SV Stahl Finow Abteilung Segeln Rotating Header Image

Regatten

Regatten auf dem See

Die Anfänge des Regattasportes bei Stahl Finow reichen bis in die Anfangstage des Vereines zurück. Schon damals wurden Regatten auf dem Werbellinsee durchgeführt. Aber bald reichten den Seglern die Herausforderungen nicht mehr und es zog sie auf andere Gewässer.

Anfänglich wurden vor allem Regatten in der „näheren“ Umgebung in Fürstenberg, Zehdenick und Templin gefahren. Da nur wenige einen eigenen PKW besaßen, wurden die Boote zu den Revieren geschleppt.

Schon seit dieser Zeit waren die Finower Segler sehr erfolgreich und gerade in der Bootsklasse der Piraten hatten die Sportler vom Werbellinsee überall einen guten Namen.

Start einer Piratenregatta

Seeregatten

Neben den Jollenseglern gab es aber auch Sportfreunde, die mit Ihren Jollenkreuzern Regatten in der gesamten DDR besuchten oder mit Ihren Kielbooten auf der Ostsee fuhren.

Der aktivste Regatta-Segler auf der Ostsee war sicherlich Rudolf Hertel, der mit seinem Schiff „Koralle“ in der Klasse der IOR-Gruppe 6/7 in den siebziger und achtziger Jahren an vielen Regatten teilnahm und dabei beachtliche Erfolge erreichte.

Die Liste der Erfolge ist lang und so will ich hier nur einige erwähnen. Die größten Erfolge lagen dabei in der zweiten Hälfte der Siebziger. 1977 gewann die Koralle die Rund-Rügen-Regatta, die Ostseeregatta/ Warnemünde Pokalregatta in der Besatzung R. Hertel/ E. Heese/ W. Kroll/ O. Hertel und die anschließende Küstenwettfahrt mit R. und O. Hertel/ E. Heese/ W. Keicher. Der Erfolg konnte 1978 mit dem Gewinn der Ostseeregatta/ Seewettfahrt vor Warnemünde wiederholt werden.

1979 und 1980 folgten zweite Plätze in der IOR-Gruppe 7 bei der Warnemünder Pokalregatta mit R. Hertel/ K. Klünder/ O. Hertel und A. Schittenhelm. Und 1980 folgte noch ein zweiter Platz bei der Warnemünder Seewettfahrt

Piraten

Erste große Erfolge kamen Anfang der 60er. 1960 wurde G. Winkelmann Bezirksmeister und 5. bei den DDR-Meisterschaften in Ückermünde und Sportfreunde aus der Sektion belegten den 2. Platz bei der Gruppenmeisterschaft in Berlin. 1961 wurden die Sportfreundinnen R. Winkelmann und S. Weidner DDR-Meister der weiblichen Jugend.

Der Sportfreund H. Hohnwald mit seinem Vorschoter Werner Köppen wurde 1965 in der Jugendklasse Pirat DDR-Meister. Im Jahre 1966 wurden Horst Bierbrauer und D. Lübke DDR-Vizemeister.

Weitere Erfolge folgten. So belegten zum Beispiel im Jahre 1971 Roswita Winkelmann und Vorschoterin Gisela Stugis, geb. Kroll, den 3. Platz bei den DDR-Meisterschaften.

Mitte der siebziger folgte dann der große Aufschwung. Im Jahr 1975 waren wir soweit, daß wir 10 erstklassige Piraten in der Sektion hatten, die die Konkurrenz anderer Vereine nicht fürchten mußten.

Dann folgten weitere große Erfolge in den nachfolgenden Jahren. Auf dem Müggelsee wurde der Internationale Müggelpreis im Einzel und in der Mannschaft mehrmals gewonnen. Zur Mannschaft gehörten auch unsere Frauen R. Winkelmann, G. Stugis, A. Klatt und S. Spolert.

Erste Plätze gab es auch beim Piratenpokal auf dem Schwielochsee bei Cottbus und vielen anderen Pokalregatten.(Scharmützelsee, Güstrow usw.)

Die Spitze bei den Seglern war breit gestreut: Da waren H. Bierbrauer mit W. Köppen mit Beil 1682, sein Bruder E. Bierbrauer und H. Lemm mit Boot 1814, G. Winkelmann mit K. Stugis auf Boot 2040, D. Nordhoff und A. Schittenhelm auf Boot 91.

Das Jahr 1976 war dann das erfolgreichste Jahr. Bei den DDR- Meisterschaften in Berlin konnten die ersten drei Plätze belegt werden. DDR-Meister wurden H. Bierbrauer/ W. Köppen, zweite D. Nordhoff / K. Stugis und den 3. Platz belegten H. Bierbrauer / H. Lemm.

Die weiteren Erfolge sollen hier noch einmal genannt werden:

1977 ein 2.Rang Beil 91 mit D. Nordhoff und K. Stugis

1978 auf der Müritz 4. und 5. durch H. Bierbrauer / W. Köppen und D. Nordhoff / K. Stugis.

1979 kam wieder ein Meister vom Werbellinsee: H. Bierbrauer / W. Köppen

1980 DDR-Meister ,D. Nordhoff und K. Stugis

1982 konnten D. Nordhoff und K. Stugis ihren Erfolg wiederholen.

Damit waren die besten Jahre erst einmal vorbei. Es wurden weiterhin gute Plazierungen bei Meisterschaften und bedeutenden Regatten erzielt, aber der Supererfolg stellte sich bis jetzt nicht mehr ein.

Ab Mitte der achtziger kamen verstärkt jüngere Sportfreunde dazu. Und es gab eine Reihe neu angeschaffter Boote. Zu nennen wären da z.B. Frank Bach, die Brüder Hertel, Stephan Lauk, Hendrik Reinhardt und Olaf Winkelmann. Auch sie schafften es, sich zum Ende der achtziger für DDR-Meisterschaften zu qualifizieren.

Regatten nach der Wende…

oder Einbruch und Neue Entwicklungen

Mit der Wende nahm die starke Präsenz bei Regatten ein abruptes Ende. Viele der Boote waren plötzlich nicht mehr konkurrenzfähig und vielen Seglern fehlte dazu auch noch die Zeit. Einer der letzten Höhepunkte war sicherlich die Osterregatta 1990 auf dem Tegeler See in Berlin, bei der insgesamt 140 Piraten am Start waren und fast alle Regatta-Piraten von Stahl Finow teilnahmen.

Einige versuchten dann Ihre alten Schiffe noch mal zu modernisieren. So wurden auch die beiden vereinseigenen GFK-Piraten für die Jugend noch einmal mit neuem Mast und Segel ausgerüstet. Es gab hin und wieder auch einen neuen Piraten, aber die Piraten von Stahl Finow fuhren im Erwachsenenbereich nur noch vereinzelt zu Regatten.

Die Regattaaktivitäten verlagerten sich auf andere (vor allem größere) Bootsklassen. Olaf Winkelmann fuhr auf verschiedenen Kielbooten auf Nord- und Ostsee und dem Mittelmeer, Frank Bach mit seiner X99 nahm auf der Ostsee mehrfach an Regatten teil.

Die H-Bootbesatzung P. Schulze / St. Pinkau / H. Lauk fuhr intensiv Regatten und qualifizierte 3 mal für Weltmeisterschaften und plazierte sich dabei im Mittelfeld.

Seit 1992 entwickelte sich das aktive Regattasegeln im Jollenbereich in einer anderen Bootsklasse weiter – dem 505er.

Und wie kam es dazu? Schuld sind auch hier die Piraten, denn bei der großen Piratenregatta 1990 auf dem Tegeler See lernte Hendrik Reinhardt einen Segler kennen, der ihm ein gutes Jahr später in der TU-Berlin erneut gegenüber saß. Die Vorlesungen waren nicht so spannend und so segelten sie bald zusammen 505er. Und ein Jahr später fuhren sie zu den ersten Regatten. Eindeutiger Höhepunkt der ersten Saison war sicherlich die Travemünder Woche ’92. Hier kämpften sie aber mehr mit Wind und Welle, als mit den Gegnern.

Seit ’97 haben H. Reinhardt und Jörg Reißland den ersten 505er auf dem Werbellinsee. Erfolg wird in dieser Klasse jedoch anders geschrieben, gerade wenn man selbst mit einem sehr alten Boot unterwegs ist. Und so war jedes jüngere Boot, das sie hinter sich ließen, ein Erfolg.

Ein Jahr später folgte der nächste 505er. Gesegelt wird er durch Annika Kerkow und Axel Schult. Beide stiegen direkt aus dem 420er auf die sehr anspruchsvollen 505er. Und seit Anfang 2000 ist ein drittes Boot auf dem See, gesegelt durch Robert Henning und Claudia Kroll.

Gemeinsam fahren sie 5 bis 6 Auswärtsregatten und strebten auch immer eine Teilnahme an Deutschen Meisterschaften an.