aufgrund der ALLGEMEINVERFÜGUNG „zum Umgang mit größeren Veranstaltungen im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2“, sehen wir uns leider gezwungen, die für den 21.03.2020 geplante Mitgliederversammlung im Namen der Geschäftsführenden Abteilungsleitung abzusagen.
Sie wird zu gegebener Zeit nachgeholt, möglichst zum Termin der nächsten oder übernächsten geplanten Info-Versammlung.
Für die Planung der kommenden Segelsaison steht der Terminplan der Abteilung Segeln bereit. Die Papierausgabe gibt es dann im neuen Jahr, in diesem Jahr steckte da irgendwie der Wurm drin…
Am vergangenen Wochenende gaben sich Wind und Sonne nochmal alle Mühe, die Starter des 2. Laufes der Seekreuzer-Regatta hatten perfekte Segelbedingungen. Die Ergebnisse sind auf der Ergebnisse-Seite zu finden.
Hochklassiger Segelsport bei anspruchsvollen
Bedingungen
Eckart/Jantz von Stahl Finow werden
Landesmeister bei den Piraten
Unter durchaus
anspruchsvollen Bedingungen fand am vergangenen Wochenende die
67.Werbellinseeregatta der Segler von Stahl Finow statt, diesmal nahezu unter
Rekordbeteiligung.
20er Jollenkreuzer auf Backbordbug
Nach dem zahlenmäßigen Einbruch der Teilnehmerzahlen vor
drei Jahren, war dem Verein bereits im Vorjahr die Stabilisierung gelungen und
in diesem Jahr wurden die Vorjahresteilnehmerzahlen noch einmal deutlich
getoppt. Zudem wurde die Werbellinseeregatta erneut in zwei Bootsklassen auch
Landesmeisterschaft gewertet.
Mit fast 100 Booten in fünf Bootsklassen und mehr als 220
Teilnehmern auf dem Wasser, war die Regatta schon eine eindrucksvolle Kulisse
sowohl für das Seglerherz als solches als auch die zahlreichen Schaulustigen,
die bei gutem Sommer-Sonnen-Wetter vom Spring und vom Süßen Winkel oder der
vorbeifahrenden „Altwarp“ aus spannende Wettkämpfe sehen konnten.
Neben den traditionellen Bootsklassen 20er-Jollenkreuzer,
XY-lon und Pirat, waren diesmal sogar zwei Jugendklassen am Start, zusätzlich
zu 420er-Jollen erstmals die neue Eventklasse 29er mit neun Booten. In allen
anderen Klassen waren jeweils zwischen 18 und 25 Boote am Start, so dass immer
auch eine Wertung als Ranglistenregatta möglich wurde.
Um den Jugendklassen und vor allem den 29ern optimale
Wettkampfbedingungen zu bieten, hatte sich der Verein wie sonst bisher nur zum
Askaniercup zur Teilung in zwei Startfelder entschieden. Unter Wettfahrtleiter
Olaf Winkelmann starteten die drei traditionellen Erwachsenenklassen, während
die Jugendboote unter Wettfahrtleitung von Christoph Laska separiert segelten.
Dies forderte den Verein insbesondere im Hinblick auf die personellen und technischen
Ressourcen, denn zwei Felder bedeutete jeweils zweimal Start- und Zielschiff,
Schiedsrichter, Absicherungs- und Begleitboote. Und zusätzlich war nach den
guten Erfahrungen des Vorjahres auch wieder ein Rot-Kreuz-Boot mit einer
ausgebildeten Krankenschwester unterwegs; ein Arzt nahm als Segler teil, hätte
aber jederzeit herausgelöst werden können. Um all dies organisatorisch
abzusichern, mussten fast 30 Sportsfreunde auf die eigene Wettkampfteilnahme
verzichten. Vor dem Hintergrund der gleichzeitig stattfindenden 140-Jahr-Feier
zur Errichtung des Askanierturmes durch die Gemeinde Schorfheide und der
starken Teilnehmerzahl war zudem die technische und logistische Unterstützung
durch die Kanuten als Nachbarabteilung wieder unverzichtbar.
Gesegelt wurde auf dem westlichen Werbellinsee zwischen der
Barschberg-Absperrung und Altenhof, wobei aufgrund der vorherrschenden
südwestlichen Winde aus Richtung Altenhof in Richtung Eichhorst gestartet
wurde, mit den Luv-Tonnen jeweils als westliche Begrenzung. Die Erwachsenen
segelten vorrangig sogenannte „Olympische Kurse“, für die schnellsten Boote,
die 20er-Jollenkreuzer, mit Zusatzdreieck, die Jugendlichen dagegen vorwiegend
„Up-and-Down“-Kurse mit Luv-Tor. Der Wind war durchgängig ausreichend und
frischte zeitweise auf mehr als 20 Knoten Windgeschwindigkeit bzw. fünf
Windstärken bei leichten Drehungen auf, sodass insgesamt über beide Tage mehr
als 10 Boote mindestens einmal unfreiwillig kenterten. In einem Fall erwischte
es sogar einen der erfahrensten Wettfahrtsegler mit einem 20er Jollenkreuzer.
Und während es die sportlichen Jollensegler im Regelfall schafften, ihre Boote
innerhalb der Wettfahrt selbst wieder auf zu richten, war dies hier nicht mehr
ohne technische Hilfe von den Sicherungsbooten möglich, was zugleich den
Abbruch dieser Wettfahrt für die betroffenen Segler bedeutete. Aber natürlich
nicht den Abbruch der Regatta. Auch leichtere Materialschäden waren zu
verzeichnen, z.B. eine ausgerissene Fock (Vorsegel), sowie einige leichtere
Verletzungen. Im Ergebnis war auch der Einsatz des Rot-Kreuz-Bootes wieder
zielführend, allerdings gab es hier auch den einzigen wirklich negativen
Zwischenfall, und zwar mit Surfern, die gar nicht zum Regattafeld gehörten,
aber mehrfach durch den (Schifffahrtspolizeilich genehmigten) Absperrbereich
unweit der Luv-Tonnen fuhren und dabei insbesondere die Jugendboote
behinderten. Und auf diesen Verstoß gegen die Binnenschifffahrtsstraßenordnung
angesprochen, beleidigten sie dann sogar noch den Bootsführer des
Rot-Kreuz-Bootes. Ein Wort gab das andere und zum Schluss wurde sogar noch die
Wasserschutzpolizei informiert, die allerdings gerade einen anderen Einsatz
hatte…
Im Ergebnis schafften beide Wettfahrtleiter nach dem ersten
Start am Sonnabend um 11 Uhr mit allen Klassen jeweils drei regelkonforme
Wettfahrten und am Sonntag nach 10 Uhr noch einmal jeweils zwei, so dass
letztlich in allen Klassen wie ausgeschrieben jeweils fünf Wertungsläufe
erreicht worden waren, was für jede Crew die Streichung der jeweils
schlechtesten Wertung ermöglichte. Dabei waren die Wertungen jeweils hart
umkämpft und der Punktabstand zwischen Siegern und Platzierten im Endergebnis
in keiner Klasse wirklich gravierend. Und wenn am Samstag aufgrund des relativ
starken Windes sehr regelgetreu gesegelt wurde, so dass keine Frühstarts zu
verzeichnen waren, so änderte sich dies am Sonntag mit den leicht schwächeren
Winden sofort. In einer Klasse waren hier drei Frühstarts nacheinander zu
bewältigen, sodass hier durchaus ein zeitlicher Verzug spürbar wurde, aufgrund
der vorgegebenen Streckenlänge vor allem auf der Rückfahrt in den Hafen.
Im Ergebnis kann Stahl Finow sehr zufrieden sein:
Mit den Sportsfreunden Christian Eckart und Christopher
Jantz in der Bootsklasse Pirat ging der Landesmeistertitel an die Gastgeber mit
12 Punkten nach fünf Wettfahrten, auch wenn in der offenen Wertung der Regatta
selbst noch Phyllis und Donald Lippert vom Yachtclub Berlin Grünau vor ihnen
gewertet wurden (9 Punkte), die auch die jeweils schnellste erste Kreuz, den
sogenannten Horst-Bierbrauer-Pokal gewannen. Dritte von insgesamt 24 Booten
wurden hier Andreas Magnus Ebel und Martin Ebel aus Güstrow. Die anderen Stahl
Finower Segler belegten die Plätze 22 und 23, wurden also zumindest nicht
letzte.
Auch in der Königsklasse, den 20er Jollenkreuzern, wurde der
Stahl-Finower-Segler Tino Baldewein mit Crew Rene Vomering und Matthias Huhn
insgesamt Zweiter (!) vor Jörg Witte mit Crew Karsten Schultz und Florian
Weichert vom Tegeler SC. Der Sieg und die (hier offene) „Krone“ des Landesmeisters
ging an aber Armin Eismann mit Crew Stefan Henkel und Bernd Muschke vom
Berliner Segel-Club Argo mit zwei Punkten Vorsprung vor Baldewein. Aufgrund des
unterschiedlichen Rennwertes der einzelnen 20er, waren hier aber noch zwei
weitere „Erste“ in den langsameren Klassen B (Christian Höfer mit Crew aus
Kirchmöser) und Klasse C (Stefan Lauk mit Crew von Stahl Finow) zu ehren. Auf
den Plätzen folgen dann noch sieben weitere Boote vom Gastgeber; ein gutes
Zeichen der Sportlichkeit!
XY-lon-Klasse
Ebenfalls neun eigene Sportboote von Stahl Finow starteten
auch in der XY-lon-Klasse und sicherten damit den dortigen Siegern Bärbel und
Stefan Klaus vom Schweriner Yachtclub sowie den Platzierten Thomas Heide/ Frank
Steinmeyer sowie Mike Bartel/ Claudia Müller von den Lindower Regattaseglern
zumindest ein wertiges Ergebnis, wenn sie sich auch keinen Platz im Spitzenfeld
ersegeln konnten. Bei den Jugendklassen war dies ähnlich, wobei der 29er bisher
bei Stahl Finow im Verein noch gar nicht gesegelt wird. Entsprechend gingen
hier Sieg und zweiter Platz nach Potsdam an Marc Handschug/ Bastian Herrmann
sowie Maxime Brevart/ Titus Schildhauer sowie Platz 3 nach Berlin (Amal
Zschech/ Hakon Hertwig). Und bei den 420ern gingen sogar alle drei ersten
Plätze nach Berlin, allerdings immerhin Platz 1 an Lisa-Marie Kühn/ Leon Forche
vom PSB Dahme, die seit vielen Jahren immer wieder gerne Gast bei Stahl Finow
und auch regelmäßige Teilnehmerin an dessen Trainingslager ist. Platz 2 ging an
Frederik van Lawik/ Darian Wöhlert und Platz 3 an Clara Rietz/ Hannah-Sophie
Weggässer. Die drei teilnehmenden Boote von Stahl Finow belegten hier Platz 12,
15 und 16.