Lange hatte die Abteilungsleitung Segeln de SV Stahl Finow e.V. überlegt, ob sie unter den Corona-Bedingungen 2020 bereit und in der Lage ist, die anstehende 68. Werbellinseeregatta zu organisieren und durchzuführen.
Wenig Wind
Letztlich hatte der Optimismus obsiegt und die Vorbereitungen wurden in Angriff genommen. Ein umfangreiches Hygienekonzept wurde entwickelt (und dann umgesetzt), die Teilnehmerzahlen reduziert und die verbindende Abendveranstaltung abgesagt. Wichtig war die Organisation eines sportlichen und fairen Wettkampfes.
Und insgesamt 108 Seglerinnen und Segler hatten dies gewürdigt und ihre Teilnahme in den vier Bootsklassen 20er-Jollenkreuzer, XY-lon, Pirat und 420er-Jolle rechtzeitig und online angemeldet und fast alle waren auch pünktlich angereist. Aufgrund der wenigen Regattatermine in diesem Jahr waren Sportsfreunde aus vielen Bundesländern dabei, neben Brandenburg vor allem aus Mecklenburg-Vorpommern. Die weiteste Anreise war aus Nordrhein-Westfalen und Bremen erfolgt.
Aber niemand konnte letztlich einen Sieg erringen und auch die Landesmeisterschaft in der Bootsklasse Pirat konnte nicht ausgesegelt werden.
Denn die herrschende Hochdruckwetterlage machte jeden Versuch zunichte, eine Wettfahrt zu fahren. Am Samstagvormittag hatte Wettfahrtleiter Olaf Winkelmann nach der Eröffnung um 09.30 Uhr noch Hoffnung auf zumindest 2 Windstärken, aber die für eine Rangliste bzw. Landesmeisterschaft erforderlichen stabilen mindestens 5 Knoten Windgeschwindigkeit wurden während des gesamten Samstages nie länger als maximal 15 Minuten erreicht. Danach drehte der Wind wieder oder flaute ab. Drehungen gab es dabei zwischen Südost bis West und mitunter kräuselte sich das Werbellinseewasser auch ein bisschen; richtig „Segeln“ aber ging nicht.
Die Bojen wurden zwar ausgelegt und wieder aufgenommen, aber ein fester Kurs konnte nicht definiert werden. Die Seglerinnen und Segler selbst warteten geduldig bei sengender Sonne auf dem Wasser vom Rausfahren gegen 10.30 Uhr bis 14.30 Uhr, als der Wettfahrtleiter dann die geplanten Wettfahrten mit dem Signal „Startverschiebung“ auf unbestimmte Zeit abbrach und zunächst der Hafen wieder angelaufen werden musste. Trotz leichten Auffrischens gegen 16.00 Uhr konnte auch dann keine Wettfahrt mehr organisiert werden.
Noch schlimmer wurde es am Sonntag. Der Werbellinsee war spiegelglatt und nicht einmal mehr die „Flautenbensel“ flatterten im nicht vorhandenen Wind. Startverschiebung an Land bis 12.00 Uhr. Dann musste die 68. Werbellinseeregatta ohne eine einzige Wettfahrt beendet werden, zum vierten Male seit 1952. Letzte Startmöglichkeit wäre 13.00 Uhr gewesen
Die Preise wurde deshalb im Anschluss unter den Sportsfreunden ausgelost, die bis zum Schluss ausgeharrt hatten; in der Klasse der 20er-Jollenkreuzer dabei unter allen 12 Besatzungen!
Am 2. Augustwochenende 2021 soll deshalb die 69. Werbellinseeregatta wieder durchgeführt werden, dann hoffentlich mit genügend Wind und einigen Besonderheiten zum 75. Geburtstag von Stahl Finow!
Eine hervorragende Teilnahme und sehr gute bis anspruchsvolle Segelbedingungen machten die erste Wettfahrt der laufenden Saison zu einem vollen Erfolg für die Teilnehmer und die Gastgeber vom Sportverein Stahl Finow e.V.
Steuerbordbug nach Osten
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte auch die diesjährige Segelsaison wie so viele andere sportliche Events nicht wie geplant starten, umso sehnsüchtiger wurde ihr Start von den Seglerinnen und Seglern erwartet.
Der jährliche Schlepp zum Werbellinsee musste um ca. 5 Wochen nach hinten verschoben werden und fand erst zu Pfingsten statt. Eine Woche später folgte das traditionelle Ansegeln, diesmal nur als Geschwaderfahrt über den See und ohne anschließendes Beisammensein. Und auch der diesjährige Askaniercup musste ersatzlos ausfallen, da aufgrund der zwischenzeitlichen Änderungen hin zu einer „Umgangsverordnung“ der rechtliche Rahmen sich inzwischen zwar verbessert hat, aber die Vorbereitungszeit jetzt einfach zu kurz war, von der Problematik der Einhaltung der Abstandsregeln bei 150 ggf. teilnehmenden Kindern + Eltern und Trainern ganz zu schweigen.
Ein Vorteil des Segelsports ist aber ganz sicherlich, dass er im Prinzip immer an der frischen Luft stattfinden muss und ein zweiter, dass ein gewisser Abstand zwischen den Booten notwendig ist, sonst gibt es ungeliebte Schrammen. Insofern entschied sich die Abteilungsleitung der Segler von Stahl Finow, auf den Termin des nicht stattfindenden Askaniercups den sonst ebenfalls wegfallenden ersten Lauf der diesjährigen Seekreuzerregatta, d.h. die Wettfahrt der größten Sportsegelboote, zu legen. Der 2. Lauf findet traditionell, und so soll es auch 2020 sein, im September statt.
Und insgesamt 19 Kielkreuzer mit knapp 60 Teilnehmern von den Vereinen rund um den Werbellinsee hatten dies offenbar bereits erwartet und nahmen die Wettfahrt am vergangenen Sonnabend entschlossen in Angriff. Das Wetter hätte besser sein können, es regnete im Prinzip durchgängig und wurde zum Ende hin zum Wolkenbruch. Aber genügend Wind aus nordwestlicher Richtung entschädigte die Sportlerinnen und Sportler dafür durchaus.
Vor Wind vor Altenhof
Gestartet wurde pünktlich um 11.00 Uhr und dann ging es für alle Jachten zweimal Richtung Osten um den See und zurück zum Ausgangspunkt als Ziel mit der Wendemarke am Anfang der Wasserskistrecke. Zu Runden galt es zu dem eine weitere Tonne vor Altenhof, so dass die wenigen Spaziergänger auch etwas zu sehen bekamen.
Durchschnittliche 4 Windstärken, in Böen auch 5, bedeuteten harte und gemeinschaftliche Arbeit auf den Booten vor allem bei den Wendemanövern auf der Kreuz gegen den Wind. Aber genau deshalb wird der Sport ja betrieben!
Im Ergebnis benötigte die schnellste Jacht nur 2:11 (Stunden: Minuten) gesegelte Zeit für die gesamte Strecke! Ein hervorragendes Ergebnis, das allerdings in der Wertung keinen Bestand hatte, da der Skipper mit seiner Crew offenbar aufgrund von überbordendem sportlichen Ehrgeiz einen mit Tonnen abgesperrten Bereich durchfahren hatte und deshalb disqualifiziert (also Letzter!) wurde. Der Name und Weiteres wird deshalb hier nicht erwähnt, den Teilnehmern ist allses natürlich bekannt.
Somit ging der Sieg verdient an die Joachimsthaler Skipperin Katrin Braun mit Vorschoter Michael Nitz auf der Jacht „Albin Express“; gesegelt waren sie 2:17 Stunden; aufgrund der die individuellen Bootseigenschaften ausgleichenden Yardstick-Wertung wurden daraus 2:08 Stunden als Wertungszeit. Und auch Platz 2 ging an eine Steuerfrau: Jasmin Schmidt vom SV Stahl Finow e.V. mit der Crew Stefan Lauk und Paul Pinkau erreichte auf dem H-Boot eine Wertungszeit von 2:10 Stunden, nur 18 Sekunden schneller als der Drittplatzierte Carl Duhn auf einer Soling mit Willi Mews und Alexander Wehrmeister, alle Stahl Finow. Damit konnte Jasmin zwar den Sieg vom Vorjahr nicht wiederholen, hielt aber Verfolger Carl Duhn erneut hinter ihrer Crew.
In der 2. Klasse, der (langsameren) Boote mit einem Yardstickfaktor von höher als 113, gingen Platz 1 an Olaf Winkelmann und Platz 2 an Gerd Ritter mit Crew (beide Stahl Finow) und Platz 3 an Thomas Weidner auf seinem Eigenbau. (alle Ergebnisse auf manage2sail.)
Aufgrund der hervorragenden Windverhältnisse schaffte es im Übrigen selbst das „langsamste“ Boot, die „First 20“ von Roger Daniel in unter 3 Stunden zweimal über die Strecke (gesegelt 2:59; gewertet 2:35 Stunden), so dass im Ergebnis der Wettfahrt alle Seglerinnen und Segler mit ihren Ergebnissen durchaus zufrieden sein konnten und es (mit o.g. Ausnahme) auch waren.
Und für den Herbst ist bereits eine spannende Rückrunde zu erwarten!
Zunächst aber hat der Verein mit der Vorbereitung der diesjährigen 68. Werbellinseeregatta in Corona-Zeiten begonnen. Das traditionelle Trainingslager muss dabei leider ausfallen.
Hochklassiger Segelsport bei anspruchsvollen
Bedingungen
Eckart/Jantz von Stahl Finow werden
Landesmeister bei den Piraten
Unter durchaus
anspruchsvollen Bedingungen fand am vergangenen Wochenende die
67.Werbellinseeregatta der Segler von Stahl Finow statt, diesmal nahezu unter
Rekordbeteiligung.
20er Jollenkreuzer auf Backbordbug
Nach dem zahlenmäßigen Einbruch der Teilnehmerzahlen vor
drei Jahren, war dem Verein bereits im Vorjahr die Stabilisierung gelungen und
in diesem Jahr wurden die Vorjahresteilnehmerzahlen noch einmal deutlich
getoppt. Zudem wurde die Werbellinseeregatta erneut in zwei Bootsklassen auch
Landesmeisterschaft gewertet.
Mit fast 100 Booten in fünf Bootsklassen und mehr als 220
Teilnehmern auf dem Wasser, war die Regatta schon eine eindrucksvolle Kulisse
sowohl für das Seglerherz als solches als auch die zahlreichen Schaulustigen,
die bei gutem Sommer-Sonnen-Wetter vom Spring und vom Süßen Winkel oder der
vorbeifahrenden „Altwarp“ aus spannende Wettkämpfe sehen konnten.
Neben den traditionellen Bootsklassen 20er-Jollenkreuzer,
XY-lon und Pirat, waren diesmal sogar zwei Jugendklassen am Start, zusätzlich
zu 420er-Jollen erstmals die neue Eventklasse 29er mit neun Booten. In allen
anderen Klassen waren jeweils zwischen 18 und 25 Boote am Start, so dass immer
auch eine Wertung als Ranglistenregatta möglich wurde.
Um den Jugendklassen und vor allem den 29ern optimale
Wettkampfbedingungen zu bieten, hatte sich der Verein wie sonst bisher nur zum
Askaniercup zur Teilung in zwei Startfelder entschieden. Unter Wettfahrtleiter
Olaf Winkelmann starteten die drei traditionellen Erwachsenenklassen, während
die Jugendboote unter Wettfahrtleitung von Christoph Laska separiert segelten.
Dies forderte den Verein insbesondere im Hinblick auf die personellen und technischen
Ressourcen, denn zwei Felder bedeutete jeweils zweimal Start- und Zielschiff,
Schiedsrichter, Absicherungs- und Begleitboote. Und zusätzlich war nach den
guten Erfahrungen des Vorjahres auch wieder ein Rot-Kreuz-Boot mit einer
ausgebildeten Krankenschwester unterwegs; ein Arzt nahm als Segler teil, hätte
aber jederzeit herausgelöst werden können. Um all dies organisatorisch
abzusichern, mussten fast 30 Sportsfreunde auf die eigene Wettkampfteilnahme
verzichten. Vor dem Hintergrund der gleichzeitig stattfindenden 140-Jahr-Feier
zur Errichtung des Askanierturmes durch die Gemeinde Schorfheide und der
starken Teilnehmerzahl war zudem die technische und logistische Unterstützung
durch die Kanuten als Nachbarabteilung wieder unverzichtbar.
Gesegelt wurde auf dem westlichen Werbellinsee zwischen der
Barschberg-Absperrung und Altenhof, wobei aufgrund der vorherrschenden
südwestlichen Winde aus Richtung Altenhof in Richtung Eichhorst gestartet
wurde, mit den Luv-Tonnen jeweils als westliche Begrenzung. Die Erwachsenen
segelten vorrangig sogenannte „Olympische Kurse“, für die schnellsten Boote,
die 20er-Jollenkreuzer, mit Zusatzdreieck, die Jugendlichen dagegen vorwiegend
„Up-and-Down“-Kurse mit Luv-Tor. Der Wind war durchgängig ausreichend und
frischte zeitweise auf mehr als 20 Knoten Windgeschwindigkeit bzw. fünf
Windstärken bei leichten Drehungen auf, sodass insgesamt über beide Tage mehr
als 10 Boote mindestens einmal unfreiwillig kenterten. In einem Fall erwischte
es sogar einen der erfahrensten Wettfahrtsegler mit einem 20er Jollenkreuzer.
Und während es die sportlichen Jollensegler im Regelfall schafften, ihre Boote
innerhalb der Wettfahrt selbst wieder auf zu richten, war dies hier nicht mehr
ohne technische Hilfe von den Sicherungsbooten möglich, was zugleich den
Abbruch dieser Wettfahrt für die betroffenen Segler bedeutete. Aber natürlich
nicht den Abbruch der Regatta. Auch leichtere Materialschäden waren zu
verzeichnen, z.B. eine ausgerissene Fock (Vorsegel), sowie einige leichtere
Verletzungen. Im Ergebnis war auch der Einsatz des Rot-Kreuz-Bootes wieder
zielführend, allerdings gab es hier auch den einzigen wirklich negativen
Zwischenfall, und zwar mit Surfern, die gar nicht zum Regattafeld gehörten,
aber mehrfach durch den (Schifffahrtspolizeilich genehmigten) Absperrbereich
unweit der Luv-Tonnen fuhren und dabei insbesondere die Jugendboote
behinderten. Und auf diesen Verstoß gegen die Binnenschifffahrtsstraßenordnung
angesprochen, beleidigten sie dann sogar noch den Bootsführer des
Rot-Kreuz-Bootes. Ein Wort gab das andere und zum Schluss wurde sogar noch die
Wasserschutzpolizei informiert, die allerdings gerade einen anderen Einsatz
hatte…
Im Ergebnis schafften beide Wettfahrtleiter nach dem ersten
Start am Sonnabend um 11 Uhr mit allen Klassen jeweils drei regelkonforme
Wettfahrten und am Sonntag nach 10 Uhr noch einmal jeweils zwei, so dass
letztlich in allen Klassen wie ausgeschrieben jeweils fünf Wertungsläufe
erreicht worden waren, was für jede Crew die Streichung der jeweils
schlechtesten Wertung ermöglichte. Dabei waren die Wertungen jeweils hart
umkämpft und der Punktabstand zwischen Siegern und Platzierten im Endergebnis
in keiner Klasse wirklich gravierend. Und wenn am Samstag aufgrund des relativ
starken Windes sehr regelgetreu gesegelt wurde, so dass keine Frühstarts zu
verzeichnen waren, so änderte sich dies am Sonntag mit den leicht schwächeren
Winden sofort. In einer Klasse waren hier drei Frühstarts nacheinander zu
bewältigen, sodass hier durchaus ein zeitlicher Verzug spürbar wurde, aufgrund
der vorgegebenen Streckenlänge vor allem auf der Rückfahrt in den Hafen.
Im Ergebnis kann Stahl Finow sehr zufrieden sein:
Mit den Sportsfreunden Christian Eckart und Christopher
Jantz in der Bootsklasse Pirat ging der Landesmeistertitel an die Gastgeber mit
12 Punkten nach fünf Wettfahrten, auch wenn in der offenen Wertung der Regatta
selbst noch Phyllis und Donald Lippert vom Yachtclub Berlin Grünau vor ihnen
gewertet wurden (9 Punkte), die auch die jeweils schnellste erste Kreuz, den
sogenannten Horst-Bierbrauer-Pokal gewannen. Dritte von insgesamt 24 Booten
wurden hier Andreas Magnus Ebel und Martin Ebel aus Güstrow. Die anderen Stahl
Finower Segler belegten die Plätze 22 und 23, wurden also zumindest nicht
letzte.
Auch in der Königsklasse, den 20er Jollenkreuzern, wurde der
Stahl-Finower-Segler Tino Baldewein mit Crew Rene Vomering und Matthias Huhn
insgesamt Zweiter (!) vor Jörg Witte mit Crew Karsten Schultz und Florian
Weichert vom Tegeler SC. Der Sieg und die (hier offene) „Krone“ des Landesmeisters
ging an aber Armin Eismann mit Crew Stefan Henkel und Bernd Muschke vom
Berliner Segel-Club Argo mit zwei Punkten Vorsprung vor Baldewein. Aufgrund des
unterschiedlichen Rennwertes der einzelnen 20er, waren hier aber noch zwei
weitere „Erste“ in den langsameren Klassen B (Christian Höfer mit Crew aus
Kirchmöser) und Klasse C (Stefan Lauk mit Crew von Stahl Finow) zu ehren. Auf
den Plätzen folgen dann noch sieben weitere Boote vom Gastgeber; ein gutes
Zeichen der Sportlichkeit!
XY-lon-Klasse
Ebenfalls neun eigene Sportboote von Stahl Finow starteten
auch in der XY-lon-Klasse und sicherten damit den dortigen Siegern Bärbel und
Stefan Klaus vom Schweriner Yachtclub sowie den Platzierten Thomas Heide/ Frank
Steinmeyer sowie Mike Bartel/ Claudia Müller von den Lindower Regattaseglern
zumindest ein wertiges Ergebnis, wenn sie sich auch keinen Platz im Spitzenfeld
ersegeln konnten. Bei den Jugendklassen war dies ähnlich, wobei der 29er bisher
bei Stahl Finow im Verein noch gar nicht gesegelt wird. Entsprechend gingen
hier Sieg und zweiter Platz nach Potsdam an Marc Handschug/ Bastian Herrmann
sowie Maxime Brevart/ Titus Schildhauer sowie Platz 3 nach Berlin (Amal
Zschech/ Hakon Hertwig). Und bei den 420ern gingen sogar alle drei ersten
Plätze nach Berlin, allerdings immerhin Platz 1 an Lisa-Marie Kühn/ Leon Forche
vom PSB Dahme, die seit vielen Jahren immer wieder gerne Gast bei Stahl Finow
und auch regelmäßige Teilnehmerin an dessen Trainingslager ist. Platz 2 ging an
Frederik van Lawik/ Darian Wöhlert und Platz 3 an Clara Rietz/ Hannah-Sophie
Weggässer. Die drei teilnehmenden Boote von Stahl Finow belegten hier Platz 12,
15 und 16.
Spannendes Finale bei den Laser Radial – in der allerletzten
Wettfahrt!
Mit dem 4. Askaniercup, d.h. der gemeinsamen
Opti-Laser-Ranglistenwettfahrt, haben
die Segler von Stahl Finow am vergangenen Wochenende wieder ein aus
seglerischer Sicht anspruchsvolles und anstrengendes Sportereignis erfolgreich
organisiert und durchgeführt.
Mutmaßlich aufgrund des ungünstigen frühen Ferienbeginns in
Berlin und Brandenburg, aber auch einem bundesweiten Trend folgend, war die
Beteiligung in diesem Jahr etwas geringer als in den Vorjahren. Aber es konnten
wieder alle fünf traditionellen Klassen gestartet werden, wenn es auch bei den
Lasern Radial diesmal nicht für eine Ranglistenwertung reichte. Und als letzte
Ranglistenregatta vor der Deutschen Meisterschaft waren auch diesmal wieder
einige Gäste aus anderen Bundesländern dabei. Die meisten Segler kamen aber
natürlich aus Berlin und Brandenburg. Jugendwart Maik Jäckel vom Gastgeber
schickte 10 Seglerinnen und Segler ins Rennen.
Insgesamt gut 60 Boote waren am Start und der Segler mit der
weitesten Anreise sollte schlussendlich auch das beste Resultat mit nach Hause
nehmen können. Aufgrund der durchaus unterschiedlichen seglerischen Fähigkeiten
war es nötig, insgesamt drei verschiedene Kurse auf dem Werbellinsee
auszulegen. Und für jeden Kurs war ein entsprechend qualifizierter
Wettfahrtleiter mit einer entsprechenden Crew erforderlich. Für die beiden
Laser-Klassen konnte als Gast vom Revier Brandenburg der Sportsfreund Knut
Hohenstein gewonnen werden, die Opti-Anfänger betreute Lars Schulz vom Gast
gebenden Verein und die problematischsten Klassen Opti B und Opti A betreuten
Christoph Laska von Stahl Finow und Ron Wiesner vom Yachtclub Schorfheide
Joachimsthal gemeinsam. Verteilt über den gesamten See vom „Süßen Winkel“ bis
kurz vor Altenhof konnten zahlreiche Schaulustige von Land und See aus
spannende Wettkämpfe mit ansehen, insbesondere die vielen Badegäste vom Spring
hatte einen hervorragenden Blick auf die einzelnen Wettfahrten und dabei vor
allem die schnellen Laser-Boote.
Das Wetter war „in Ordnung“, es regnete nicht, aber der Wind
hätte durchaus stärker sein können. Insbesondere am Sonntag musste regelmäßig
gemessen werden, ob die Wettfahrtbedingungen noch regelkonform sind, da die
östlichen Winde zeitweise bis auf zwei Knoten Geschwindigkeit abflauten und
dadurch auch die einzelnen Wettfahrten etwas länger als vom Grunde her zulässig
wurden. Zu den Starts waren die nötigen vier Knoten aber immer vorhanden und unter
leichtem Drehen kamen nach den Flautephasen immer wieder Zeiten mit mehr Wind.
Hier waren namentlich die fortgeschrittenen Optis, die am weitesten in Richtung
Altenhof segelten, bevorzugt. Denn durch Breite des Werbellinsees an dieser
Stelle konnte sich der wenige Wind richtig aufbauen und dazu kam, dass durch
das Segeln mit Inner- und Außer-Loup die beiden Klassen auch genügend Platz auf
dem See zur Entfaltung hatten und dem Wind folgend segeln konnten.
Letztlich schafften sowohl die beiden Laserklassen als auch
die beiden fortgeschrittenen Opti-Klassen jeweils am Sonnabend 4 und am Sonntag
2, d.h. insgesamt 6 Wettfahrten und auch bei den Anfängern standen zum Schluss
5 auf dem Papier. Dadurch konnte in allen Klassen jeder Segler bzw. jede
Seglerin ihr schlechtestes Resultat streichen und einen ausgewogene
Gesamtwertung erreicht werden. Dabei wurde insgesamt fair gesegelt, wenn es
auch am Samstag mehrere, z.T. unbegründete Proteste z.B. wegen unerlaubten
Vortriebes (typisch für Wenig-Wind-Wettfahrten!) gegeben hatte und sowohl am
ersten als auch am zweiten Wettfahrttag die ungeduldigen unter den Seglern
mehrere Frühstarts zu verantworten hatten. Sachschäden blieben dafür aufgrund
der vergleichsweise geringeren Geschwindigkeiten aus.
Im Ergebnis ging der Sieg in der spannendsten Klasse,
nämlich den bei besten Opti-Seglern, die demnächst auf den Laser (oder 420er)
umsteigen wollen, tatsächlich an den Essener Turn- und Fechtverein! Paul Sigge
vom ETFV hatte unmittelbar vor der Deutschen Meisterschaft offenbar noch ein
paar Rangliste-Punkte gebraucht, andererseits die Zweit- und Drittplatzierten
Berliner Eva Wiese und David Buchler mit drei Siegen, einem 2. Platz, einem 4.
Platz und einem –gestrichenen- 5. Platz auch deutlich in die Schranken verwiesen. Bester Brandenburger
wurde hier Hannes Braune vom Segelverein Märkischer Adler auf Platz 5, der
beste Segler von Stahl Finow war hier Milo Pachali auf Platz 19 von 25.
Der jüngere Bruder Silas Pachali belegte dafür bei den Optis
B den 5. Platz von 23 Seglern, wobei Finn Rustler von der Tegeler
Segelgemeinschaft vor Amelie Röpke vom Schwielochsee siegte. Weitere Segler von
Stahl Finow waren Edwin Fielitz auf Platz 16, Timon Siedler auf Platz 21 und
Meta Siedler auf Platz 23, wobei beide aber erst seit kurzem in der
Leistungsklasse B segeln.
Bei den Anfängern gingen im Übrigen der 1. und der 2. Platz
an ein Mädchen, womit erneut die relative Gleichwertigkeit der Leistungen aller
Geschlechter beim Segeln augenscheinlich ist.
Segeln ist ein Sport für Körper
und Geist, der Ausdauer und Kraft zugleich verlangt; aber nicht immer von allem
gleich viel! Hinter Karoline Lander vom Müggelsee landete Henrike Ploschenz
vom Gast gebenden Stahl Finow und mit Max Willi Fenger vom Eisenbahner Segelverein
Kirchmöser erreichte hier der erste Junge den Platz 3.
Und ebenso siegte Sophie Isabel Elbrandt von den Lindower
Regatta Seglern in der Jugendklasse Laser 4.7, die mit insgesamt 10 Startern
glücklich die Bedingungen für eine Ranglistenwertung erfüllte. Leider war hier kein
Starter von Stahl Finow dabei.
Abschließend –und das
sei betont- siegte in der bei dieser Regatta größten Bootsklasse Laser Radial
jedoch Friedrich Kräft punktgleich vor Tom Zwicker, beide Stahl Finow! Und
beide hatten jeweils drei Siege und drei 2. Plätze in ihrer Bootsklasse erreicht,
so dass der Sieg an Friedrich Kräft nur deshalb ging, weil er die letzte von
allen Wettfahrten auf der letzten Kreuz für sich entscheiden konnte. Spannender
geht es nicht und ein toller Saisonabschluss!
Glückwunsch an alle
Sieger und Platzierten!
Jetzt folgt für alle ambitionierten Regattasegler die
Deutsche Meisterschaft, diesmal in Plau am See in Mecklenburg-Vorpommern als Saisonabschluss 2018/19 und für Stahl
Finow beginnt mit dem traditionellen Trainingslager vom 21.-26.07.19 die neue
Regattaserie 2019/20!
Eine hervorragende Teilnahme und sehr gute bis
anspruchsvolle Segelbedingungen machten die erste Wettfahrt der diesjährigen
Kielkreuzerregatta der Segler zu einem vollen Erfolg für die Gastgeber vom
Sportverein Stahl Finow e.V.
20 Boote, d.h. aber auch gut 50 Seglerinnen und Segler aus vier
Vereinen kämpften am 01. Juni in zwei
Klassen fair und sportlich um die Plätze. Neben den Gastgebern von Stahl Finow
waren das natürlich unsere Segelfreunde vom Yachtclub Schorfheide Joachimsthal und vom SWVW
Altenhof, aber auch ein Team vom Parsteinsee.
Nachdem an der Frühjahrsregatta vor zwei Wochen bereits 19
Kielkreuzer teilgenommen hatten, war diesmal noch ein Boot mehr am Start. Wettfahrleiter
Martin Sieker hatte das Gesamtfeld entsprechend der Ausschreibung in zwei
Klassen von neun bzw. elf Booten eingeteilt, einmal die schnelleren Boote mit
einem Yardstick-Faktor bis zu 113 und dann die langsameren mit einem höheren
Faktor von bis zu 128, den Wert hat der „Milan“ von Familie Ebert.
Traditionell wird die Gesamtregatta für die größten
Boote vom Werbellinsee in zwei
Wettfahrten gesegelt, einmal im Mai/Juni und einmal im September. Wobei bereits
die Wettfahrt am 01.06.19 ungefähr die doppelte Länge gegenüber der zwei Wochen
vorher stattfindenden offenen Frühjahrsregatta für alle Bootsklassen hatte.
Martin Sieker hatte diesmal drei Tonnen legen lassen; die
Boje 1 vor dem Spring, die Boje 2 vor Altenhof und die Wendeboje 3 vor der Wasserskistrecke.
Im Regelfall wurde Backbord gerundet, nur die Boje 2 musste naturbedingt auf
der Kreuz im Gegensatz zum Raumschoot- bzw. Vorwindkurs an Steuerbord bleiben. Der
Gesamtkurs musste zweimal nacheinander absolviert werden, wobei auf der letzten
Kreuz dann die Start- auch wieder zur Ziellinie wurde.
Die Startlinie lag vor dem Campinplatz Spring, so dass
zahlreiche Zuschauer vom Ufer aus den Start beobachten konnten und vor allem,
um regelkonform gegen den Wind zur Boje 1 starten zu können. Pünktlich um 11.00
Uhr erfolgte das Startsignal und viele Jachten waren unmittelbar an der Linie.
Fast alle starteten mit Backbordbug und viele nahe vom Startschiff, um
möglichst auf kurzem Wege zur Boje 1 zu kreuzen. Außerdem war bei leicht drehendem Wind die
Starttonne nicht so weit bevorteilt, dass sich ein Start auf Steuerbord
empfohlen hätte.
Trotz des relativ großen Feldes segelten sich auf der kurzen
Kreuz bereits zu diesem Zeitpunkt die „Sephia“, das H-Boot von Stefan Lauk, und
die „Charon“, der Soling von Willi Mews (beide Stahl Finow), frei und gingen
als erste um die Wendemarke auf die Vorwindstrecke und waren von da an für alle
anderen Boote auch nicht mehr einzuholen. Stefan Lauk hatte als Crew diesmal
nicht nur seinen Neffen Paul Pinkau dabei, sondern als Steuerfrau Jasmin
Schmidt angeheuert, die vor zwei Wochen bereits die Frühjahrsregatta auf dem „Feuervogel“
von Maik Jäckel gewonnen hatte. Und trotz permanentem Kampf von Willi Mews und
seiner Crew Carl Duhn und Luisa Kolenda, beherrschte Jasmin offenkundig auch
den Kielkreuzer und gewann letztlich nach ca. gut 30 Kilometern und über zwei
Stunden und zehn Minuten Wettfahrt verdient mit 50 Sekunden Vorsprung vor dem
Zweitplatzierten, wobei in der Regattawertung aufgrund ihres schlechten
Yardstickfaktors sich dann sogar noch die „Nessie“ von Olaf Winkelmann mit Crew
Robert und Dirk Wilke zwischen die beiden anderen Boote schob und rechnerisch
Zweiter wurde.
Einen guten Start hatten aber auch die „Reara“ von Werner
und Petra Kroll mit Crew Toralf Reinhardt und Margit Kerkow, die letztlich
Vierte hinter den drei deutlich kleineren o.g. Booten wurden, sowie die
„Selekta“ von Hans-Joachim Gerlach mit Crew Stefan Knoll und Maik Schade.
Skipper Gerlach war an der Boje 1 noch deutlich hinter der „Reara“ auf den Vorwindkurs gegangen, hatte aber den
Abstand permanent verringert und die „Reara“ dann auf dem ersten Schenkel von
der 2 zur 3 mit einer tollen seglerischen Leistung in Lee unterlaufen. Obwohl
er in der Folge ca. zweieinhalb Minuten Vorsprung heraussegelte (Zielzeit 2:21
Stunden), wurde er aufgrund seines guten Rennwertes letztlich aber nur als 7.
gewertet. Nur 40 Sekunden nach ihm kam dann mit der „Aphrodite“ von Gerd Ritter
und Crew Florian Lamprecht sowie Volker Keuchel dann bereits das erste Boote der
langsameren Klasse ins Ziel; auch dies eine tolle seglerische Leistung, denn
die gewertete Zeit war nur 4 Sekunden langsamer als die von Gesamtsiegerin
Jasmin Schmidt.
Aber auch auf den hinteren Plätzen wurde sich nichts
geschenkt. Es wurde hart am Wind gesegelt. Trotz böigen und leicht drehenden
Windes aus Süd bis West mit Stärken bis zu 5 Beaufort und einzelnen Böjen in 6,
wurden keine Reffs geschlagen. Die großen Boote fuhren mit Genua statt Fock und
die kleineren führten sogar die Spinacker, trotzdem brauchte die langsamste
Jacht mehr als drei Stunden für den Gesamtkurs. Größere Schäden blieben zum
Glück aus, ein Zusammenstoß der Masten von „Reara“ und „Venti Amica“ nach einer
plötzliche Böe im Begegnungskurs zwischen den Bojen 2 und 3, führte zwar zur Beschädigung
von Windmesser und Verklicker, hätte aber wesentlich schlimmer ausgehen können.
Entsprechend gespannt sind die Kreuzer-Seglerinnen und
Segler jetzt bereits auf die Herbstwettfahrt am 21.09.; nächster Höhepunkt bei
Stahl Finow ist jetzt aber der Askaniercup am ersten Ferienwochenende
(22./23.06.).