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Weltmeisterschaft

Bericht von der Junioren-WM der Segler in La Rochelle von Paul Pinkau

Meine erste Weltmeisterschaft im Laser Radial mit 15 Jahren

In diesem Jahr qualifizierte ich mich mit drei weiteren Brandenburger Seglern für die Junioren-Weltmeisterschaft der Bootsklasse „Laser Radial“ 2011. Diese fand in La Rochelle vor der französischen Atlantikküste vom 24. – 31. Juli 2011 statt. Hier segelten die besten Laser-Radial-Segler der Welt im Alter von 14-18 Jahren um den Weltmeistertitel.

Zur optimalen Vorbereitung fuhren wir bereits am 16. Juli mit unseren Eltern, die für Verpflegung und Unterkunft zuständig waren, und unserem Trainer vom Verband Brandenburgischer Segler mit den Booten nach Frankreich. Eine Woche lang trainierten wir jeweils in zwei Trainingseinheiten (je drei Stunden) vor der Französischen Atlantikküste bei ca. 5 Windstärken. Es war ein „Hammergefühl“ vor der Französischen Atlantikküste bei diesen Bedingungen zu segeln. Zu unserer allgemeinen Regeneration gingen wir jeden Tag nach der letzten Segeleinheit eine ¾ Stunde Laufen.

Nach dem einwöchigen Training begann dann am 24. Juli 2011 die eigentliche Junioren-Weltmeisterschaft mit der Anmeldung und Vermessung aller Boote (Kontrolle durch die Jury). Nach dem Ruhetag haben wir nochmals eine kurze Segeltrainingseinheit absolviert, um alle Abläufe und Revierkenntnisse zu verinnerlichen.

Am Dienstag, den 26. Juli 2011, begann nach Einteilung der Segler in 6 Gruppen (4 männliche und 2 weibliche) mit insgesamt 260 männlichen Startern und 99 weiblichen Startern der eigentliche Wettkampf. Um 14 Uhr war der erste Start, das hieß für uns ca. 1,5 Stunden vorher aufs Wasser gehen. An vier Tagen fuhren wir 8 Wettfahrten (2 Wettfahrten pro Tag). Vor den jeweiligen Starts war die Anspannung immer sehr groß, die letzten Informationen holten wir uns noch vom Trainer (z. B. Strömungswerte vor Ort) und dann ging es los.

Eine Wettfahrt dauerte ca. 1-1,5 Stunden und danach ging es sofort zum erneuten Start, zuvor noch kurz zum Trainer und dann ab. Wir waren somit jeden Tag ca. 6-7 Stunden auf dem Atlantik. Nach den vier gesegelten Wettkampftagen erfolgte die Vorentscheidung hinsichtlich der Aufteilung in die jeweiligen ersegelten „Fleets“ (insgesamt 4 Fleets = Qualifikationsgruppen). Nach der Vorrunde war ich auf Platz 165 und somit erreichte ich das Bronze Fleet (3. Gruppe von 4). Leider hatten wir nicht so gute Bedingungen wie in der Trainingswoche. Bei Windstärken von nur 2-3 und starker Strömung konnte ich mein Ziel (eine Platzierung im Mittelfeld) nicht erreichen. An dem 5. und 6. Wettkampftag segelte ich im Bronze Fleet und erzielte bei der Junioren Weltmeisterschaft den 189. Platz.

Die stärkste Nation bei den Männern waren die Italiener und bei den Frauen die USA. Es war ein tolles Gefühl, gegen die besten Laser-Segler der Welt segeln zu dürfen. Ohne meine Eltern hätte ich mir das alles nicht ermöglichen können. Ein Dank auch an meinen Trainer Paul Reck.

Paul Pinkau,
SV Stahl Finow

update: Die Märkische Oderzeitung hat den Artikel von Pauls WM-Teilnahme inzwischen auch in geküzter und geänderter Form in ihrem online-Auftritt veröffentlicht: Vom Werbellinsee zur WM nach La Rochelle