
Sieger C
Mit 133 Meldungen in den drei Bootsklassen Opti A, B und C setzte die diesjährige Ranglistenregatta beim Sportverein Stahl Finow e.V. erneut Maßstäbe im Hinblick auf die Teilnehmerzahlen. Und trotz Safadi-Triathlon war auch noch genug Platz auf dem Werbellinsee.
Als ausgesprochen günstig erwies sich hier wohl auch der Termin als letzte Ranglistenregatta in der Saison 2014/2015. Dadurch kamen sogar Teilnehmer aus den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, um sich noch letzte Punkte für die Teilnahme an den Internationalen Deutschen Jüngsten Meisterschaften zu sichern. Die weiteste Anreise hatten Sonja Tillwicks vom Segelclub Bayer Uerdingen und Tim Gericke vom Diessner Segel-Club (Bodensee). Die meisten Teilnehmer kamen aber natürlich aus Brandenburg und Berlin, gefolgt von Sachsen (u.a. Pirna, Chemnitz und Hoyerswerda) und den anderen östlichen Bundesländnern.
Sie heißen „Leefine“ oder „Luvfine‘“, „Sonnengott“ oder „Cassiopeia“, „Pinky“ oder „Piesepampel“ etc.; sind 2,30 m lang, kastenförmig und 1,15 m breit und haben ein Segel von 3,5 m² Segelfläche. Sie – das sind Boote vom Typ „Opti“, der internationalen Jüngstenbootsklasse schlechthin. Hier lernt die Mehrheit der Kinder das Segeln. 133 junge Seglerinnen und Segler bedeuten aber auch ca. 20 Trainerinnen und Trainer mit eigenen Schlauch- oder Motorbooten und über 200 Eltern, Großeltern und sonstige Angehörige in der Region.
Aber auch der organisierende Verein muss hier nicht nur Verpflegung und Anreise sicherstellen, sondern auch Boote slippen, Toiletten reinigen, Bojen und die gesamten Kurse legen und bei wechselnden Winden auch wieder verlegen…Das Team von 20 Freiwilligen aus dem Verein war durchaus gefordert!
Im Einzelnen gab es in den drei Bootsklassen A 60 Meldungen, B 60 Meldungen und C 13 Meldungen, wobei nur die Erfahrung der Kinder und Jugendlichen bestimmt, in welcher Klasse sie starten.
Nach der Eröffnung durch Wettfahrtleiter Christoph Laska und Regattaobmann Christopher Jantz ging es am Sonnabend pünktlich um 10.00 Uhr aufs Wasser und um 11.00 Uhr versuchte der Wettfahrtleiter den ersten Start in der Klasse A, zunächst mit dem Signal „Blauer Peter“. Wie auch in allen folgenden Wettfahrten führte dies jedoch zu einem allgemeinen Frühstart, so dass der Start nach mehreren Minuten mit der so genannten „Black-Flag“-Regel fortgesetzt werden musste.
Beim Setzen der „Black-Flag“ werden alle Teilnehmer für die Wettfahrt disqualifiziert, die in der Vorbereitungszeit über die Startlinie kommen. Dies betraf in der ersten Wettfahrt zwei, in der zweiten Wettfahrt sieben, in der vierten Wettfahrt sechs und in der letzten Wettfahrt einen Teilnehmer; disziplinierte aber zugleich alle anderen.
Bei knappen zwei bis sieben Knoten Windgeschwindigkeit aus West ging es dann über die Trapezkurse, wobei die A- und B-Segler von der gleichen Position (aber zeitlich versetzt) nahe der „Polizeibucht“ aus starteten und ins Ziel gingen. Für die jüngeren C-Segler wurde zwischen „Süßem Winkel“ und „Spring“ ein eigener, kürzerer Kurs gelegt und gestartet.
Für das Absolvieren der Strecke reichte der Wind gerade aus. Die leichteren Segler waren aber natürlich bevorteilt und Kenterungen oder größere Schadensfälle gab es dadurch nicht.
Nach dem Zieldurchgang der i.d.R. knapp eine Stunde dauernden Wettfahrten folgte jeweils eine kurze Pause und dann die nächste, so dass die Kinder doch mehr als fünf Stunden mehr oder minder körperlich und geistig angespannt auf dem Wasser waren und durch den wechselhaften Wind wie auch einen Regenschauer durchaus erschöpft wurden.
Der große Gewitterguss (mit voran gehender Windböe) am Samstagabend traf die jungen Segler dann aber zum Glück doch erst, als sie schon an Land waren und größtenteils auch bereits Abendbrot gegessen hatten. Es gab Klopse mit Kapernsoße…
Am Sonntag folgten ab 10.00 Uhr noch zwei (bzw. in der Klasse C eine) Wettfahrten, so dass nach fünf bzw. vier Wertungen in allen Klassen jeweils die schlechtesten gestrichen werden konnten. Gekämpft wurde hart! Da auch am Sonntag der Wind nur geringfügig stärker war als am Sonnabend, ging es dabei mehr um Taktik, Ausdauer und Beweglichkeit als um den Kampf mit den Elementen. Besonders anspruchsvoll war natürlich das jeweils mehrmalige Starten, werden hier doch in starkem Maße die Ergebnisse mit vorbestimmt.
Hier gab es dann – ein Selbstläufer – natürlich Nudeln mit Tomatensoße, als die Kinder vom Wasser kamen…
Im Ganzen wurde fair gesegelt. Die Wasserschiedsrichter mussten insgesamt nur selten einschreiten und auch Protestverhandlungen gab es nur zwei. In einem Fall hatte ein junger Segler aus dem süddeutschen Raum dabei auf Wiedergutmachung gegen das Schiedsgericht geklagt, nachdem er auf dem See angepfiffen und zu einer 720-Grad-Drehungsstrafe veranlasst worden war. Auf Wiedergutmachung konnte das Schiedsgericht aber nicht erkennen, denn seine Strafe auf dem Wasser war wegen „Wriggens“ (d.h. unerlaubtem Vortrieb durch starke Ruderbewegung) verhängt worden. Und auf seine Anmerkung, extra nach Brandenburg gekommen zu sein, um noch ein paar Punkte für die Rangliste zu bekommen, erhielt er den Tipp, doch besser zu segeln als zu wriggen…
Im Ergebnis dominierten bei den erfahrenen Opti-A die Berliner Segler, während bei den Opti B und C die Brandenburger zumindest die Sieger stellten.
In der Klasse A gingen Platz 1 und 2 an den Verein Seglerhaus am Wannsee mit Pascal Freund und Albert Paschen und Platz 3 an die Punkt gleiche Cosima Schlüter vom Berliner Yachtclub. Bester Brandenburger wurde Max Fiedler vom Segelclub Märkischer Adler auf Platz 8 und der beste Segler von Stahl Finow wurde Tom Zwicker auf Platz 14. Theresa Schmidt und Julie Bailleu von SVSF kamen auf die Plätze 42 und 44.
Sieger in der Gruppe B wurde Johann Emmer vom Segelverein Kloster Lehnin mit der hervorragenden Punktzahl von acht Punkt, gewertet wurden also drei Siege und ein fünfter Platz, gestrichen ein 15. Die Plätze zwei und drei gingen an die Berliner Lennard Wendler und Saskia Hermenau. Nils Grosse von Stahl Finow wurde hervorragender Siebenter, Ole Kardokus 20.und Joelle Bailleu 44.
In der Klasse C gingen die Plätze 1 und 3 an die Sportsfreunde Angeline Pukropski und Matti Rodrian vom Fürstenberger Yachtclub und Platz 2 an Skipp Frahm vom Segelverein Rahnsdorf aus Berlin.
Mit den Ergebnissen der Opti-A-B-C-Regatta bei Stahl Finow endete zugleich die Regatta-Saison und damit auch die Rangliste 2014/2015 und so zeichnete der Jugendobmann des Verbandes Brandenburgischer Segler Torsten Schmidt hier nach Abschluss der eigentlichen Siegerehrung auch noch die Ranglistenbesten des Vorjahres aus. Und während in der Wertung B der Sieger vom Werbellinsee Johann Emmer auch die Brandenburger Rangliste dominierte, konnte in der Wertung der Klasse A unser Tom Zwicker sich im Ergebnis aller Regatten des Jahres zumindest über einen sehr guten zweiten Platz freuen.
Herzlichen Glückwunsch allen Siegern und Platzierten!
Die neue Saison 2015/2016 startet mit der Regatta am 22./23.08. in Lindow.
Toralf Reinhardt

Sieger B

Sieger A