07. August
Heute war Vermessung angesagt. Eigentlich eine ganz entspannte Angelegenheit, wenn sich nicht grade alle vordrängeln und sich nur wenige an ihre Zeiten halten. Wir waren um halbelf dran. Es ist nichts Besonderes, es wird das Mastunterteil montiert und der Baum befestigt. Der Rest wird entfernt und auf das Boot gelegt. Es gab jedoch eine Sache die ich vorher noch nie gehabt habe – Bugnummern, Wir mussten sie vorne direkt hinter das Laserzeichen aufkleben. Nach einer halben Stunde war ich dran, eigentlich sollte alles reibungslos durchgehen da auch in Travemünde alles abgenommen wurde. Doch dann gab es ein Problem mit meinem Mastoberteil, die unterste Manschette war nicht vermessungskonform und so mussten wir ein Neues holen, welches dann durchging. Wir waren dann alle gegen 12 Uhr fertig, der nächste Programmpunkt war Training am Nachmittag, allerdings ließ uns der Wind im Stich und so machten wir alle zusammen einen Ausflug zum Wasserfall Jägala, er ist 50 Meter breit und 8 Meter hoch. Danach ging es weiter zum Teletorn (Estnisch für Fernsehturm), die Aussicht war wirklich großartig, da in dem Raum Fenster auf Sichthöhe waren und man so 360 Grad um sich gucken konnte.
08. August
Es ist der letzte vor den ersten Wettfahrten. Es war schönstes Segelwetter mit guten 4-5 Bft. Wir nutzten noch einmal das gute Wetter und machten eine lange Trainingseinheit, welche aus langen Kreuzen und Vorwinden bestand. Am Ende des Trainings nahmen wir noch am Practice Race teil. Es war relativ diszipliniert und wurde erst 30 Sekunden vor Start angezogen. Es stellte sich raus, dass die erste Kreuz sehr lang war. Sie war 1 nm lang und ging ca. 17 min. Wir waren gegen 15 Uhr an Land und um halb 6 sollte die Eröffnungszeremonie beginnen. Wir trafen uns alle am Flaggenmast, es waren alle Segler da und am Flaggenmast hingen schon die Flaggen der teilnehmenden Nationen. Nach einer langen Rede des Vereinsvorsitzenden, welcher mit 70 Jahren ORC-Europameister ist, sprachen nun noch der EurILCA Vorsitzende und der Wettfahrtleiter, er sah sehr jung aus und schien sehr freundlich und locker zu sein. Nach den Reden und Anekdoten an die Olympischen Spielen von 1980, (der Ausrichter war eigentlich Russland jedoch wurden die Segelwettbewerbe nach Tallinn gelegt, da Estland damals zur UdSSR gehörte) wurde die EurILCA Flagge und die Flagge des Events gehisst zu dem Song „Sail“ von Awlonation. Wir blieben noch ein wenig und haben Eis und Snacks gegessen. Dann ging es ins Kloster, da wir fit sein wollten für den ersten bevorstehenden Wettkampftag.
09.August
Für heute waren die ersten beiden Rennen der Qualifikationsserie geplant. Es war sehr vorhersehbar, dass es sehr viel Wind geben wird, jedoch wussten wir nicht wie viel genau, da die Wetterprognosen sehr ungenau waren. So kamen wir alle pünktlich an, zogen uns um und bauten die Boote auf. Im Hafen sah der Wind noch händelbar aus und so wurde zu unserer Verwunderung AP hochgezogen. Nachdem wir erfuhren, dass es draußen Böen gab welche über die 30 Knoten gingen, verstanden wir die Entscheidung der Wettfahrtleitung. So begann das lange Warten, es war eigentlich recht unspektakulär wobei der Wind zunahm. So wurde nach 2 Stunden auf einmal AP runtergenommen, wir beeilten uns und dachten wir fahren raus, jedoch stellte sich nach 10 Minuten raus, dass das nur ein Kommunikationsproblem war. Das Warten ging weiter, nach 5 ½ Studen Startverschiebung wurden die Rennen auf den nächsten Tag verschoben.
10. August
Heute war der 2. Tag. Der Wind hat über Nacht nachgelassen und war nun sehr gut händelbar. Ich war dem Silberfleet zugeordnet was bedeutet, dass ich den 2. Start hatte. Die Startreihenfolge blieb immer gleich. Erst die gelben Jungen dann die blauen Jungen, zum Schluss kamen die Mädchen. Wir segelten einen Trapezkurs, bei welchem unsere zweite Kreuz auf der Außenseite lag. Die 2 Rennen wurden schnell durchgezogen, so dass wir gegen 16 Uhr wieder an Land waren. Es lief bei mir nicht ganz so gut, im ersten Rennen sah es sehr lange gut aus jedoch bin ich auf der Kreuz etwas zu weit links rausgefahren, so dass ich bei der Annäherung an die 1 gegen den Dreher fahren musste und dadurch viele Boote verloren habe. Im zweiten Rennen lief es taktisch gesehen besser nur war mein Start wieder einmal mein großes Problem und so fuhr ich grade mal ins dritte Viertel. Zurück an Land trafen wir uns zur Besprechung und Auswertung, anschließend gingen wir nachhause.
Niklas Schulz