Vom 24.-25.08. nahmen insgesamt neun junge Segler von Stahl Finow in fünf verschiedenen Bootsklassen an der Landesjugendmeisterschaft (LJM) am Schwielochsee teil, betreut von Jugendtrainer Bernd Müller.
Die offene LJM wird seit vielen Jahren traditionell anlässlich des (diesmal 44.) Ludwig-Leichardt-Cups vom Segelclub Schwielochsee am letzten Augustwochenende mit veranstaltet, wodurch sich hier die zahlenmäßig größte Regatta des Landes Brandenburg entwickelt hat. Vor der Übernahme der Landesjüngstenmeisterschaft in der Klasse Opti durch Stahl Finow im Jahr 2010 fand auch diese hier noch gleichzeitig statt.
Insgesamt waren dort mehr als 200 Boote in 10 Bootsklassen mit über 300 Seglern aus sechs deutschen Bundesländern und der Republik Polen am Start, darunter als stärkste Bootsklasse –auch ohne Landesjüngstenmeisterschaft- allein 84 Optimisten.
Die LJM selbst wurde in den Jugend-Klassen Laser Standard, Laser Radial und Laser 4.7 sowie bei den 420ern ausgesegelt. Aber auch in den weiteren Klassen Pirat sowie Europe, OK und Finn (Ein-Hand-Klassen) war die Teilnahme hoch und die Segler gehörten zur deutschen Spitze.
Gesegelt wurde auf dem Schwielochsee der traditionelle Olympische Kurs, allerdings ohne das so genannte Zusatzdreieck auf zwei getrennten Regattabahnen; Bahn 2 für die Optis A und B und Bahn 1 für alle übrigen acht (!) Klassen. Bei den kleineren Bootsklassen wurde der Kurs zudem i.d.R. auf das erste Dreieck inklusive einer Ablaufboje nach der Tonne 1 reduziert.
Insgesamt herrschten hervorragende Segelbedingungen, durchweg konstanter Wind aus östlichen Richtungen, kein Regen und nicht zu starker Sonnenschein. Natürlich aber klagten die schwereren Sportler dennoch, dass es am Sonnabend mit nur zwei bis drei Stärken zu wenig, und die leichteren Sportler, dass es am Sonntag zu viel geweht hätte. Am ersten Wettkampftag schaffte die Regatta-Crew in allen Klassen jeweils drei Wettfahrten, am zweiten Tag dann noch eine vierte. Dadurch konnten alle Teilnehmer dann jeweils ihre schlechtesten Einzelergebnisse streichen. Insbesondere dadurch, dass am Sonntag bei vier bis fünf Windstärken doch zahlreiche Boote kenterten, war dies auch wertungsrelevant.
Die Wertung als solche ist (war) an sich zwar recht einfach:
Der erreichte Platz ergibt den Punktwert. Wer nicht (rechtzeitig) ins Ziel kommt, erhält einen (Straf)-Punkt mehr als der letzte und wer nicht rechtzeitig oder richtig startet, erhält zwei Strafpunkte. Sieger ist dann, wer die wenigstens Punkte hat… Und für die „normalen“ Klassen ohne Landesjugendmeisterschaft entsprach dies auch dem Endstand.
Für die anderen Klassen jedoch war es wesentlich komplizierter, den Endstand zeitnah zu bestimmen.
Denn für die LJM können natürlich nur die Brandenburger Jugendlichen, d.h. Mitglieder eines Brandenburger Segelvereines unter 19 Jahre gewertet werden. Für die bundesweite Ranglistenwertung dagegen zählen alle Jugendlichen, bei der Klasse Laser Radial z.B. auch noch in männlich und weiblich unterschieden. Und die ausländischen Teilnehmer sind abzuziehen.
So wurden z.B. die Gesamtsieger in der Klasse 420er Jonas Nachtigall und Clemens Fabian vom Gast gebenden SC Schwielochsee nicht Landesjugendmeister, da sie zwar am besten gesegelt sind, aber die Altersgrenze überschritten haben. Der Titel ging hier Niklas Fiedler und Alexander Petzold vom gleichen Verein. Die Finowfurter Lukas Wiese und Hans Reinhardt, die mit den leichten Winden am Sonnabend erneut ein Problem hatten, wurden mit einer guten Sonntagsleistung letztlich wie im Vorjahr undankbarer Vierter.
Bester Segler von Stahl Finow wurde unter dem Strich erneut der Britzer Alexander Schmidt als Landesjugendmeister in der Klasse Laser Radial vor Kilian Schmidt vom Potsdamer Seglerverein. Anna Klara Krömke aus Zepernick wurde übrigens in der von ihr erstmals gesegelten gleichen Klasse Siebente. Auch Anna Klaras Bruder Karl Lennart Krömke segelte anlässlich der LJM erstmals in einer für ihn größeren neuen Bootsklasse und wurde bei den Lasern Standard letztlich 15. Beide hatten dabei wie auch Alexander vor diesem Hintergrund mit dem stärkeren Wind am Sonntag durchaus zu kämpfen. Während bei dem Britzer der vordere Niederholer riss, kenterten beide Zepernicker im Verlauf der Wettfahrt. Sie gaben aber natürlich nicht auf, sondern richteten die Boote alleine wieder auf und segelten weiter. Frisch von den Optis kommend, war zudem unsere Valerie Brunsch aus Bernau erstmals in der Klasse Laser 4.7 dabei und wurde letztlich 20. von 25 Booten.
Auch die drei Optis schlugen sich außerhalb der LJM als Nachfolgesegler wacker. Jasmin Schmidt, die jüngere Schwester von Alexander, wurde im Gesamtergebnis 10. und Niklas Leo Schulz aus Bernau wurde 21. in der Klasse Opti A; Friedrich Kräft aus Werbellin 31. in der Klasse Opti B (bei 60 Booten).
Alles in allem viel versprechend! Herzlichen Glückwunsch!
Denn mit der LJM wurde zwar das Regattajahr 2012/2013 beendet, zugleich aber mit der Ranglistenwertung bereits die neue Saison eröffnet.