Mit erneut 69 teilnehmenden Kindern und Jugendlichen war das diesjährige Trainingslager der Segler von Stahl Finow wieder eines, wenn nicht das größte der Segler Brandenburg.
Stahl Finow als Landesstützpunkt Eberswalde des Verbandes Brandenburgischer Segler organisiert seit Jahren in der jeweils vorletzten Ferienwoche das Trainingslager vor dem Beginn der nächsten Saison, die sich in etwa mit dem Schuljahr deckt.
Stützpunktleiter und Jugendwart Christian Eckart teilte als die 69 Mädchen und Jungen zunächst entsprechend den genutzten Bootsklassen ein und unterteilte dann die dadurch entstandenen Gruppen weiter, je nach Leistungsniveau. Dabei kamen die Teilnehmer natürlich zuerst vom Gast gebenden Verein, dann von den Partnervereinen im Stützpunktrahmen, d.h. insbesondere vom Yachtclub Schorfheide Joachimsthal. Aber auch von anderen erfolgreichen Brandenburger Vereinen wie z.B. Einheit Werder oder der Seglergemeinschaft Schwielochsee, von Ciconia Storkow , vom Fürstenberger Yachtclub oder aus Lindow waren zahlreiche Teilnehmer angereist. Und natürlich fehlten auch die Sportlerinnen und Sportler von den Berliner Partnervereinen wie z.B. Rahndorf nicht.
Erfreulich war aus Stahl Finower Sicht insbesondere die Teilnahme von insgesamt zehn 420ern. Gibt es doch namentlich auf der sportpolitischen Landesebene zahlreiche auch bedeutende Stimmen, die den Zwei-Hand-Booten im Jugendbereich keine Zukunft mehr einräumen und diese eher bei den Ein-Hand-Klassen der unterschiedlichen Laser-Kategorien sehen. Und gerade vor dem Trainingslager hatten bei der Werbellinseeregatta für die Klasse der 420er mangels Beteiligung die Wettfahrten abgesagt werden müssen. Unter den 420er, die übrigens von Maik Jäckel und Hans Reinhardt (bis zur Vorsaison selbst noch Landeskader) trainiert wurden, waren Segler von sehr unterschiedlichem Leistungsniveau (selbst ein Neueinsteiger war dabei) und auch das Bootsmaterial war nicht immer das Neueste. Nicht schlecht staunten die Trainer insbesondere über einen 420er vom Typ „Postelwitz“, Baujahr 1981 (!), der aber dafür noch in äußerst gepflegtem Zustand war.
Aber auch bei den „Ein-Hand“ Laser-Seglern waren vierzehn Boote in den Klassen Standard, Radial und 4.7 (von großer nach kleiner Segelfläche) unter den Trainingsaspiranten auf dem Werbellinsee, die sich auf die am nächsten Wochenende am Schwielochsee startende neue Saison einsegeln wollten.
Die größte Gruppe bildeten traditionell die Optis mit insgesamt 35 Seglern und Seglerinnen, auch hier mit sehr unterschiedlichem Leistungsvermögen. Wie bereits erstmals im Vorjahr, gab es z.B. auch in 2015 wieder eine „Krümelgruppe“ ganz junger Einsteiger und der Liebling aller war natürlich der vierjährige Lennox als Jüngster. Der älteste Teilnehmer (ein 420er-Segler) war im Übrigen schon 17 Jahre und damit wohl sogar ein paar Monate älter als der jüngste Trainer- Hans Reinhardt.
Dann gab es natürlich die noch nicht und die bereits Regatta erfahrenen B-Segler und schließlich eine Gruppe, die sich mit dem Trainingslager unmittelbar auf den Umstieg in die Klasse der A-Segler der Optimisten vorbereitete, d.h. die Leistungskader.
Insgesamt konnte Christian Eckart erneut auf sein bewährtes Team von mehr als 10 ausschließlich ehrenamtlichen und langjährig erfahrenen Trainern zurückgreifen und darüber hinaus unterstützten noch mindestens genauso viele Eltern und Vereinsmitglieder das Trainingslager ehrenamtlich bei der Versorgung der jungen Sportlerinnen und Sportler. Denn Sport macht hungrig und viel Sport…
Das Mittagessen wurde übrigens täglich frisch von einem Caterer geliefert, aber Frühstück, Kaffee und Abendbrot von der „Küchencrew“ unmittelbar eingekauft und selbst zubereitet. Erstmals gab es in diesem Jahr dabei einen Geschirrspüler, so dass die Kinder um das traditionelle Geschirrspülen herum kamen. Hat irgendwie keinem gefehlt.
Glück hatten die Segler in diesem Jahr auch mit dem Wetter. Im Gegensatz zu anderen Sommern, hatten sie vom 16.-21.08. an jedem Tag genug Wind zum Segeln. Lediglich die 420er mussten den Mittwochvormittag ohne verstreichen lassen.
Für alle anderen ging es erstmals bereits am Sonntagnachmittag aufs Wasser und dann folgten an jedem Tag ein Vormittags- und mindestens ein Nachmittagstraining sowie naturgemäß am letzten Tag eine abschließende Trainingsregatta mit insgesamt drei Wettfahrten pro Klasse.
Auch Regen störte kaum. Lediglich in der Nacht vom Dienstag auf den Mittwoch fielen einige Tropfen, weshalb dann der Wind am Mittwochmorgen auch etwas Anlaufschwierigkeiten hatte. Insofern wurde mit dem Trimm der Boote begonnen und dann hieß es: Wassertraining, Wassertraining und Wassertraining. Natürlich vor allem Taktik und Bootsbeherrschung, aber auch Manövertraining und Fairness. Schwerpunkte waren naturgemäß Start und Bojenmanöver –
eben Regattavorbereitung. Und das Ganze Spaß- und Freud-betont.
Auf größere sportliche Begleittrainings, z.B. im Ausdauerbereich, wurde aufgrund der hervorragenden Segelbedingungen verzichtet. Aber der tägliche Frühsport von knapp einer halben Stunde wurde natürlich trotzdem absolviert, im Wechsel zwischen den Tagen als Land-Ausdauer-Kraft bzw. als Wasser-Schwimm-Variante.
Insofern war es für alle Teilnehmer ein gelungener Auftakt der neuen Segelsaison, der sich hoffentlich auch bei Ergebnissen wiederspiegeln wird. Spaß hatten auf jeden Fall eindeutig die Meisten und im nächsten Jahr wiederkommen wollen auch fast alle. So jedenfalls äußerten sich die Seglerinnen und Segler und ihre Eltern anlässlich des traditionellen Donnerstag-Elternabends.
Unser Verein möchte sich besonders beim Deutschen Segler-Verband bedanken. Diese Maßnahme wurde gefördert aus Etatmitteln der DSV-Seglerjugend.