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Offshore

Nord Stream Race – einmal quer durch die Ostsee

Team Germany mit dem 2. Platz bei den Inshore Race in Helsinki und dem 4. Platz in der Gesamtwertung nach über 800 Seemeilen!

Team Germany SWAN 60 "SGM" mit kleinem Vorsegel hoch am Wind

Team Germany SWAN 60 „SGM“ mit kleinem Vorsegel hoch am Wind

Das Nord Stream Race ist ein Offshore Langstrecken Rennen quer durch die Ostsee und geht über 800sm (rund 1500km) von St. Petersburg über Helsinki nach Warnemünde und im Folgejahr wieder zurück. Als 2011 die Nord Stream Gaspipeline eingeweiht wurde, ging dies einher mit Beginn der Nord Stream Race Hochseeregatta quer durch die Ostsee. In diesem Jahr fand die 3. Auflage des über 800 Seemeilen langen Hochseerennenes statt. Start des Nord Stream Race war am 30. Mai in St. Petersburg. Die über 120 Teilnehmer gingen dann auf die erste Teiletappe nach Helsinki, wo sie in den Folgetagen an Kurzstreckenrennen teilnahmen. Am 02.06. wurde der Start zum längsten Streckenabschnitt, die 630 Seemeilen von Helsinki nach Warnemünde eingeläutet, der rund 3 Tage dauerte. Jörg Reißland vom Sportverein Stahl Finow und Stammcrew vom Team Germany auf der SWAN 60 „SGM“ war als MidBow und Bow beim Rennen dabei.  Das Team für dieses Rennen bestand aus 15 Seglern. Tage zuvor hatte sich das Team bereits in Helsinki getroffen und das Schiff für das Rennen vorbereitet, die Technik und Sicherheitsausrüstung kontrolliert, Segel gesetzt und überprüft, das Schiff mit allen Vorräten versorgt.

mit über 550qm Segelfläche unterwegs

mit über 550qm Segelfläche unterwegs

Eine der großen Herausvorderungen ist es, sich in einem 4 Stunden Schichtsystem zu Recht zu finden und das Boot auch in der Nacht stets an der Leistungsgrenze zu bewegen. Dabei können wir zwischen 08:00 und 20:00 Uhr 4 Stunden schlafen und im Anschluss das Schiff wieder 4 Stunden segeln. Zwischen 20:00 und 08:00 Uhr wechselt das System aufgrund der nächtlichen Belastungen auf 3h.  Auch das Team Germany waren trotz pingeliger Vorbereitung nicht vor Schaden geschützt. Bereits auf der Anreise von Helsinki nach St. Petersburg, die erste richtige Belastung und ein guter Test mussten wir mit starkem Regen und 35kn Wind von vorne gegen extreme Wellen ankämpfen. Kommt noch die Schiffsgeschwindigkeit von 10kn dazu, so fliegt einem der Regen mit 45kn (über 80km/h) entgegen. Bei Temperaturen von 2 Grad in der Nacht ist dies nicht gerade der schönste Plätz auf Erden. Kleine Schäden blieben nicht aus, die aber in St. Petersburg behoben werden konnten. Auf der Etappe von Helsinki nach Warnemünde ging in der ersten Nacht bei über 25kn Wind einiges kaputt. Damit muss dann die nur 7 köpfige Schicht fertig werden. Bei einer Starken Windböe ist uns einer der 480qm großen Gennaker zerrissen. Am Tag eine schon nicht einfache Aufgabe die Überreste wieder einzusammeln und schnell ein Ersatzsegel setzen, so ist es in der Nacht eine besondere Herausforderung, die auch das Offshore Segeln ausmacht. Bei gut 3m Welle, durch Sicherungsgurte gesichert, muss die Crew dann schnell handeln, immerhin zählt jede Sekunde. Im letzten Jahr wurde dies klar, als wir beim Fastnet Race nach über 600sm und 3 Tagen segeln nur mit 2min Vorsprung als Sieger vor dem aktuellen Weltmeister ins Ziel gegangen sind. Das ist auch der Reiz, über Tage hinweg, mit wenig Schlaf, ohne groß waschen und Sachen wechseln auf hohem Niveau konzentriert zu segeln.

Vorbereitungen in St. Petersburg

Vorbereitungen in St. Petersburg

Für die SWAN 60 Yachten war dies auch gleichzeitig ihr Auftaktrennen um die wichtigen Weltcuppunkte. Neben dem aktuellen Weltmeisterteam 2013, Team Russland mit der SWAN60 „Bronenosec“, gingen auch Teams aus China, Deutschland und Lettland mit an den Start. Eine Besonderheit war das Team Europa, welches sich aus vielen europäischen Segelgrößen zusammensetzte. Das Team Germany auf der„weißen Lady“ namens „SGM“, mit dem markant orangenen Streifen setzt sich aus dem letztjährigen sehr erfolgreichen Team zusammen und wurde um weitere Segelgrößen ergänzt.  Das Team konnte im Weltcup 2013 den 2. Platz hinter dem Weltmeisterteam Russland belegen. Beim 608 Seemeilen Rolex FastNet Race, dem Offshore Classicer, dass von Englands Südspitze in die irische See und zurück geht, konnte das Team German als erste SWAN60 Yacht über die Ziellinie gehen und den Weltmeister knapp schlagen. 1979 erlangte das FastNet Race traurige Berühmtheit, als bei dem Rennen 19 Menschen ums Leben kamen.

Das Team Germany der SWAN 60 „SGM“, um Skipper Prinz Alexander zu Schleswig-Holstein, ging nach dem ersten Abschnitt von St. Petersburg nach Helsinki und den Kurzrennen in Helsinki als 2. platzierte im Gesamtergebnis auf die Strecke von Helsinki nach Warnemünde und wurde um den BMW Sailing Cup Weltmeisterschaft 5. platzierten Christopher Jantz (SVSF) ergänzt. Er hatte seinen

in St. Petersburg gibt es für die SGM neue Segel und damit viel Arbeit

in St. Petersburg gibt es für die SGM neue Segel und damit viel Arbeit

Einstand auf den großen Hochseeyachten und gleichzeit auch im Offshore Rennzirkus. Damit waren gleich  zwei Segler vom SVSF auf der SWAN 60 „SGM“ Hochseeyacht vertreten. Vor allem für die Navigatoren und die Taktiker ist dieses Rennen durch die Ostsee eine Herausforderung. Viele Inseln in der Finnischen Ostsee sowie die wechselnden Wetterverhältnisse stellen die Taktiker, den Navigator und natürlich die Crew vor besondere auf die Probe. Ständige Segelwechsel sind dann auch in der Nacht keine Seltenheit. 8 verschiedene Segel standen den Teams bei diesem Rennen zur Verfügung. Leider hatten wir auf Höhe der Insel Gotland etwas andere Wetterdaten bekommen und wurden über 15 Stunden in einem windarmen Gebiet festgehalten. Damit mussten wir unsere Hoffnungen auf einen Podestplatz begraben und uns den Profiseglern vom Team Russland, China und Europa geschlagen geben. Im Team Europa mit der SWAN 60 „Spirit of Europe“, unter der Leitung von Hochseelegende Tim Kröger, versammeln sich Olympiagrößen wie Robert Stanjek (Olympia 2012) und Ulrike Schümann (Olympia 2008).

Die in Finnland gebauten Yachten der SWAN60 Klasse sind knapp 19m lang und bringen immerhin gute 19 Tonnen Gesamtgewicht auf die Waage. Dabei liegt der Tiefgang bei 3,60m und die Kielbombe hat 7000kg Gewicht. Dennoch sind Geschwindigkeiten von bis zu 25kn keine Seltenheit. Die maximale Segelfläche von über 550qm ermöglicht diese Geschwindigkeiten. Im Rennmodus sind dann bis zu 18 Mann Besatzung an Bord, um das Potential dieser Hochseeyachten voll auszuschöpfen.

Im Zielhafen Warnemünde angekommen, hatte das Team Germany den 4. Platz im Gesamtergebnis sicher. Die nächsten Rennen sind dann Kurzstreckenrennen im Rahmen der Weltmeisterschaft in Palma und dem Rolex Swan Cup in Sardinien.

die SWAN Flotte aus der 30m hohen Mastspitze in Warnemünde

die SWAN Flotte aus der 30m hohen Mastspitze in Warnemünde

Stahl Finow – überall dabei! Highlights im August

Stahl Finow ist nunmehr im Brandenburger Norden ein Garant für Segelsport auf höchstem Niveau. Nach einem Umfangreichen Programm im Juni, welches ganz im Zeichen der Optimisten stand, geht es im August auf das internationale Parkett.

Als Veranstalter geht es bereits am 09.08. mit der 61. Werbellinseeregatta los. Diese hat bereits jetzt einen Melderekord der 20er Jollenkreuzer zu verzeichnen. Zusätzlich werden auch die Landesmeister Brandenburg in den Bootsklassen Pirat und Ixylon ermittelt. Die 61. Werbellinseeregatta war die Pflicht, im Anschluss folgt nahtlos die Kür. Dann steht der unter Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Platzeck stehende mp-tec CUP 2013 – German Open 20er Jollenkreuzer auf dem Programmplan. Vom 14.08. bis zum 17.08. werden dann 35! (Stand 28.07.2013) Besatzungen aus drei Nationen um den Titel kämpfen. Bereits zur Eröffnung haben sich wieder viele Gäste aus Politik, Wirtschaft und Sport angekündigt.

Bereits am 13.08.2013 um 12:00 Uhr fällt der Startschuss zum 200sm Nonstop Rennen für die Zweimanncrew Paul und Herwig Dressler auf der „LaLeLu“ (Bavaria 42). Der Polonez CUP, welcher nur für Ein- oder Zweimanncrews ist, startet dann vor dem Hafen in Swinemünde und geht über die Insel Bornholm bis nach Christianso (Schweden) und zurück. Ziel wird dann die Hafeneinfahrt von Swinemünde sein. Das renne kann live über die GPS Tracker verfolgt werden.

Wenn alles wie geplant klappt, wird im Anschluss wird die Crew um Paul und Herwig Dressler dann u.a. durch Mario und Theresa Drechsler verstärkt, um am 15.08. an den Start der XIII. Unity Line Regatta zu gehen.

die "SGM" (SWAN 60 Class) kurz vor der Luvbahnmarke beim Training in Holland

die „SGM“ (SWAN 60 Class) kurz vor der Luvbahnmarke beim Training in Holland

In Cowes (England), auf der Isle of Wight, wird sich Jörg Reißland als Teil einer 18 köpfigen Mannschaft am 5.8. an den Start der CowesWeek begeben. Auf der SWAN 60 „SGM“ (IRC 1 Class) werden die Segler, unter Steuermann Robert Stanjek (Olympiateilnehmer 2012), neben 1000 weiteren Schiffen die Costel Races im Solent bestreiten. Rennen entlang der Küste mit einer Länge von 20 bis 50sm. Die CowesWeek ist dabei die Vorbereitung zum geschichtsträchtigen Rolex Fastnet Race, welches dann am 11.08. startet und nonstop über 608sm durch den Ärmelkanal und dem Atlantik zur Küste Irlands führt, wo der Fastnet Rock gerundet wird und die Strecke zurück noch Plymouth geht. Das Rennen erlangte 1979 traurige Berühmtheit und unterliegt nun besonderen Sicherheitsbestimmungen sowie einer begrenzten Teilnehmerzahl. Rund 380 Schiffe werden sich auf den Kurs begeben, der live per GPS Tracker zu verfolgen ist.

Den Veranstaltern und den Seglern wünschen wir einen erfolgreichen August!