Unter durchaus komplizierten Bedingungen fand am vergangenen Sonnabend die diesjährige Frühjahrsregatta der Segler des SV Stahl Finow e.V. statt.
Ziel ist hier nicht nur die sportliche Höchstleistung, sondern immer durch das gemeinschaftliche Sporterlebnis.
Gemeldet hatten schließlich 23 Boote in drei offenen Klassen, also insgesamt ca. 60 Segler und Seglerinnen des Gast gebenden Vereins sowie der anderen Vereine vom Werbellinsee. Aber auch Gäste von weiter her nahmen teil: an Bord der „Dochnoch“, dem 20er Jollenkreuzer von Skipper Hendrik Reinhardt z.B. ein Sportsfreund aus einem Hamburger Segelclub.
Offene Klassen bedeutet, dass Boote aller Art gegeneinander antreten konnten und entsprechende Nach- bzw. Vorteile über den so genannten Yadrstick-Faktor ausgeglichen wurden. Gestartet wurde diesmal unweit des Barschberges, also in relativ flachem Wasser. Zum Start gegen 13.00 Uhr waren die Bedingungen i.O.: leichter Ostwind und Sonnenschein. Kurze Zeit später aber flaute der Wind stark ab auf kaum noch eine Windstärke. Zum Glück für die Segler wurde mit einem Zeitfenster von 30 Minuten gestartet, so dass es auch die langsameren Starter noch rechtzeitig über die Linie schafften. Aufgrund des abflauenden Windes entschied Wettfahrtleiter Mario Drechsler dann auf Bahnverkürzung und verlegte die Ziellinie auf die Höhe der Wendemarke unweit der Europäischen Jugend- und Begegnungsstätte Altenhof.
Dies geschah gerade noch rechtzeitig, um den Zieldurchgang der ersten Jacht aus der Gruppe der Jollenkreuzer, der o.g. „Dochnoch“, ordnungsgemäß protokollieren zu können; Zielzeit: 51:03 Minuten. Platz 2 bei den sieben Jollenkreuzern ging an die Crew um Ulf Ploschenz aus Altenhof und Platz 3 an den Jugendwart von Stahl Finow; Maik Jäckel, der mit Jasmin Schmidt gesegelt war.
Während der Verlegung der Ziellinie hatten aufkommende Wolken und einige erste Tröpfchen schon einen Wetterumschwung angekündigt und kurz nach dem ersten Zieldurchgang kam dieser dann auch mit vollen Zügen: der Wind frischte deutlich auf (positiv für die Segler), aber zugleich begann es zunehmend stärker zu regnen; ergänzt sogar um etwas Donner und einige Blitze über Joachimsthal (eher unangenehm). Dennoch wurde die Wettfahrt nicht abgebrochen und alle Segler wurden zwar nass bis auf die Haus, kamen aber regulär ins Ziel und hinterher auch noch sicher in den Hafen in Wildau.
Unmittelbar nach der „Dochnoch“ hatte Skipper Rene Kardokus aus der Klasse der Kielboote das Ziel erreicht und da er etwas später als die „Dochnoch“ gestartet war, damit nicht nur den Sieg in seiner Klasse, sondern auch den Gesamtsieg, die so genannten „schnellste Runde“ mit einer Zeit von 49:50 Minuten ersegelt und damit das „Blaue Band“ des Werbellinsees für 2018 geholt. In der „großen“ Klasse ging Platz 2 an die Crew um Achim Röller auf der Nessie und Platz 3 Gerd Ritter auf der Shark. Angetreten waren hier neun Boote.
In der dritten Gruppe, den sieben Jollen, ging der Sieg verdient an Bernd und Ruth Müller, die mit ihrem Piraten die Distanz in 58:35 Minuten zurückgelegt hatten und damit ca. vier Minuten schneller waren als der Zweitplatzierte und erste Einhandsegler Dr. Thomas Pötsch auf einer Seggerling.
Lobend erwähnte der Wettfahrleiter aber insbesondere auch den hervorragenden dritten Platz der besten Jugendbesatzung, nämlich Nils Grosse und Jano Grimm, die auf dem 420er Nr. 54023 in 1:04:55 ins Ziel gekommen waren.
Jeder Klassensieger durfte den begehrten Wanderpokal mit nach Hause nehmen, alle Teilnehmer erhielten ein Urkunde und die besten drei in jeder Klasse ein Erinnerungsglas an 2018.