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Jury

Die neuen Wettfahrtregeln 2013-2016

Immer nach den Olympischen Sommerspielen werden die Wettfahrtregeln in kleinen Details überarbeitet und in einer neuen Fassung durch die ISAF veröffentlicht. Seit ein paar Tagen ist aus dem DSV-Verlag die aktualisierte Version für die Jahre 2013 bis 2016 verfügbar. Alle Wettfahrtleiter, Schiedsrichter und natürlich die Regattasegler sollten sich ein aktualisiertes Exemplar bestellen und die Änderungen der Regeln kennenlernen.
Eine Bestellung ist beispielsweise bei Amazon möglich.  Mit der ISBN-13: 978-3884124895 ist natürlich auch die Bestellung in jedem Buchladen möglich. Der Preis liegt bei 12,00 Euro.

Stahl Finow hat einen Wasserschiedsrichter…

… und stellt damit einen der 36, vom DSV zugelassenen, Wasserschiedsrichtern (Umpire) in Deutschland. Im Land Brandenburg hat nun neben Klaus-Dieter Heyer (Saarower Segler-Verein am Werl e.V.) auch Jörg Reißland die Prüfung bestanden und wurde durch den DSV zum Wasserschiedsrichter ernannt.

Neben einer umfangreichen Regelkunde der ISAF Wettfahrtregeln sowie den besonderen Regeln für Match und Team Race waren auch Bestandteile der Ausbildung die richtige Positionierung, die englische Sprache und Dokumentation an Bord eines Jurybootes. Gilt es doch, ohne eine Verhandlung an Land, einen Protest binnen weniger Sekunden auf dem WIasser zu entscheiden.

Dabei wird dem Wasserschiedsrichter die Fähigkeit zugesprochen, stets eine Entscheidung nach geltenden Regeln zu finden und dies einstimmig mit seinem Schiedsrichterkollegen. Darüber hinaus sind auch entsprechende Einsätze, am besten innerhalb einer internationalen Jury, nachzuweisen.

Bei den internationalen Team Race Meisterschaften (beim PYC), bei dennen 12 Nationen (mit 8 WM Teams) , z.B. USA, RUS, NOR, ITA, DEN, usw. vertreten waren sowie beim German Championschip Match Race Grade 3 (beim BYC) konnte sich Jörg Reißland auch innerhalb einer internationalen Jury unter Beweis stellen.

Dabei waren z.B. Ewan McEwan (GBR), Phil Mostyn (AUS), Dr. Flavio Carsughi (ITA), Jacob Mossin Anderson (DEN) sowie Thibaut Gridel (FRA) die Schiedsrichterkollegen und Lehrer. Die Sprache an Bord, Positionierung und Absprache mit dem Kollegen waren dabei einer der Augenmerke, auf die es die Prüfer Uli Finckh und Dr. Rüdiger Schuchardt  ankamen. Nur mit zwei Mentoren, welche unabhängig voneinander eine Zusage erteilen, willigt der DSV in die Lizenzerteilung ein.

IDM Ixylon 2010 auf dem Müggelsee

Wir haben uns als Verein um die Ausrichtung der IDM 2011 beworben. Vorher wollte ich mir die Veranstaltung 2010 ansehen, damit wir ungefähr wissen, was auf uns zukommt. Außerdem hilft mir der Einsatz auf dem Weg zur Schiedsrichterlizenz, und ich kann den Lesern von den Abläufen ein wenig berichten.

Vortag: Mittwoch, den 28.07.2011

Die Teilnehmer reisen an, bereiten die Boote auf dem Gelände des Yachtclub Berlin Grünau vor, melden sich im Org.-Büro und der Vermesser Bernd Mau macht seine Runde. Dabei werden die Abschnitte der zu langen Spibäume gesammelt und dem Vermesser hinterher als Kette überreicht. Insgesamt reisen 38 Teilnehmerboote an, nur zwei gemeldete Mannschaften kommen nicht.

1. Wettfahrttag: Donnerstag, der 29.07.2010

Der Wind bläst heftig aus West bis Südwest, in Böen misst der Wettfahrtleiter mehr als 15 Meter pro Sekunde. Die Mannschaft rund um den Wettfahrtleiter ist bewußt klein gehalten, so gehen die Bojenverlegungen schnell über die Bühne, jeder weiß was er zu tun hat. Hilfreich ist auch die geringe Wassertiefe des Müggelsees von etwa 4 bis 6 Metern, das erleichtert alle Anker- und Bojenmanöver.

Die Wettfahrten 1-3 gehen relativ problemlos über die Bühne, nur ab und an ist im Funk zu hören, das Mannschaften aufgrund von Kenterungen oder Materialschäden aufgeben. Leider gibt es auch Kollisionen, die bei diesem Bedingungen deutlich heftiger ausfallen.

Nach den Wettfahrten gibt es für die Jury zwei einfach zu entscheidende Protestverhandlungen und die Teilnehmer gehen nach einer kurzen Pause zur jährlichen Klassenversammlung über.

2. Wettfahrttag: Freitag, den 30.07.2010

Im Vergleich zum Vortag hat der Wind deutlich nachgelassen, dennoch reicht er für regelgerechte Wettfahrten aus. So gelingen dem Wettfahrtleiter und den Teilnehmern drei sehr gute Wettfahrten und die Meisterschaft ist damit auf jeden Fall gesichert. Es gibt keine Proteste zu verhandeln, alle Teilnehmer begeben sich um 19:00 Uhr auf einen Dampfer, der für diesen Abend gechartert wurde. Dieser macht eine Rundfahrt durch das abendliche Berlin vorbei an den vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt.

3. Wettfahrttag: Sonnabend, den 31.07.2010

Geplant sind für heute eigentlich zwei Wettfahrten, aber nach vielen Startversuchen und Abbrüchen gelingt nur eine. Die Wetterbedingungen sind extrem schwierig: der Wind kommt ständig aus verschiedenen Richtungen und weht mal mit Stärke drei, kurz danach bleibt er dann völlig aus.

Diese Bedingungen führen auch zu einer starken „Verwirbelung“ im Regattafeld, im Anschluss wird die Jury mit Hilfe mehrerer Proteste ersucht, die Wettfahrt zu annullieren. Da jedoch die Teilnehmer alle innerhalb des ausgeschriebenen Zeitfensters im Ziel angekommen sind und zum Start der notwendige Wind herrschte, bleibt der Jury auf Basis der Regeln und Verordnungen nur eine Ablehnung der Proteste. Die Wettfahrt bleibt also gültig, einige Teilnehmer erwägen eine Berufung.

4. Tag: Sonntag, der 01.08.2010

Für den heutigen Tag steht die Siegerehrung an, es werden viele Preise und Pokale verteilt, Fotos gemacht und Danksagungen ausgesprochen. Danach verlassen die Aktiven so nach und nach das Gelände in Richtung Heimat. Das Organisationskomitee sitzt noch kurz zusammen und gegen 11:00 Uhr ist die IDM der Ixylon im Jahr 2010 Geschichte.

Fazit: Eine aus meiner Sicht sehr gelungene Veranstaltung, die für unseren Verein ein Maßstab für die Ausrichtung der IDM 2011 sein wird.

Christoph Laska, Wettfahrtleiter und Schiedsrichter des SVSF