Aufgrund der Schleusensanierungen im Westteil vom Finowkanal ist der übliche Weg nicht befahrbar, wir müssen eine lange Route planen und absolvieren. Wir kranen an einem Freitag Nachmittag die Boote ins Wasser, nutzen den folgenden Samstag Ende April 2023 komplett für die Absolvierung von zehn Schleusen, zwei Hubbrücken und einem Schiffshebewerk verteilt auf ca. 50 Kilometern. Zum Glück hat das Wetter mitgespielt, nachfolgend ein paar Eindrücke.
Einerseits war es wunderbar, diesen Abschnitt des Finowkanals und den Eberswalder Industriestandorten zu erleben, andererseits gab es über 70 Fahrtenseglerpunkte für die Strecke 😉.
Nach der Potsdam-Regatta der letzten Woche stand mit dem Opti-Cup Scharmützelsee eine weitere traditionelle Veranstaltung an. Im letzten Jahr waren wir nur mit 2 B-Optis am Start, in diesem Jahr waren es dagegen 2 A- und 3 B-Optis.
Für Ole auf 1800 war es die erste A-Regatta und für Malte auf 12162 war es die erste Regatta, die er mitfahren wollte. Dazu gesellten sich noch Matti auf 1798 bei den A und Fritz S. mit 1799 und Fritz G. auf 12879 bei den B.
Die Bedingungen waren ähnlich schwierig wie in Potsdam. Gerade die relativ geringe Temperatur von nur ca. 10°C machte den Seglern etwas Probleme. Der Wind wehte dazu schwach bis knapp mäßig aus O bis NO und es nieselte immer wieder.
Trotzdem kamen unsere Jungs gut zurecht. Matti und Ole sind am Ende des ersten Tages 5. und 9. bei den A.
Bei den B lief es noch besser. Fritz S. liegt nach 3 glücklichen Siegen unangefochten auf dem 1. Platz. Fritz G. konnte sich am Scharmützelsee endlich von seinem Schatten lösen und liegt punktgleich auf dem 3. Platz. Und auch Malte kam gut klar. Nach einer leicht verschlafenen ersten Wettfahrt schaffte er mit einem 12. und 14. Platz den Sprung ins Mittelfeld.
Die Bedingungen sollen morgen etwas besser werden und jetzt sind alle gespannt, wie es morgen läuft.
Kampf der XY-lon (eigentlich Ixylon) an Boje 3 (2. Wettfahrt)
Gute Beteiligung – wenig Wind
Nach den Coronajahren 2019 und 2020 freute sich der Gast gebende Sportverein Stahl Finow e.V., in diesem Jahr wieder zu einer vollwertigen und traditionelle Regatta einladen zu dürfen. Und trotz der im Durchschnitt bundesweit sinkenden Teilnehmerzahlen sowie der Brückensperrung in Eichhorst waren auch zahlreiche Sportsfreunde aus mehreren Bundesländern und (bei den Piraten) sogar aus der Tschechischen Republik dieser Einladung gefolgt.
Insgesamt 155 Seglerinnen und Segler von acht bis über 70 Jahren hatten sich in den vier ausgeschriebenen Bootsklassen mit insgesamt 68 Booten angemeldet. Das stärkste Feld mit 27 Booten trat in der XY-lon Klasse an, darunter neun Boote von Stahl Finow. Bei den größten Booten, den 20er-Jollenkreuzern gingen 19 Boote, darunter acht vom Gast gebenden Verein, an den Start. Und bei den Piraten waren es 17 Jollen, darunter zwei vom Gastgeber. Lediglich bei den Jugendbooten, den 420ern, gingen nur fünf Jollen an den Start, so dass das Quorum von zehn Booten für eine Ranglistenwertung nicht erreicht wurde. Unter den fünf, waren aber auch zwei Boote aus der Jugendgruppe des SVSF.
Die Eröffnung am 13.08.22 durch den Abteilungsleiter Mario Drechsler und den Wettfahrtleiter Olaf Winkelmann erfolgte zwar pünktlich um 09.30 Uhr, dann hieß es aber erst einmal Startverschiebung an Land. Der Wind fehlte einfach und so wurde zunächst der „Antwortwimpel“ gesetzt. Gut eine Stunde später begann es etwas aufzufrischen und der Wettfahrleiter verlängerte die Startverschiebung nicht, sondern legte mit dem Startschiff „Werbellinsee“ vom Jachthafen des Vereins ab und gab damit zugleich das Signal für den allgemeinen Aufbruch.
Der Wind entwickelte sich positiv. Ab ca. 11.30 Uhr wurden dauerhaft mehr als fünf Knoten Windgeschwindigkeit (Minimum für eine Regel konforme Wettfahrt) gemessen, nur die Richtung war problematisch. Nord-Ost! Bei der Form des Werbellinsees eine äußerst anspruchsvolle Windrichtung.
Um einen Regel konformen Kurs legen zu können, war der Wettfahrtleiter also gezwungen, den Start kurz vor den Süßen Winkel und die Wendemarke 1 hinter der neu betonnten Wasserstrecke in die Nähe der Polizeibucht zu legen. Das bedeutete ein mehrfaches Durchqueren der Fahrwasserstraße (?) in jeder Wettfahrt und für alle Boote.
Gesegelt wurde für die drei kleineren Bootsklassen ein Dreieck mit Schleife sowie einem Zusatzdreieck für die 20er Jollenkreuzer, also fast der alte „Olympische Kurs“, allerdings um eine Tonne 4 zum Auseinanderziehen der Bootsklassen vom Vorwind- und vom Raumschootkurs ergänzt. Nach einigen kleineren Korrekturen an der Bojen konnte ziemlich genau um 12.00 Uhr tatsächlich zur ersten Wettfahrt gestartet werden, zur Disziplinierung der Segler mit der Flagge U anstelle des „Blauen Peters“ sowie einem Pin-End-Boot anstelle einer Starttonne.
Tatsächlich gab es infolge bei allen Wettfahrten nur einen einzigen Frühstart und keinen allgemeinen Rückruf.
Die erste Wettfahrt konnte bei dem insgesamt leichten Wind erfolgreich absolviert werden, auch wenn dieser zwischenzeitlich zeitweise nachließ und Richtung Ost drehte, mit einzelnen Ausreißern bis Süd-Ost. Entsprechend wurde nach Ende der ersten Wettfahrt unmittelbar eine zweite versucht. Aufgrund der Winddrehung war natürlich zuvor eine Drehung des Kurses und eine Verlegung von Start- und Zielschiff erforderlich, was Zeit kostete. Dann ging es an den Start und die 20er Jollenkreuzer und die XY-lon schafften es. Dann aber ließ der Wind radikal nach, so dass der Wettfahrleiter die gesamte Wettfahrt abbrechen musste, da keine regulären Bedingungen mehr vorhanden waren. Und der Wind wurde nicht mehr, so dass nur die Rückfahrt, besser der Rückschlepp, in den Hafen möglich war. Nach 17.00 Uhr wurde es noch ein wenig besser, aber nicht mehr Segel fähig. Insofern rettete nur die Band zum Abend hin die Stimmung der Seglerinnen und Segler.
Am folgenden Sonntag, den 14.08., musste also noch einiges aufgeholt werden, um relevante Ergebnisse, d.h. in erster Linie Ranglistenpunkte zu ersegeln. Entsprechend wurde pünktlich um 09.00 Uhr abgelegt und zunächst sah es gut aus. Der Wind wehte in etwa aus Richtung Altenhof in Richtung Süßer Winkel und mithin wurde ein ähnlicher Kurs ausgelegt wie am Vortag. Aber gegen 10.00 Uhr schlief der Wind wieder ein, also erneut Flaute und Startverschiebung, diesmal aber auf dem See!
Aber Stahl Finow und allen angereisten Regattateilnehmern lächelte diesmal das Wetterglück, gegen 11.00 Uhr kam wieder Wind auf. Und der Wettfahrleiter reagierte sofort, ließ unmittelbar starten und kurz nach 12.40 Uhr konnte eine zweite erfolgreiche Wettfahrt mit gewertetem Zieldurchgang „abgehakt“ werden. Dann setzte Olaf Winke nach kurzer Beratung mit seiner Crew noch einen drauf und setzte um 12.45 Uhr erneut das Vorbereitungssignal für die 20er Jollenkreuzer und startete um 12.50 Uhr, 12.55 Uhr und 13.00 Uhr alle drei Ranglisten relevanten Klassen zum dritten Mal (die 420er dann auch noch um 13.05 Uhr) und somit Regel konform und Ausschreibungs gerecht.
Diesmal brauchten auch die 20er nur Dreieck sowie Up-and-down zu segeln und somit konnte in überschaubarer Zeit auch eine dritte Wettfahrt erfolgreich zu Ende gebracht werden, wodurch die ersegelten Ergebnisse zugleich Ranglisten wertig wurden.
Ein besondere Dank gilt an dieser Stelle dem Sportsfreund Mario Grüne mit seiner 20er Crew, der -weit zurück liegend- durch seine Aufgabe in der zweiten Wettfahrt den rechtzeitigen Neustart zur dritten überhaupt erst ermöglicht hatte.
Siegerin in der Klasse der 20er Jollenkreuzer wurde Yvonne Muschke mit Crew Bernd Muschke und Stefan Henkel vom Segelclub Argo e.V. vor Fabian Lemmel mit Crew Konstantin Arnhold und Harald Ludwig von der Berliner Seglervereinigung 1903 e.V. und vor Tino Baldewein von Stahl Finow mit Crew Matthias Markowski-Huhn und Rene Vollmering.
Anzumerken ist hier, dass die Werbellinseeregatta in dieser Klasse die letzte große Regatta vor der Europameisterschaft in der Schweiz war und die Besten natürlich unmittelbar danach vom Werbellinsee aus tatsächlich dorthin fuhren…
Bei den XY-lon siegten Volker Schön und Claudia Müller vom Sternberger Seglerverein vor Uwe Hein und Ulf Hollenbach vom Potsdamer Seglerverein sowie Mike Bartels und Stefan Claus von den Lindower Regatta Seglern. Die Stahl Finower Segler belegten hier (nur?, nein immerhin!) die Plätze 19 – 27. Beste waren Volker Keuchel und Arne Siedler.
Sieger bei den Piraten wurden Detlef Hegert und Sarah Hempel (übrigens mit drei dritten Plätzen in drei Wettfahrten!) vor Rex und Rico Rychlitzki aus Werder und Donald und Phyllis Lippert vom Yachtclub Berlin Grünau. Beste Segler von Stahl Finow wurden Christopher Jantz und Christian Eckart auf Platz 5.
Obwohl ohne Ranglistenwertung, hatten auch die Jugendboote um Punkte und Platzierungen gekämpft. Mit drei Siegen ging hier verdient der erste Platz nach Werder an Malte Marquardt und Jiss Ole Görrissen. Und mit zwei zweiten Plätzen und einem dritten ging auch der zweite Gesamtplatz nach Werder an Maximilian Sautter und Jonathan Pflug. Joelle Bailleu und Ben Lehmann von Stahl Finow aber holten immerhin den dritten Podiumsplatz!
(Alle Platzierungen unter manage2sail.)
Trotz der Brückensperrung in Eichhorst, den widrigen Windverhältnissen und einer verwirrenden Neubetonnung des Werbellinsees mit grünen und roten Fahrwassertonnen mitten durch das Regattagebiet, konnte Abteilungsleiter Drechsler somit am späten Sonntagnachmittag zur Siegerehrung ein positives Gesamtresümee ziehen und die Gäste motiviert zur 71. Werbellinseeregatta am zweiten Augustwochenende 2023 einladen!
Im 3. Corona-Jahr war erneut mit Beginn der Regattasaison nicht klar, inwieweit die Regatten und ggf. mit welchen Einschränkungen durchgeführt werden können.
Dennoch bemühte sich der Verein, die geplanten „üblichen Highlights“ auch in 2022 zu planen und durchzuführen. Dazu gehörte neben der Frühjahrsregatta und dem 1. Lauf der Seekreuzerregatta natürlich auch der Askaniercup 2022; diesmal vom 18.-19. Juni.
Ausgeschrieben in manage2sail, meldeten sich in diesem Jahr insgesamt 66 Boote in 4 Bootsklassen an. Leider reichte es bei den Opti -A- nicht für eine Rangliste, so dass die wenigen gemeldeten Boote noch zurück zogen und die Klasse gestrichen werden musste. Dafür wurden es aber in Opti -B- doch 40 Boote, von denen allerdings im Nachgang nur 36 die Ziellinie mehrfach kreuzten. Für eine Ranglistenwertung dennoch genug!
Auch die Laser Radial (neu: ILCA) mit 12 Startern waren ausreichend für eine entsprechende Wertung, die Laser 4.7 mit nur 2 Teilnehmern konnten dagegen nicht punkten. Bei den Opti -C- hätte es mit ebenfalls 12 Teilnehmern aber gereicht.
Angereist waren die Segler/innen vor allem aus Berlin, der Gast gebende Verein selbst konnte aber auch 15 Teilnehmer stellen; zwei bei den Lasern Radial, einen Laser 4.7, sieben bei den Optis -B- und fünf bei den -C-. Und mindestens ein Teilnehmer kam auch aus Niedersachsen, offenbar um noch ein paar Ranglistenpunkte zu holen.
Der Wettfahrtobmann Carl Duhn hatte mit Christoph Laska und Ron Sievers für die Opti -B- sowie die Laser zwei erfahrene Wettfahrtleiter gewinnen können; mit Martin Sieker für die Opti -C- ebenso.
Ausgeschrieben waren für die erfahrenen Segler fünf Wettfahrten und entsprechend ging es am Sonnabend nach der Eröffnung (09.30 Uhr) durch den stellvertretenden Abteilungsleiter Segeln Toralf Reinhardt pünktlich aufs Wasser. Bei zunächst 8 – 10 Knoten aus Süd-West und dann ansteigend bis auf knappe 20 Knoten sowie durchgehendem Sonnenschein herrschten nahezu ideale Bedingungen. Nach dem ersten Start um 11.00 Uhr konnten noch drei weitere erfolgreich „durchgezogen“ werden. Alle Teilnehmer/innen segelten dabei mit großer Fairness und Zurückhaltung. Nur 3 Frühstarts wurden registriert (davon einer nicht korrigiert) und eine Opti-Fahrrerin „wollte“ in der 3. Wettfahrt offenbar partout das Pinn-up-Boot von seiner Position verschieben. Da es aber ein Schlauchboot war, blieb es beim untauglichen Versuch.
Etwas Pech hatte dagegen ein Surfer, der nicht Teilnehmer der Wettfahrt war, in einer Wettfahrtpause aber von einem Opti -C- gerammt und leicht beschädigt wurde. Zwar hatte der Surfer „Vorrang“, aber eigentlich hätte er sich auch freihalten müssen…
Seglerisch wurden die Anfänger stark gefordert und waren z.T. nach den 5 – 6 Stunden auf dem Wasser bis an ihre körperlichen Grenzen erschöpft. Einige Boote kenterten und letztlich nahmen die Trainer und Betreuer auch mehrere Boote aus dem Feld heraus.
Dennoch waren am Sonntag mit einer Ausnahme wieder alle Boote pünktlich auf dem See, um die fünfte (und letzte) Wettfahrt in Angriff zu nehmen. Nach dem zuletzt frischen Wind am Vortag, hieß es jetzt zuerst Warten: Startverschiebung, bis sich der Wind in Richtung und Stärke stabilisiert hatte. Letztlich ging es auch am Sonntag kurz vor 11.00 Uhr wieder an den Start für die ersten Gruppe (Laser Radial) und dann folgten in gewohnter Reihenfolge die Laser 4.7 und die Optis -B-, während die -C- gleichzeitig an anderer Stelle starteten. Hatta der Wind zunächst kaum zwei Knoten erreicht, frischte er während der Wettfahrt dann kurzzeitig bis auf 25 Knoten auf, um dann bei ca. 15 – 16 Knoten stabil zu bleiben. Für mehrere Segler/innen war das aber dann doch zuviel und sie mussten erneut aufgeben. Von der Richtung her war es dann doch wieder ein Westwind, allerdings eher aus dem „Süßen Winkel“ heraus als vom „Spring“.
Im Ergebnis konnten dann letztlich fünf Regel konforme Wettfahrten in den großen Klassen erreicht und somit bei der Siegerehrung ab 13.45 Uhr auch würdige Sieger/innen geehrt werden. Natürlich wurde hier bei den Jüngsten angefangen: Die 3 ersten Plätze gingen verdient nach Berlin; Emil Grassmann siegte hier mit 4 Siegen vor Pascal Krawez und Tjarven Heine. Bei dieser Serie, wäre er vielleicht doch schon in -B- besser verortet gewesen. Beste Seglerin von Stahl Finow wurde Clara Grüne auf Rang 8 vor ihrem Bruder Felix Grüne sowie Ben Arvid Stage, Sienna Gresens und Jonas Piesker.
Auch bei den Opti -B- sah das Ergebnis ähnlich aus und Platz 1-4 gingen nach Berlin. Siegerin wurde Annriekje Melchert vor Diego Nicolaus und Eric Paff. Beste einheimische und auch Brandenburger Segler waren Matti Zerson auf Platz 5 und Ole Reinhardt auf Platz 10. Weitere Stahl Finower waren hier Fritz Sievers auf Platz 29 und Pepe-Manuel Wollanik, Aimo Zerson, Morris Mark Te Dorsthorst und Eric Graffunder ab Platz 33. Da es ihre erste Regatta war und die Bedingungen durchaus anstregend, ist dies aller Ehren wert!
Bei den beiden Laser 4.7 hatte Timon Siedler von Stahl Finow die Nase vor. Bei den Laser Radial erreichte Ole Kardokus immerhin den 3. Platz, hinter den Berlinern Moritz Fischer und Niklas Bräuer.
Insofern war im Ergebnis sowohl die Durchführung der Veranstaltung an sich ein Erfolg für den Gast gebenden Verein. Die Trainer und die Aktiven konnten aber auch mit den erreichten Ergebnissen zufrieden sein!
Die Segelsaison fühlte sich fast wieder „normal“ an, was auch immer jeweils als „normal“ empfunden wird oder eben jetzt normal ist. Die Regatten gingen über die „Bühne“, auf dem Wasser herrschte die Normalität, die auf dem Land noch fehlt… Zum Absegeln hatten wir wunderbares Segelwetter und begegneten auf dem Wasser noch einigen Seglern aus den anderen Vereinen am See. Schön wars!
Nach der traurigen, weil Wind losen Regatta vom Vorjahr, konnte die diesjährige 69. Werbellinseeregatta vom 07.-08.08. in mehrfacher Hinsicht zum Erfolg geführt werden. Die Veranstaltung konnte ohne größere Probleme durchgeführt werden und Stahl Finow siegte in zwei von vier Klassen souverän! Zum 2. Mal musste die traditionsreichste Segler-Regatta auf dem Werbellinsee unter Corona-Bedingungen durchgeführt werden, d.h. ein Hygienekonzept war nötig und der Sportbetrieb musste den A-H-A-Standards angepasst werden. Dazu gehörte u.a. die Beschränkung der Teilnehmerzahl auf max. 80 Boote, ein Quorum, das aber auch aufgrund der gleichzeitigen Einschulungsfeiern in Berlin und Brandenburg sowie der Deutschen Meisterschaft in der XY-lon-Klasse nicht erreicht wurde. Dennoch ließ sich die Teilnehmeranzahl sehen, aus den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern waren insgesamt 18 Jollenkreuzer der 20er Klasse, 19 Piraten und 14 XY-lon angemeldet worden. Lediglich in der Jugendklasse, den 420ern, wurde das Quorum von zehn Booten für eine Ranglistenwertung nicht erreicht. Hier hatten nur sechs Boote von Werbellinsee und Schwielochsee gemeldet. Im Gegensatz zum Vorjahr ließ der Wind diesmal den Werbellin nicht im Stich, sondern sorgte für gute bis sehr gute Segelbedingungen. Am Samstag begann es zunächst verhalten und mit einer 2 aus Südwest, sodass Wettfahrtleiter Olaf Winkelmann die Startlinie zweimal verlegen musste, bis die Bedingungen für eine Ranglistenwertung akzeptabel waren. Dafür musste das gesamte Feld bis nach Altenhof verlegt werden, um eine Kreuz in genügender Länge segeln zu können. Natürlich wurden dadurch die Raumschoot- und die Vorwindkurse dann ebenfalls Regel konform. Zeitlich bedeutete dies einen verspäteten Beginn von ca. einer Stunde, aber durch das Auffrischen des Windes auf eine gute 3 konnte der Zeitverzug nahezu wett gemacht werden und es gelang dem Wettfahrleiter mit seiner Crew, bis ca. 16.00 Uhr drei spannende Wettkämpfe zu organisieren. Gesegelt wurde mit hoher Anspannung, körperlichem Einsatz und nicht immer ganz fair. Es gab mehrere Kollisionen mit leichtem Sachschaden und einmal leider auch leichtem Personenschaden. Dank unserer Medizin-Crew konnte hier aber Schlimmeres verhindert werden und auch die Kenterung einer XY-lon blieb folgenlos. Die Favoriten zeigten insbesondere bei den Jollenkreuzern und den XY-lon bereits hier ihre Stärke, die Abstände zwischen den Booten auf dem See und den Punktständen in der Tabelle konnten aber niemanden in Sicherheit wiegen bzw. sich ausruhen lassen. Insoweit war das Abendprogramm mit (endlich wieder) Disko, natürlich eine willkommene Abwechselung, die beiden letzten Wettfahrten am Sonntag aber blieben spannend und -außer bei den Jollenkreuzern- offen bis zur letzten Zielkreuz. Bei deutlich frischerem Wind begann der Wettfahrtleiter am Sonntag so pünktlich um 10 Uhr mit den Starts für die Gruppen der 20er, Piraten, XY-lon und 420-er. Wie am Vortag auch hatte die Jollenkreuzer jeweils den angepassten olympischen Kurs mit Zusatzdreieck und die anderen Klassen ohne Zusatzdreieck zu fahren. Da der Wind leicht von Südwest auf West gedreht hatte, konnte jetzt direkt zwischen Polizeibucht, Spring und Süßem Winkel gesegelt werden, mit Start mittig auf dem See und erster und letzter Kreuz nach Westen. Bei frischen 4 Windstärken und einzelnen Böen noch gut darüber, schafften die schnellsten Boote diesmal den Kurs in 37 Minuten (!) und auch die letzten blieben bei knapp unter einer Stunde. Lediglich der Holz-20er (R 32) schaffte es nicht in der zulässigen Maximalzeit. Und ein 420er kenterte, konnte aber selbst wieder aufrichten. Dadurch konnten beide Wettfahrten am Sonntagvormittag am Stück gesegelt werden, eine Pause zwischendurch gab es diesmal nicht für die Aktiven. Und mit fünf gesegelten Wettfahrten war das angestrebte bzw. ausgeschrieben Ziel erreicht, sodass für die Wertung jeweils das schlechteste Ergebnis gestrichen werden konnte.
Und die Ergebnisse konnten aus Stahl-Finow-Sicht kaum besser sein: In den beiden größten Bootsklassen hatten die Segler vom Werbellinsee ihre Klasse gezeigt und souveräne Siege eingefahren. In der Gesamtwertung der größten und schnellsten Boote (20er) hatte Tino Baldewein (SVSF) mit Crew Matthias Markowski-Huhn und Rene Vollmering im Ergebnis mit gewerteten drei Siegen und einem 2. Platz der Konkurrenz den „dicken Daumen“ gezeigt und konnte es sich sogar leisten, auf den Start in der letzten Wettfahrt zu verzichten. Armin Eismann vom Segel-Club ARGO und Crew Heiko Seelig und Bernd Muschke hatte es ihm dennoch nicht zu leicht gemacht, auch für ihn wurden zwei 1. Plätze und ein 2. Platz, aber eben auch ein 3. gewertet, und bei mindestens zwei Wettfahrten hatte Baldewein jeweils erst auf der letzten Kreuz den direkten Konkurrenten hinter sich gelassen. Dritter wurde hier Fabian Lemmel mit Crew Harald Ludwig und Moritz Greving von der Seglervereinigung 1903 Berlin. In der Wertung der etwas langsameren „20er-Cruiser-Kreuzer“ ging der Sieg an R 926 mit Michael Schneider (SCMA),Torsten Lass und Dirk Leibnitz (beide SGE). Den Sieg bei den ältesten Jollenkreuzern („Touring“) holte mit Hendrik Reinhardt sowie Crew Sybille Bach und Jörn Otromke auch ein Team von Stahl Finow. Noch souveräner ging der Sieg bei den XY-lon an ein Boot des Gast gebenden Vereins: Peter Fischer mit seinem Vorschooter gelangen vier Siege bei fünf Wettfahrten (und ein 2. Platz), so dass der Idealwert von 4 Punkten in die Wertung einging. Und hinter Clemens Hollmann und Ilka Engelke aus Ückermünde kam (punktgleich) mit Alexander Schmidt und Dai Nguyen noch ein weiteres Boot von Stahl Finow unter die ersten Drei; eine hervorragende Leistung insbesondere deshalb, weil das Team erstmals und gemeinsam mit dem Boot unterwegs war und mit zahlreichen technischen, Bootsalter bedingten Problemen zu kämpfen hatte. Der Sieg bei den Piraten ging dagegen an die Rostocker Bernd Höft und Burkhard Rieck vor Ines und Thomas Heldt aus Teterow sowie Phyliss und Donald Lippert aus Berlin-Grünau. Beste Finower waren hier Christian Eckart und Sarah Bessel auf Rang 14.Bei den Jugendlichen dominierte die Weiblichkeit. Hermina Schmidtchen und Elisabeth Zimmermann (Schwielochsee) siegten vor Joelle Bailleu und Ben Lehmann von Stahl Finow und Paul Volk sowie Alfred Jäckel vom Yachtclub Schorfheide Joachimsthal.
Vor dem Hintergrund dieser beeindruckenden Ergebnisse waren offenkundig alle zufrieden: Es war eine wunderschöne, anstrengende und erfolgreiche Regatta -für alle Teilnehmer- und ein Erfolg für den ausrichtenden Verein. Und entsprechend lud der Vereinsvorsitzende schon jetzt und gerne zur kommenden 70. Werbellinseeregatta in 2022 ein!