jahr in drei Feldern unter drei Wettfahrtleitern, den beiden Laser-Klassen unter Martin Sieker, den fortgeschrittenen Optis A und B unter Christoph Laska sowie den Anfängern in der Klasse C unter dem Team Jasmin Schmidt und Lars Schulz. Entsprechend wurden zahlreiche Helfer und auch Schiedsrichter von Stahl Finow und mehreren Partner-Vereinen benötigt, insgesamt ca. 30 Sportlerinnen und Sportler unterstützten an Land und auf dem Wasser.

Die fortgeschrittenen Optimisten A und B begannen am Samstag mit kräftigen Winden um 4 Beaufort für die ersten beiden Wettfahrten, drehende Winde auf nördliche Richtungen (vorher West) erforderten dann zwei Kursverlegungen in Folge. Dann Start der dritten Wettfahrt für die Optimisten A mit mehreren Startversuchen, die aufgrund von Frühstartern immer wieder abgebrochen werden mussten. Zum folgenden Start der B-Segler frischte der Wind dann kräftig auf, in Böen dann bis auf 6 Windstärken. Das stellte die Segler vor erhebliche Probleme, sie kämpften mehr ums „Nichtkentern“, als um die Plätze. Deshalb entschied der Wettfahrtleiter Christoph Laska auf Abbruch für die Segler B, die erfahreneren A-Segler fuhren „das Ding“ aber zu Ende. Auch bei den Laser-Segler gab es mehrere vergebliche Startversuche, im Tagesergebnis brachten aber trotz der Bedingungen beide Klassen drei komplette Wettfahrten erfolgreich ins Ziel.
Bei den Opti C wurden von vorne herein nur zwei kürze Wettfahrten geplant und auch absolviert.

Der Sonntag brachte anderes Wetter: Grauer Himmel und Nieselregen, aber dafür auch gleichmäßigen Wind aus West mit 3 Windstärken -zum Segeln fast ideal.
Zwei Wettfahrten für alle Klassen waren am Sonntag das Ziel. Und das wurde erreicht, so dass in jeder Klasse jeweils das schlechteste Ergebnis gestrichen werden konnte.
Die Siegerehrung konnte dann vom stellvertretenden Abteilungsleiter Mario Drechsler und allen Wettfahrtleitern und Schiedsrichtern um 14.30 Uhr etwas vor dem Zeitplan erfolgen. Das Org-Büro hatte schnell gerechnet und gut gearbeitet. Proteste wegen unfairen Segelns gab es kaum. Es gab Wanderpokale für die Sieger in allen Klassen, Urkunden und Erinnerungspreise für alle Optimisten
Eine halbe Stunde später war das Gelände am Werbellinsee wieder komplett leer. Alle Segler hatten mit ihren Booten die Heimreise angetreten.

Im Ergebnis dominierten bei den Lasern die Brandenburger Segler und auch Stahl Finow war gut vertreten. Bei den Optimisten siegten und dominierten dagegen in allen drei Klassen (!) diesmal die Berliner. Bei den großen Lasern Radial siegte Mario Rychlitzki von Einheit Werder mit 5 Siegen in 5 Wettfahrten! Stahl Finower Segler erreichten mit Friedrich Kräft, Tom Zwicker, Ole Kardokus und Nicolas Schypinski hier immerhin die Plätze 4 sowie 6 – 8. Lediglich Platz 5 ging noch an Linda Hensel aus Berlin, punktgleich mit Tom Zwicker. Und da mit 11 Teilnehmern die Bedingungen für eine Ranglistenregatta erreicht wurden, gab es auch wertvolle Punkte für die Landes- und Bundesliste. Bei den Lasern 4.7 reichte es mit 9 Teilnehmern leider nicht für eine Ranglistezählung. Sieg und Platz 2 gignen hier nach Brandenburg zu Marc Handschug und Niels Ruben Otto, Platz 3 erreichte Sophie Isabel Elbrandt vom LRS.

Der Sieg bei den Opti A ging an David Buchler aus Berlin vor zwei weiteren Berlinern. Bester Brandenburger wurde hier Hannes Braune von den Märkischen Adlern auf Platz 4 bei insgesamt 42 gemeldeten Startern. Bei den Opti B siegte Vincent Göbel aus Berlin in einem Feld von 39 Seglern. Der beste Segler von Stahl Finow war hier Milo Pachali, der es in dem starken Feld auf einen beachtlichen Platz 5 geschafft hatte. Niklas Büttner als 7. zeigte ebenfalls eine starke Leistung, Silas Pachali (19.), Edwin Fielitz (26.), Timo Siedler (31.) und Tobias Dressler (33.) rundeten das Bild im Ganzen positiv ab.

Und mit den Plätzen 4 (Matti Zerson), 7 (Meta Fielitz) und 8 (Arthus Cangier) bei den 9 gestarteten Anfänger-Optis C sind auch für die Zukunft noch Entwicklungsmöglichkeiten sichtbar. Der Sieg ging hier ebenfalls nach Berlin an Henry Noack.

Im Ergebnis zeigte sich auch der Stahl Finower Trainer Maik Jäckel mit der Gesamtleistung zufrieden, erkannte aber auch noch einige Defizite in Taktik und Athletik bei seinen Schützlingen.

Toralf Reinhardt

Die kompletten Ergebnisse sind auf unserer Ergebnisseite zu finden: Ergebnisse

Bilder von der Frühjahrswettfahrt der Kielkreuzerregatta

Bei sehr flauen Winden fand die Frühjahrswettfahrt der Kielkreuzerregatta statt. Die Sonne schien, aber der Wind war manchmal kaum zu spüren. Die Segler schafften eine volle Runde, die zweite wurde vor Altenhof abgebrochen und die Zielzeiten notiert.

Die Bilder hat Eike für uns bereitgestellt, der auch die Bojen bei der Regatta gelegt hatte. Die kompletten Ergebnisse sind auf unserer Ergebnisseite zu finden: Ergebnisse